cattalk - das Katzen-Forum

Achtung, jetzt bitte nicht lachen

Aufregung um eine neue Studie von britischen und Wiener Tierforschern. Laut den Experten hassen es Katzen, gestreichelt zu werden. Berührungen machen unsere Stubentiger nervös!

Riesen-Schock für alle Tierfreunde! Laut einer Studie des britischen Forschers Daniel Mills mithilfe von Wissenschaftern der Universität Wien sind Katzen keine Kuscheltiere. Die Stubentiger hassen Streicheln, weil es sie nervös macht. Im Test reagierten Miezen auf sanfte Berührungen mit einer verstärkten Ausschüttung von Stress- und Angst-Hormonen

Quelle + ganzer Artikel: heute.at - Forscher schockt Tierfans

Ich weiss ja nicht, was für Katzen, diese Forscher untersucht haben, aber es kann sich ja fast nur um scheue Katzen,
die keinen Kontakt zu Menschen gewohnt sind, handeln...

Stimmt, und das Schnurren ist lediglich das panikerfüllte Schnurren, welches sie auch bei Todesangst zur Selbstberuhigung nutzen... Man sieht meinen Dreien aber auch immer an, wie sehr sie das hassen wenn sie mit das Bauchi hinhalten...

SONJA hat geschrieben:Ich weiss ja nicht, was für Katzen, diese Forscher untersucht haben,

Genau das habe ich mich auch gefragt...
Werde bestimmt an diese Studie denken wenn Monty sich
das nächste Mal auf den Rücken schmeisst damit auch
sein Bäuchlein nicht zu kurz kommt.

Das schlimme an solchen Dingen ist das es immer Leute
gibt die das dann auch glauben und für bare Münze nehmen

Mist, hat nicht geklappt mit dem "nicht lachen"

Na, dann möchte ich mal sehen, was Lotte macht, wenn ihr etwas wirklich gefällt...

Wenn man da die Kommentare liest, erklärt da einer, was in dem Forschungsartikel wirklich steht und dass der Reporter das völlig aus dem Zusammenhang gerissen hat. Leider konnte ich keinen Link zum Forschungsartikel finden, der wäre sicher interessant zu lesen, so dass man sich eine eigene Meinung dazu bilden könnte.

Hab hier doch noch einen weiterführenden Link gefunden: http://science.orf.at/stories/1726347/
Da ist dann auch eine Quellenangabe zu der Originalstudie.

Ich hatte das gestern gelesen und gedacht - der Reporter hat was geschrieben, aber wohl wirklich aus dem Zusammenhang gerissen.
Habe von der Studie eine Zusammenfassung gefunden: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24021924 und hier die Veröffentlichung auf der HP der Lincoln-University http://www.lincoln.ac.uk/news/2013/10/772.asp .

Wenn ich dass jetzt richtig verstanden habe, wurde in der Studie untersucht, ob die Gruppenhaltung im Vergleich zur Einzelhaltung für Katzen emotionaler Stress bedeutet. Die Katzen wurden einzeln und in Gruppen von 2 sowie 3 bis 4 Katzen gehalten. Bestimmt wurde das Stresshormon. Untersucht wurde der Kot und es wurden die Werte der Glukokortikoid-Metaboliten bestimmt.

Ergebnis der Studie:
Die Haltung (Einzelkatze, Mehrkatzenhaushalt) hat keinen Einfluss auf die Höhe des Stresshormons.
In allen drei Gruppen gab es einzelne Katzen, die höhere Werte hatten. Jüngere Katzen, die in einer Gruppe lebten, hatten niedrigere Werte, als wenn sie einzeln oder mit nur einem Kumpel zusammenleben.
Die Forscher vermuten, dass Streicheln für Katzen Stress bedeuten kann, wenn sie die Streicheleinheiten nicht mag. Lebt sie aber in einer Gruppe, und dort gibt es eine Katze, die diese Schmusestunden liebt oder sie toleriert, kann sie dem Stress entgehen.
Wichtig sei, dass es bei Gruppenhaltung jeder Katze ermöglicht wird zu wählen, ob sie zusammen mit den anderen den Fressplatz und das Kaklo teilt.


Hätten die Zeitungen jetzt geschrieben: "Nicht jede Katze ist eine Schmusekatze "- dann würde das ja stimmen. Aber
"Katzen hassen Streicheln" das ist ja doch reißerisch.

