Stationäre Aufnahme - über welche Maßnahmen muss informiert werden?

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Felinae
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Stationäre Aufnahme - über welche Maßnahmen muss informiert werden?

Beitragvon Felinae » 03.02.2017 06:23

Hallo ihr Lieben,

mich beschäftigt nun schon eine ganze Weile ein Frage. Und wirkliche Antworten darauf habe ich nicht gefunden.

Mein Jüngster war Ende letzten Jahres für einen Tag und eine Nacht stationär in einer Tierklinik aufgenommen. Was er wirklich hatte, konnte trotz intensiver Diagnostik nicht festgestellt werden.

Im Prinzip spielt das aber eigentlich für meine Frage gar keine Rolle. Er wurde stabilisiert und dann haben wir ihn direkt wieder abgeholt und Zuhause gesund gepflegt. Ich bin auch nach wie vor mit der Gesamtleistung der Klinik zufrieden.

Aber eben nur mit dem Gesamtpaket.

Während des Aufenthaltes dort, wurden ein paar Sachen gemacht, die ich durchaus kritisch sehe und mir gewünscht hätte, das dies zumindest bei mir angesprochen worden wäre.
Selbst im nachhinein bin ich nicht über diese Dinge informiert worden, sondern habe sie nur quasi per Zufall, aus dem Bericht erfahren.

Ich verstehe GsD genug von Medizin um zu verstehen, warum das alles gemacht wurde, aber das heisst nicht das ich alles billige.

Am schlimmsten fand ich und das läßt mich jetzt noch schauern, dass sie meinem Spatz Paraffin eingeflößt hatten. Hätte er sich daran verschluckt und es wäre in die Lungen geraten, dann wäre er jetzt Tod.

Es gibt inzwischen genug andere Abführmöglichkeiten. Paraffin ... niemals hätte ich dem zugestimmt.

Darüber hinaus haben sie ihm die Blase ausgedrückt um den Urin zu untersuchen und er hat auch einen Einlauf bekommen. Einlauf ja, dass musste denke ich sein, Blase ausdrücken... nur zum Zwecke der Untersuchung ohne Verdacht... begeistert mich nicht. (Es kann dabei zum Reflux des Urins Richtung Niere kommen)

Mehrere Blutabnahmen, sehe ich dagegen unkritisch und auch die Röntgenbilder und der weitere Ultraschall, das war völlig OK...

Von all' den Untersuchungen habe ich erst im Nachhinein aus der Akte erfahren habe. Bei mir bleibt dadurch ein sehr mulmiges Gefühl von Kontrollverlust.

Bei Massnahmen die starke Nebenwirkungen haben können bzw. bei denen es auch bekannte Komplikationen gibt, würde ich schon gerne davon wissen.

Klar muss man den Ärzten einfach auch vertrauen. Klar kann man nicht über jede kleine Massnahme erst diskutieren. Aber das ich diese ganzen Dinge nur aus dem schriftlichen Bericht erfahren habe ... wirklich glücklich macht mich das nicht.

Tja, fragt sich halt nur, ab wann sollte der Arzt eine Informstionspflicht haben, was alles gemacht wurde und welche Maßnahmen sollte er vor ab abklären (von Operationen jetzt mal abgesehen) ob der Tierhalter damit einverstanden ist.

Wie sehr ihr das?


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Re: Stationäre Aufnahme - über welche Maßnahmen muss informiert werden?

Beitragvon Loja469 » 03.02.2017 11:58

Hallo Felinae.

Gut das Du dieses Thema angeschnitten hast.
Auch mich beschäftigt noch sehr viel was mit Oskar, vor knapp 6 Monaten beim Tierarzt passiert ist. Die Veränderung war zu extrem, nach dem ich Ihn dort wieder abgeholt hatte.

Es wurde ein kleines Blutbild gemacht, wovon ich nichts wusste. Ich habe es im Nachhinein erfahren, stand auch nicht auf der Rechnung. Beim Verlassen der Praxis rief mir der Tierarzt noch nach, das er Cortison gespritzt hat. Oh mein Gott dachte ich, bitte nicht.

Oskar hatte Angst vorm Röntgen. Ich weiß das musste gemacht werden. Das war Notwendig. Nach diesem Tag wollte er keine Medikamente mehr und stellte dann 3 Tage später das Fressen ein. Was dann passiert ist hatte ich Euch aufgeschrieben.

