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Feldstudie zur Katzenseuche Impfung

Verfasst: 23.05.2012 12:40
von SONJA
Feldstudie zur Katzenseuche Impfung: mütterliche Antikörper behindern Impfschutz bei jungen Katzen

Wiederholte Berichte von Katzenzüchtern über Ausbrüche in geimpften Beständen stellten die Wirksamkeit der Impfung in Frage. Um dies zu überprüfen, initiierte das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) eine Feldstudie.

Über die Ergebnisse berichtete BMC Veterinary Research online am 21.05.2012: Von der Mutter übertragene Antikörper behindern schon in geringen Konzentrationen die Entwicklung eigener Antikörper – und damit eine aktive Immunisierung. Änderungen in der Impfstrategie sind notwendig.

"Seit 2007 erhielt das PEI mehrfach Meldungen zu Katzenseuche-Ausbrüchen in geimpften Zuchten. Das PEI bewertete diese als Verdachtsfälle auf mangelhafte Wirksamkeit. Dr. Klaus Cußler, Referatsleiter „Sicherheit veterinärmedizinische Mittel, Tierschutz“, regte eine so genannte Feldstudie an, um die Entwicklung der serologischen Immunantwort während der Grundimmunisierung zu untersuchen. Leiterin der Studie war Verena Jakel, Wissenschaftlerin der Abteilung Veterinärmedizin des PEI.

Für die Studie wurden 64 Kätzchen aus 16 Würfen jeweils im Alter von acht, zwölf und 16 Wochen mit drei marktüblichen Impfstoffen gegen Katzenseuche geimpft. Dieses Schema entspricht den Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission für Tiere (StIKo Vet.). Vor jeder der drei Impfungen und abschließend nach 20 Wochen wurden Blutproben entnommen und auf Antikörper gegen den Erreger der Katzenseuche, das Feline Panleukopenie Virus aus der Gattung der Parvoviren, untersucht. Die Testergebnisse zeigten in bestimmten Fällen Mängel in der Wirksamkeit der Impfung bei der bisher empfohlenen frühen Anwendung. Trotz einer dreifachen Impfung entwickelte gut ein Drittel der Tiere (36,7 Prozent) keinen nachweisbaren Immunschutz. Bei den meisten Kätzchen konnten maternale Antikörper (MAK) nachgewiesen werden, was erklärt, weshalb nach der Impfung kein ausreichender Immunschutz aufgebaut wurde. MAK neutralisieren das Impfantigen, bevor das Immunsystem ..."

Ganze Pressemeldung bei :arrow: innovations report

Re: Feldstudie zur Katzenseuche Impfung

Verfasst: 23.05.2012 14:00
von teufelchentf
Also wenn ich ehrlich bin, wundert mich das inzwischen nicht mehr...

Es ist ja eh eine Tatsache das KEIN Impfschutz 100% Schutz bietet...daher sollte man sich echt überlegen ob man Wohnungskatzen tatschlich impfen sollte...
Wenn sie raus dürfen bin ich da wieder etwas zwiegespalten...

Blöd das man auf Tierärzte und die Pharmaindustrie angewiesen ist :roll:

Re: Feldstudie zur Katzenseuche Impfung

Verfasst: 23.05.2012 17:19
von Cuilfaen
wobei die Frage ja letztlich nur ist: sollte man das Prozedere ändern? Und wenn ja, wie?
Der Impfschutz an sich ist ja gegeben (auch zu einem sehr guten Prozentsatz), wenn die maternalen Antikörper (also die Antikörper, die mit dem Colostrum aufgenommen werden) zum Zeitpunkt der Grundimmunsierung weg sind (sonst springen ja nunmal die auf die Impfung an, aber eben nicht das eigene Immunsystem des Kätzchens).

Macht es also Sinn, einfach den ersten Impfzeitpunkt nach hinten zu verschieben? Gleichzeitig ist es ja auch gefährlich, die Impfung zu weit hinauszuzögern, weil ja gerade Jungtiere eine Infektion mit Katzenseuche meistens nicht überleben.
Oder sollte man vor der Impfung einen Test auf Antikörper machen und erst impfen, wenn keine mehr da sind?
Kann man dafür Schnelltests entwickeln, die auch bezahlbar sind? Und, und, und...
Ich persönlich würde auf die Katzenseuche-Impfung nicht generell verzichten wollen (auch nicht, wenn meine reine Wohungskatzen wären) - aber das liegt sicher daran, dass ich schon Katzen daran habe sterben sehen und das war wirklich nicht schön...

Interessant ist übrigens, dass in meinem Info-Heftchen ("Infektionskrankheiten bei der Katze" von Pfizer), dass ich damals vor Merrys und Pippins Grundimmunisierung mitbekommen hatte (also vor über 5 Jahren), die Katzenseuche-Impfung erst ab der 9. Woche empfohlen wird - anders als in der Impfempfehlung der ständigen Impfkommission Vet. für Katzen. Aber selbst 9 Wochen kann gegebenenfalls ja noch zu früh sein... schwierig...

Re: Feldstudie zur Katzenseuche Impfung

Verfasst: 23.05.2012 17:49
von Schuggi
Mir ist folgendens bekannt...
und zwar das ganz viel damit zusammenhängt
wie lange das Muttertier säugt, (darüber gibt es
auch Berichte und nach wie vor streitet sich die
Wissenschaft, wie üblich) denn das kann
die Impfung stark beeinträchtigen. Je länger
gesäugt wird desto weiter muss die Impfung nach
hinten „verlegt“ werden. Genauso hat es mir meine
erste TÄ vor 12 Jahren erklärt als ich Sugar impfen
lassen wollte. Und wenn die erste Impfung nicht
greifen kann muss doch logischerweise der Immunschutz
komplett in Frage gestellt werden.

Das immer wieder viel zu früh geimpft wird ist
doch keine Neuigkeit, darum verstehe ich auch
nicht warum man die Impfempfehlungen der Ständigen
Impfkommission für Tiere nicht ändert, wo man es
inzwischen besser weis.

„Wahrscheinlich“ wird es immer Tiere geben die tatsächlich
nicht auf Impfungen reagieren, und es soll jeder
Impfungen gegenüber gern kritisch sein, gar kein
Thema denn heutzutage wird auch Impfschutz an-
geboten wo immer noch nicht nachgewiesen ist ob
er überhaupt schützt, und es gibt das Problem das
sicher auch zu oft geimpft wird, das möchte ich nicht
in Frage stellen.

Wie Besis es mit reinen Wohnungskatzen
halten ist eine Sache, die mit Freigängern für mich
hingegen eine komplett andere, ebenso sehe ich es
beim halten von vielen Katzen bei denen die Herkunft
letztendlich ungewiss ist, man muss kein TA sein
um zu wissen das ein willkürliches „immer herein Onkel Otto“
hohe Gefahren für gesunde Tiere mit sich bringt.

Ich selbst bin absolut davon überzeugt das eine Impfung
gegen Katzenseuche & Katzenschnupfen einfach
sein muss, nicht unbedingt in der empfohlenen Häufigkeit
aber in jedem Fall eine Grundimmunisierung und Auffrischung
…egal was für Berichte veröffentlich werden, die Tierhalter
mit ihrem Hüh & Hott ganz schön verunsichern können!
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