In dem Zusammenhang habe ich eine Studie gefunden: aus Deutschland. Das Stresshormon wurde im Blut bestimmt: Um Stress bei der Blutabnahme zu vermeiden, wurde ein Port gelegt! Der Stress selbst entstand durch eine dreiminütige Dusche mit lauwarmen Wasser. Der Versuch wurde an Katzen aus einem französischen Versuchstierlabor durchgeführt.

Zu dieser Untersuchung sage ich jetzt nix.

Dann sollte der Reporter vielleicht noch mal zu einer Weiterbildung gehen, wie man Forschungsberichte sinnentnehmend liest und zusammenfasst...

Und das Fazit der anderen Studie, über die du gestolpert bist, lautet dann wohl, dass man seine Katze nicht 3 Minuten lang lauwarm duschen sollte, weil das Stress verursacht, oder wie? Gut, dass das untersucht wurde, dann weiß ich das jetzt auch

SONJA hat geschrieben:Ich weiss ja nicht, was für Katzen, diese Forscher untersucht haben, aber es kann sich ja fast nur um scheue Katzen,
die keinen Kontakt zu Menschen gewohnt sind, handeln...

Habe den Eindruck die Herrschaften haben ihre Studien an Großkatzen gemacht!
Selbst da gibt es sehr viele Genießer.

In der oben genannten Studie steht:

Although the number of cats in the home did not predict background stress levels, the researchers found that younger cats (less than two years old) living on their own were more stressed than younger ones living in the larger groups.

Das könnte man dahin gehend interpretieren, dass es am Besten ist, Jungkatzen unter 2 Jahren mit Katzengelsllschaft zu halten, da sie alleine mehr gestresst sind als in der Gruppe.

Ich hoffe, dass man irgendwie die komplette Studie mal lesen kann. Ich muss mal gucken, ob ich das Heft über die Bibliothek bekommen kann.

Ja, man hat leider keinen kostenlosen Zugriff auf den ganzen Artikel. Man kann aber immer den Corresponding Author anschreiben und um einen Reprint bitten. Vermutlich bekommt man heutzutage sogar in PDF.

Da frag ich mich doch, was ich eigentlich falsch mache.?
Selbst meine nicht so sehr verschmuste Speedy geniest das streicheln.
Auch die Nachbarskatzen, kommen extra zu mir um gestreichelt zu werden, aber sie hassen es ja.
Wie bescheuert muss man sein um so eine Studie zu veröffentlichen????

mazekatze hat geschrieben:Wie bescheuert muss man sein um so eine Studie zu veröffentlichen????

Sorry, aber jetzt bist Du dem Reporter genau auf den Leim gegangen!

Wie Du in den Kommentaren weiter oben lesen kannst - Mozart hat ja eine sehr schöne Zusammenfassung der Studie geliefert - bewies die Studie nicht, das Katzen Streicheln hassen, sondern das es manche Katzen gibt, die auf Streicheln mit Stress reagieren und das es keine Auswirkung auf den Stresslevel hat, ob das Tier in der Gruppe oder einzeln gehalten wird (diesbezüglich gab es wohl nur minimale Unterschiede im grundsätzlichen Stress bei jungen Katzen unter 2J, die einzeln bzw in der Gruppe gehalten wurden und bei denen eine Gruppenhaltung zu weniger Stress führte)...

Der Reporter riss leider wenige Sätze vollkommen aus dem Zusammenhang und interpretierte das Ganze dann so, das Katzen Streicheln grundsätzlich hassen würden, das ist so aber nicht korrekt...

Ich dachte schon, ich sei der größte Tierquäler aller Zeiten. Ich streichel meine Katzen so oft und ich nehme sie sogar mal auf den Arm. Und das Bauchkrauli erst, absolute Quälerei.
Aber nein, was aus dem Zusammenhang gerissene Sätze alles verursachen können. Aus einem ,seine Katze liebenden Menschen, wird plötzlich einer, der sie quält.
Nun aber alles aufgeklärt. Da kann Katze sich ja freuen, sonst hätte sie nämlich auf all die schönen Annehmlichkeiten verzichten müßen. Und ich auch.
Also, rauf auf die Couch und kuscheln was das Zeug hält.