Vor diesem Tag hatte er noch gefressen und danach ging nichts mehr.
Meine Meinung dazu ist, das die Tierärzte die Tierhalter vor der Behandlung unbedingt Aufklärung müssen über sämtliche Risiken, Behandlungen usw. Was passieren kann, wenn Medikamente nicht anschlagen und Sie nicht ins offene Messer Rennen lassen.

Jeder Tierhalter steht Ängste aus in den Stunden wenn sein Liebling stationär aufgenommen wird. Das einzige was man tun kann in der Zeit, man muss den Ärzten vertrauen. Und dann kommt manchmal alles viel Schlimmer.

Wenn ich vorher gewusst hätte, ich hätte den Cortison niemals zu gestimmt. Wie ich erfahren musste, ist es Wassereinlagernd.
Zu spät.

Ich wünsche Euch einen schönen Tag.

Liebe Grüsse von Jana, Mary und Oskar i.❤

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Re: Stationäre Aufnahme - über welche Maßnahmen muss informiert werden?

Beitragvon hildchen » 03.02.2017 12:44

Das ist ein schwieriges Thema. Es sollte selbstverständlich sein, den Tierbesitzer bei der Aufnahme ausführlich über die geplante Behandlung zu informieren - er muss sie schließlich bezahlen und sein Einverständnis geben.
Aber auch der beste Tierarzt kann nicht voraussehen, ob im Verlauf Behandlungsschritte notwendig werden, die vorher nicht mit dem Besitzer abgesprochen werden konnten. Und nicht jeder Behandlungsschritt ist zustimmungspflichtig, wie etwa die Sache mit der Paraffingabe. Bei einer etwa notwendigen weitergehenden OP muss natürlich erst die Zustimmung eingeholt werden, weil sie ja die Kosten erheblich erhöht.
Es ist viel auch eine Sache der Kommunikation. Man sollte vorher genau abstimmen, worüber man informiert werden will, aber man selber kennt ja auch gar nicht alle Eventualitäten, und nicht jeder TA hat die Zeit oder die Lust, für jede Pille, die er für nötig hält, den Besitzer zu kontaktieren - schließlich ist er ja der Fachmann, der weiß was er tut. Meint er. Stimmt ja auch meistens.
Wenn man selber in der Klinik liegt, ist es ja ähnlich. Da kommt die Schwester und nimmt einem Blut ab, und wenn man fragt wieso, heißt es, das hätte der Doktor so angeordnet. Oder man findet seltsame Pillen in seinem Tablettenkästchen, und wieder heißt es, da müsste man den Doktor schon selber fragen, wofür die sind. Und wenn der Doktor am nächsten Tag endlich aufkreuzt, hat man schon das Erbrechen oder den Durchfall, den solche Pillen immer bei einem auslösen. :roll:
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Re: Stationäre Aufnahme - über welche Maßnahmen muss informiert werden?

Beitragvon Khitomer » 03.02.2017 17:36

Stationäre Aufnahme heisst über Nacht? Das hatte ich noch nie. Aber als Rico die geplatzte Analdrüse hatte, da hatten wir ja keinen Termin und da musste er warten, bis sie Zeit für ihn hatten. Da war er dann auch den ganzen Tag in der Klinik und musste not-operiert werden. Da hatten wir dann vorher auch besprochen, dass Rico an 3 Stelle Biopsien seiner Hautläsionen genommen wurden für die Abklärung.

Ich hab Glück, dass die Tierärzte da in der Klinik mich sehr ernst nehmen. Die TA hat zB auch mit mir diskutiert, ob und in welcher Dosis wir Rico Kortison geben wollten. Das tut sie, weil ich mich in die Krankheiten meiner Katzen einlese und dadurch dann auch ein gewissen Verständnis dafür habe. Ich hab sogar letzte Woche für Rico eine Augensalbe bekommen, obwohl die eigentlich nie gegeben wird, ohne dass die katze zuvor untersucht wurde. Und ich hatte Rico nicht dabei. Die TA hat da zusammen mit Ricos Krankengeschichte auf meine Einschätzung der Lage vertraut.


Ich glaube, ich würde ausrasten, wenn einfach was gemacht würde. Aber ich kann auch verstehen, wenn, wie Hildchen schreibt, nicht wegen jeder Pelle diskutiert werden kann. Bei Rico hatte ich vor der OP auch gesacht: Macht was nötig ist. Und manchmal muss man auch einfach das kleinere Übel wählen.
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Re: Stationäre Aufnahme - über welche Maßnahmen muss informiert werden?

