Gaaaanz ruhig Ihr Zwei
Ich habe den Artikel noch nicht gelesen, sorry, aber- aus der katzenpsychologie gibt es auch immer wieder verschiedenen Stellungnahmen und auch Untersuchungen und Studien dazu.
Die Katze ist ein Einzeljäger. Daraus hat sich über Jahrhunderte die Meinung erhalten, sie sei auch ein Einzelgänger. Dass das so nicht 100% stimmt ist mittelerweile auch erwiesen, aber Katzen sind eben, wie wir Menschen auch Individuen und man kann sie nicht einfach dazu zwingen, dass sie eine andere Katze als Partner toll finden. Wenn das gemeinsame Katzenleben soooo toll wäre, dann wären wir Katzentherapeuten arbeitslos
Das Problem sind wir Menschen, wir vermischen da so Einiges. Viele halten Katzen, weil sie zwar eigentlich einen Hund wollten, der aber nicht geht. Deshalb nehmen sie die "pflegeleichtere" Katze auf, die ja auch Problemlos mal alleine bleiben kann und wenn sie dann das schlechte Gewissen plagt, gehen sie los und holen eine Zweitkatze und dann.......
Viele dieser zweit oder drittkatzen landen im Tierheim oder wieder beim Züchter, weil es eben nicht funktioniert. Wenn wir Glück haben und die "Chemie" stimmt, dann kann man tatsächlich den kuscheligen Katzenhaufen zu Hause haben, wenn wir mittleres Pech haben tolerieren sie sich, lieben sich aber nicht. Und bei richtig Pech sagt die Alteingesessene Katze, ihr habt wohl nen vogel, dem Neuen zeig ich es oder der neue denkt sich, prima Revier hier übernehme ich mal. Die Katze ist KEIN RUDELTIER. Einige Ausnahme ist der Löwe.
Und die Katzenforschung ist, im Gegensatz zur Hundeforschung noch in den Kinderschuhen. Viele Rätsel sind da immer noch zu entdecken.
Die Katzenzucht ist eine junge Disziplin, im Gegensatz zur Hundezucht. Die Katze wurde als Jäger geschätzt, der die Schädlinge fernhält, so ist es auf dem Land auch heute noch.
Es wird eine Katze nicht nach "Bedarf" gezüchtet, für Herdenschutzaufgaben, als Jagdkatze oder als Schmusetier.
Ganz im Gegenteil, man verpaart wild und Hauskatzen und produziert Hybriden, wo noch keiner weiß, was sich da durchsetzt z.B. Bengalkatzen
Wir haben sehr soziale Rassekatzen, wie die Norweger und Coonies und auch BKHs und Perser, aber auch die Wildlinge wie eben Abessinier, Orientalen etc. ABER das ist die Minderheit. die Masse ist die klassische EKH, die jagt und Mäuse und Vögle fängt und diese Katze ist per se Einzeljäger und Einzelgänger, die sich gerne an ihren Menschen bindet. natürlich gibt es da Ausnahmen, manchmal bei Wurfgeschwistern, meist Kater, die sich wirklich lieben, kuscheln und Spielen. Aber die Damen der Spezies sind da eben so wie es die Natur vorgibt- Revierbezogene Individualisten. Andere Katzen werden toleriert, aber geliebt, naja ich sehe hier jeden Tag die Schwestern, die sich seit 16 Jahren nicht wirklich tolerieren, jede von beiden wäre alleine glücklicher gewesen, ohne Frage beide sehr auf uns bezogen, aber Artgenossen…..
Man muss da sehr vorsichtig sein. Wir haben da nämlich durchaus ein Problem geschaffen. Die Katze lebt bei und mit dem Menschen. Viele in Wohnungen, haben nie eine Maus gesehen, aber wenn Beute erreichbar ist, wird diese gefangen, gnadenlos. Was zu erbosten Gegnern der Katze führt, vor allem unter Vogelschützern, die das Sterben der Vögel einzig und alleine den Katzen in die Pfote schieben. Die Menschen gehen ins Tierheim und wollen eine Katze die zu schmusen und zu kuscheln hat, und wehe sie tut das nicht, dann ist sie nach einer Woche wieder zurück- Umtausch wie bei einem x-beliebigen Gebrauchsgegenstand.
Wir kastrieren die Katzen, die sich als sozial dem Menschen und anderen Artgenossen erwiesen haben und lassen die da draußen Nachkommen zeugen, die scheu und solitär leben-was vererben diese Katzen? Einzeljäger- Einzelgänger… werden aber vom Tierschutz eingesammelt, landen im Tierheim, werden vermittelt mit den Worten „die braucht keine andere Katze“
Nein braucht diese Katze auch nicht, denn sie folgt dem was die Natur ihr in die Wiege gelegt hat- jede andere Katze ist Konkurrenz um Ressourcen, zu denen auch wir Menschen gehören.
Bitte denkt darüber mal nach, was da eigentlich gerade passiert- wo die Forschung steckt und was wir Menschen verursachen. Eines bin ich mir sicher, solange die Schere so klafft, haben wir katzenpsychologen genug arbeit, dem Tierhalter seine Katze überhaupt erst mal zu erklären!
Viele Grüße
Stefanie