Beitragvon Felinae » 03.02.2017 17:36

Erstmal freue ich mich, dass hier überhaupt schon jemand geantwortet hat, weil wie Hildchen schon schreibt, dass ist ein schwieriges Thema.

Ja Kito, Henry musste über Nacht bleiben. Horror für mich und ihn, dass darfst Du glauben.

Und natürlich, ist das nicht nur in Tierkliniken so, sondern eben leider auch in der Humanmedizin.

In meinem Fall hat mich vor allem gestört, dass wir ja nicht mal anschliessend bei der Abholung von unserem Spatz davon erfahren haben.

Nur weil, das machen wir immer so beim TA, wir uns sämtliche Befundungen usw. haben mitgeben lassen, konnte ich mir ein Bild davon machen, was dort alles gemacht wurde.

Die waren prinzipiell schon wirklich gut. Ihr Vorgehen für mich nachvollziehbar, wenn es mich auch nicht immer begeisterte.

Trotzdem, Paraffin halte ich für maximal gefährlich.
Es ist ein synthetisches Krichöl das leider bei Verschlucken nur zu leicht in die Lunge gerät.

Aber auch die anderen Massnahmen... ich hätte mir gewünscht, sie hätten mir wenigstens hinterher davon erzählt.

Warum?

Einige dieser Massnahmen waren sicherlich recht traumatisierend. Sollte es zu Verhaltensauffälligkeiten kommen, kann ich diese besser interpretieren.

Zum anderen ganz konkret, aber ich mir zunächst fürchterliche Sorgen gemacht, warum unser Kleiner hintenrum so impertinent stank.

Ein Geruch den ich von Menschen kenne, die eine schwere oft nekrotische Darmerkrankung haben. Ich hatte also schon Angst, dass er vielleicht eine Darmperforation oder ähnliches hatte. (Es ging ihm ja als wir ihn nach Hause holten, noch längst nicht wieder gut und eine Diagnose gab' es nicht)

Erst nach dem ich dann im Bericht lesen konnte, das er Paraffin und einen Einlauf bekommen hatte, legte sich meine Angst. Nun konnte ich mir einen Reim auf das Ganze machen.

Er hatte offensichtlich so stark abgeführt, das er dabei seine ganzen Beine hinten auch beschmutzt hatte. Das ist in der Klinik abgewischt worden, so dass optisch nichts mehr zu sehen war.
Der üble Geruch kam durch Dünndarmstuhl, bedingt durch die Paraffingabe. Dünndarmstuhl hat diesen ganz eigenen fiesen Geruch.

Ich hatte zunächst Zuhause so grosse Sorge, dass ich schon dachte ich muss ihn zurück in die Klinik bzw. in eine andere Klinik bringen.....
Es wäre für mich viel entspannter gewesen, man hätte mich in der Klinik wenigstens bei der Entlassung informiert.

Das Blaseausdrücken, nun gut, sie fanden ja keine Ursache und wollten sicherlich wissen, ob er evtl. eine Blasenentzündung hat.
Das sie da nicht nachgefragt haben, kann ich sogar verstehen. Allerdings pinkelt mein Kleiner so speziell (er hockt sich immer auf den Katzenklo Rand) dass ich ihnen hätte sicher sagen können, sein Urin ist in Ordnung zumindest nach Farbe, Geruch und Frequenz.
Aber gut, wie gesagt, das ist für mich trotzdem nachvollziehbar.

Aber ich für mich weiss einfach gerne was Sache ist. Ich lasse nicht gerne einfach machen, ohne zu wissen warum.
Ausserdem Ärzte machen auch mal Fehler, dass ist ja nur menschlich und manchmal hilft eine gute Kommunikation solche zu verhindern oder auszugleichen.

Vielleicht bin ich auch einfach noch besorgter als ein Durchschnittskatzenbesitzer, eben weil ich Katzenfreak bin UND nicht ahnungslos in Sachen Medizin.

Ich habe aber daraus gelernt, penetranter zu sein, auch wenn es die Ärzte nervt.
Mir reicht es einfach nicht zu hören geben sie AB weiter und spritzen sie notfalls den Fiebersenker. Ich will mehr wissen.....
Zuletzt geändert von Felinae am 03.02.2017 21:34, insgesamt 1-mal geändert.


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Re: Stationäre Aufnahme - über welche Maßnahmen muss informiert werden?

Beitragvon Felinae » 03.02.2017 17:43

Khitomer hat geschrieben:Ich hab Glück, dass die Tierärzte da in der Klinik mich sehr ernst nehmen. Die TA hat zB auch mit mir diskutiert, ob und in welcher Dosis wir Rico Kortison geben wollten. Das tut sie, weil ich mich in die Krankheiten meiner Katzen einlese und dadurch dann auch ein gewissen Verständnis dafür habe


So hält es meine Haustierärztin auch. Da habe ich sogar immer ein bischen den Eindruck sie ist ganz dankbar ist, das ich mit entscheide und mitdecke :D

Nur das war ja eine grosse Klinik. Wir kannten die vorher nicht und die uns nicht. Zwar haben wir schon mit offenen Karten gespielt, dass wir beide mehr oder weniger viel mit Medizin zu tun haben, aber Veterinärmediziner sind wir halt nicht.

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Re: Stationäre Aufnahme - über welche Maßnahmen muss informiert werden?

Beitragvon Khitomer » 03.02.2017 21:36

Ich verstehe nicht, dass sie die Blase ausdrücken, wenn sie Urin untersuchen wullen. Meine TA acht in so einer Situation eine Blasenpunktion. Und auch die andere TK, zu denen ich mit Rico hin gehe wegen seiner Augen/Herpes Sache und mit Zora wegen ihrem nackten Bauch - die haben auch eine Punktion gemacht. Zora wurde dazu in Narkose gelegt. Aber meie Haus-TA hat das bei Gina einfach so gemacht und Gina hat ruhig gehalten - ´Gina, die extrem schwierig ist beim Blut abnehmen.

Und wenn wir beim Blut abnehmen sind: Wie wird bei euren TAs Blut abgenommen? Bei meiner Haus-TK nehen sie Blut am Bein. Bei der anderen TK haben sie versucht, bei Zora Blut aus der Halsvene zu nehmen. Da hat Zora gestreikt. Hab dann gesagt, sie sollen vom Bein nehmen. Jetzt steht in Zoras Akte, dass es beim Bein funktioniert, wenn ich sie festhalte.

Übrigens - diese 2. TK ist ISO zertifiziert. Das bedeutet, dass die Komunikation mit den Kunden gross geschrieben wird. Ich hab aber keine grosse Erfahrug damit, da ich dort nur selten bin. Und bei Zoras Verlauf war ich die ganze Zeit bei ihr. Ich hätte sogar bei der Blasenpunktion dabei sein können, als ich ihnen erzählt habe, dass ich mal die ersten 2 Jahre des TA Studiums absolviert hatte.
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Re: Stationäre Aufnahme - über welche Maßnahmen muss informiert werden?

Beitragvon Felinae » 04.02.2017 06:27

Khitomer hat geschrieben:Ich verstehe nicht, dass sie die Blase ausdrücken, wenn sie Urin untersuchen wullen. Meine TA acht in so einer Situation eine Blasenpunktion. Und auch die andere TK, zu denen ich mit Rico hin gehe wegen seiner Augen/Herpes Sache und mit Zora wegen ihrem nackten Bauch - die haben auch eine Punktion gemacht. Zora wurde dazu in Narkose gelegt. Aber meie Haus-TA hat das bei Gina einfach so gemacht und Gina hat ruhig gehalten - ´Gina, die extrem schwierig ist beim Blut abnehmen.



Kito ich kann Dir diese Frage nicht beantworten, wie gesagt, sie haben uns zwar gesagt, das auch sein Urin untersucht wurde, aber das mit dem Blaseausdrücken weiss ich auch nur aus der Akte.
Ich vermute, weil sie so etwas angedeutet hatten und ihn uns ja auch sehr früh wieder nach Hause gaben (da war er nur gerade eben so ein bischen stabil) das er nicht nur das Fressen und Trinken komplett eingestellt hat sondern auch Urin und Kot absetzten. Burmesen sind extrem sozial veranlagte Katzen. Mehr als andere, unabhängigere Wesen, leiden sie stark unter Trennungen.

Khitomer hat geschrieben:Und wenn wir beim Blut abnehmen sind: Wie wird bei euren TAs Blut abgenommen? Bei meiner Haus-TK nehen sie Blut am Bein. Bei der anderen TK haben sie versucht, bei Zora Blut aus der Halsvene zu nehmen. Da hat Zora gestreikt. Hab dann gesagt, sie sollen vom Bein nehmen. Jetzt steht in Zoras Akte, dass es beim Bein funktioniert, wenn ich sie festhalte.


Ich kenne es nur aus dem Bein. Es hat mich schon verwundert das sie in der Klinik zunächst aus dem Hinterbein Blut abnehmen wollten. Ich kenne es sonst nur aus den Vorderbeinen.

Khitomer hat geschrieben:Übrigens - diese 2. TK ist ISO zertifiziert. Das bedeutet, dass die Komunikation mit den Kunden gross geschrieben wird. Ich hab aber keine grosse Erfahrug damit, da ich dort nur selten bin. Und bei Zoras Verlauf war ich die ganze Zeit bei ihr. Ich hätte sogar bei der Blasenpunktion dabei sein können, als ich ihnen erzählt habe, dass ich mal die ersten 2 Jahre des TA Studiums absolviert hatte.


Ob die Tierklinuk nach Iso zertifiziert ist, weiß ich gar nicht. Aber sie ist als "CAT FRIENDLY CLINIC" nach den Richtlinien der International society of feline medicine ISFM zertifiziert. Allerdings "nur" in Silber, weil ihnen wohl noch ein paar Dinge wie getrennte Stationäre Bereiche für Hunde und Katzen fehlen.

Nein, als Tierhalten von Katzen (bei Hunden ist das sehr zu meinem Ärger ja anders) darf man da nirgends mit. Aber die Klinik ist nicht schlecht.

Ich habe hier ja 3 im Umkreis von ca. einer halben Stunde zur Auswahl. Mit dieser arbeitet auch unser TH zusammen und in sofern weiss ich das sie rein medizinisch betrachtet, gute Arbeit abliefern.

Allerdings sind die halt auch sehr hoch frequentiert, haben wenig Zeit für den einzelnen Tierhalter. Sie haben uns zwar anf6erufen und sibd auch auf alle Fragen eingegangen, aber eben sehr komprimiert.

Ich glaube auch, wie fast überall steht halt auch da der Fokus mehr auf dem Hund und dessen Verhalten als auf der Katze.
Eigentlich unverständlich... es gibt viel mehr Katzen als Hunde in deutschen Haushalten.
Zuletzt geändert von Felinae am 06.02.2017 15:35, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Stationäre Aufnahme - über welche Maßnahmen muss informiert werden?

Beitragvon Räubertochter » 06.02.2017 14:21

Puh, ein echte schwieriges, aber um so Wichtigeres Thema, dass Du angepackt hast.

Bisher bin ich davon verschon geblieben, adss eine meiner Tiger in der TK bleiben musste und ich hoffe das bleibt auch so.
Bei meinen Kunden bekomme ich allerdings auch die diversten "Horro" Geschichten mit und bin immer wieder entsetzt, was da so abläuft.

Untersuchungen, die nicht erklärt werden
Medikamente, die vielleicht nötig wären, aber der Tierhalter weiß nicht wofür
Infusionen mit Cocktails ohne Aufklärung
Narkosen zur Blutentnahme
Op´s ohne vorherige Absprache

ich könnte die Liste endlos verlängern und frage mich manchmal schon woren mag das liegen.
Wenn ich dort Anrufe, um mir Ergebnisse schicken zu lassen, sind die immer alle freundlich. Es klappt zwar nicht immer sofort, aber die ahben ja auch ordentlich Betrieb und nicht grad die Spaziergänge als Fälle.

Ich denke aber, dass ganz viel bei den Tierhaltern selber liegt. Sie fragen nicht nach bzw. wenn sie nachfragen und der Tierarzt erklärt, ist es in der Stress-Situation oft zuviel, dass alles zu verstehen. Befunde muss man Lese können und sie sind ja auch i.d:R. nicht für den Halter, sondern für den Haustierarzt/Tierheilpraktiker gedacht.
Ich habe aber schon genug THPs erlebt, die das auch nicht können, trotz medizin.Ausbildung, wie soll es dann der besorgte Tierhalter können.

Wenn man eine TK aufsucht, ist es ja meistens eine Notfall Situation, Routineuntersuchungen macht man da ja eher nicht, also Tierhalter extrem aufgeregt und da wäre es natürlich schön, wenn das Personal dort auch den Lainen abholt und mitfühlend hilft.
Aber, das ist wie in der Humanmedizin, Zeit ist Geld und dann kommt noch etwas anderes ins Spiel- uns allen als liebende Katzenversorger überhaupt nicht bewußt- das Tier ist vor dem gesetz eine Sache und was wie zu handeln ist regelt das Tierschutzgesetz.

Dieses Gesetz erlaubt dem operiernden Tierarzt, jederzeit die Euthanaie eines Tieres, wenn er es für notwenidig hält- er MUSS den Halter nicht informieren udn um Zustimmung bitten. Die meisten tun es, aber er muss es nicht.
Da bin ich neulich fast vom Stuhl gefallen, als ich das erfahren habe...

Nachdenkliche Grüße
Stefanie

zur Info

Das Deutsche Tierschutzgesetz (TierSchG) schreibt im § 1 Satz 2 vor, dass niemand einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen darf. Strafbar macht sich, wer einem Wirbeltier länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt, aber strafbar macht sich auch, wer ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund tötet (§ 17 TierSchG). Der für Tierschutz zuständigen Behörde wird im § 16a TierSchG zugestanden, dass sie ein Tier unter Vermeidung von Schmerzen töten lassen kann, wenn das Tier nach dem Urteil des beamteten Tierarztes nur unter nicht behebbaren erheblichen Schmerzen, Leiden oder Schäden weiterleben kann. Der Schutz eines Tieres vor Schmerzen, Leiden und Schäden wird grundsätzlich höher bewertet als der Schutz seines Lebens
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Re: Stationäre Aufnahme - über welche Maßnahmen muss informiert werden?

Beitragvon hildchen » 06.02.2017 14:32

Aber da steht nur etwas vom "beamteten Tierarzt" der für Tierschutz zuständigen Behörde - das trifft doch dann auf den Haustierarzt gar nicht zu, oder sehe ich das falsch?
Mein einziger Vorsatz für 2020: Ich will mir nicht mehr alles gefallen lassen!

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Re: Stationäre Aufnahme - über welche Maßnahmen muss informiert werden?

Beitragvon Räubertochter » 06.02.2017 19:38

Ja das steht jetzt hier so, aber leider betrifft das jeden Tierarzt, ob Tierklinik oder Haustierazt.
ich denke der Haustierarzt wird immer Rücksprache halten, denn er kennt ja in der regel seine Kunden, aber in Tierkliniken kommt es wohl schon vor- vor allem wenn die Tierhalter nicht erreichbar sind, aber auch dann.... :?
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Re: Stationäre Aufnahme - über welche Maßnahmen muss informiert werden?

Beitragvon Felinae » 07.02.2017 19:39

Stefanie, vielen Dank für Deine Gedanken. Ich muss zugegeben, ich war echt etwas geschockt von der theoretischen Möglichkeit, dass mein Kleiner hätte eingeschläfert werden können, ohne das wir den zugestimmt hätten. Sein Kliniksaufenthalt war ja erst vor kurzem.

Hätten sie das getan ohne Zustimmung von uns, hätte ich sie durch die Hölle verklagt, ganz egal wie die Erfolgsaussichten dabei sind. Niemand darf meinen Pelzkindern etwas tun.

Allerdings ist das ja Gott sei Dank nur eine rein theoretische Überlegung. Das sowas wirklich in einer deutschen Kleintierklinik passiert, dass glaube ich nicht. Das wäre so rufschädigend, dann könnten sie die Klinik auch gleich zuschliessen.

Ja, auch mich hat dieser Aufenenthalt schon sehr nachdenklich gemacht.
Da ich mich ja nicht erst seit gestern in der "Katzenwelt" tummle und mein Partner und ich uns auch ein wenig in der humanmedizinischen Welt bewegen, konnte wir nicht nur alle medizinischen Fachausdrücke und Diagnoseüberlegungen sofort verstehen, sondern im weitesten auch ein bischen über anstehende Untersuchungen mitdenken.

Ich hab' der armen Tierärztin glaube ich ziemlich zugesetzt, als sie zu guter Letzt sogar die Diagnose FIP ins Spiel brachte (Irgendwie glaube ich wird die Diagnose immer dann gestellt, wenn sonst einfach nichts gefunden wird). Hab' mit meinem Freund zusammen die Blutwerte vor und zurück zerlegt und sehr deutlich gemacht, was ich von einem Cornorvierentiter halten würde usw .

Sie ist haben uns auch wirklich ernst genommen, diverse von uns gewünschte zusätzliche Bluttest gemacht sogar Idneex angerufen um nach einem PCR Test zu fragen, von dem ich gelesen hatte.

Diesbezüglich war ich wirklich sehr angetan, aber von dem Zeitpunkt an, wo wir unseren Kleinen in ihre Hände gegeben haben, ist uns wirkllich ein Stück der Kontrolle über die Situation genommen worden.

Vielleicht ist das ja auch manchmal ganz gut so. Die Liebe zu seinen pelzigen Familienmitglied kann einem sicherlich auch schon mal im Weg stehen, die richtige Entscheidung zu treffen.

Dennoch, nach wie vor bin ich eben mit ein paar Dingen die gemacht wurden nicht wirklich glücklich. Hätte mir da dich noch eine engere Kommunikation gewünscht.

Ich hätte mir auch Kameras in die Quarantäne-Käfige gewünscht. Wisst ihr wie das ist, wenn man nur über einen Anruf erfährt... soweit geht es ihm gut... na gut aber das ist ein anderes Thema.

Wir waren in einer wirklichen Ausnahmesituation. Ohne unsere, nennen wir es Erfahrung, wären wir aber noch viel weniger in der Lage gewesen die Therapie unseres Schatzes zu beeinflussen.

Jetzt wo die Angst um unseren Jüngsten verflogen ist, grüble ich schon sehr nach. Wie kann und sollte ich, falls, was Gott verhütem möge, so etwas ähnliches noch einmal passiert, ich dafür Sorgen, dass nur in etwas engerer Abstimmung mit mir medizinische Massnahmen durchgeführt werden. Noch weiss ich darauf keine Antworten.
Zuletzt geändert von Felinae am 07.02.2017 20:41, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Stationäre Aufnahme - über welche Maßnahmen muss informiert werden?

Beitragvon hildchen » 07.02.2017 19:51

Da Du der Kunde bist und die Rechnungen bezahlen musst, räumt Dir das meiner Meinung nach auch ein umfassendes Mitspracherecht ein.
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Re: Stationäre Aufnahme - über welche Maßnahmen muss informiert werden?

Beitragvon Räubertochter » 07.02.2017 22:34

Jaaaa, das ist glaube ich graue Theorie. Die meisten kunden wollen das Mitspracherecht doch gar nicht und oft auch nicht die Entscheidung...
Wenn der Doc sagt, dass muss gemacht wedren, dann ist das so punkt-hinterfragt wird da nicht, entweder aus Unwissenheit oder auch aus Angst.
Das medizinische Fachchinesisch muss man auch erstmal können-da lobe ich mir echt meine Ausbildungsstätte, da wird extrem drauf geachtet, dass wir THP auf Augenhöhe mitreden können und die TÄ uns ernst nehmen, aber bitte wer hat im Alltag so ein Wissen und dann noch in Extremsituationen.

Was ist denn, wenn die TK anruft und sagt Frau XY wir haben bei der OP fetsgestellt ihre Katze hat einen Tumor an der Milz. Wir würden Einschläfern, was möchte Sie....
Diese Situation ist ein Alptraum an sich und wie soll denn ein Tierhalter wissen wie er entscheiden soll, die meisten denken die Ärzte machen das schon, tja falsch gedacht...manchmal zumindest.
Das Tierschutzgesetz gibt ihnen den rahmen vor, handeln muss jeder TA nach seinem Ermessen, aber was für Eines ist das?

Ich versuche grad für mich als Tierhalter aus diesem Dilemma einen Weg zu finden, was schon schwer genug ist- aber als Therapeutin bin ich ja quasi verpflichtet JEDEN meiner Kunden vor einer OP darauf hinzuweisen oder bin ich das nicht? Was meint Ihr- ist das Panikmache oder Aufklärung- wo ist da die Grenze?
Auch eine Kastration kann auf dem Tisch bleiben oder bei einer liben Freundin ist das Kaninchen nach OP gut aufgewacht und im Auto auf der Fahrt verstorben. Das hätte auch vorher bei einer "simplen" Zahnsanierung schon passieren können.

Ich finde das ist ein Thema- da gibts sooooo viele wenn und aber und Danke Felinae für das Eröffnen dieses treads!!

Weiterhin nachdenkliche Grüße
Stefanie
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