Harnsteine(Urolithiasis)/Struvit-,Kalziumoxalatsteine

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Harnsteine(Urolithiasis)/Struvit-,Kalziumoxalatsteine

Beitragvon Mozart » 05.05.2007 19:06

Dies ist nur als Information gedacht. Bitte unverzüglich den Tierarzt aufsuchen, falls Verdacht besteht, dass die Katze erkrankt sein könnte.

Wenn sich im Harn eine erhöhte Konzentration von Mineralsalzen findet, führt dies zur Bildung von
- Kristallen
- kleineren Steinen (= Harngrieß) oder
- größeren Blasensteinen.

Diese können schwere Verletzungen hervorrufen oder die ableitenden Harnwege blockieren,
so dass Harn nicht mehr ausgeschieden werden kann.
Es handelt sich um
- Struvitsteine (Ursache : alkalisierende Fütterung)
- Kalziumoxaltsteine (Ursache: unbekannt, verschiedene Faktoren)
- Zystinsteine (Ursache: angeborener Stoffwechseldefekt).

Bei der Kätzin ist der Harnröhrenkanal kurz und weit, so dass auch größere Steine ausgeschieden werden können, ohne Beschwerden auszulösen.
Kater haben eine lange und relativ enge Harnröhre, so dass schon kleine Steine Beschwerden auslösen können.


Symptome sind z.B. :
    - anfangs ggf. keine Symptome, aber wiederkehrender blutiger Harnabsatz
    - Schmerzen beim Harnabsetzen (Strangurie)
    - häufiger Harndrang die Katze sucht oft die Toilette auf, es werden aber nur wenige Tröpfchen entleert (Pollakisurie)
    - intensives Lecken von Penis und Scham
    - Unsauberkeit durch das Absetzen von Harn außerhalb der Toilette; Achtung: Unsauberkeit ist nicht immer ein „Protestpinkeln“
    - Miauen, auch Fauchen beim Wasserlassen (wegen der Schmerzen)
    - Schmerzhaftigkeit des Bauches da die Blase prall gefüllt ist; der Bauch ist aufgetrieben

Beim Auftreten dieser Beschwerden sollte immer der Tierarzt aufgesucht werden.
Dies insbesondere, wenn der Verdacht auf einen Harnröhrenverschluss besteht. Durch einen
Rückstau des Harns der länger als 24 Stunden besteht entstehen nämlich bleibende Nieren-
schäden und es kann zu einem tödlichen Nierenversagen durch Harnvergiftung kommen.
Der Tierarzt wird den Harnabfluss wieder herstellen (Katheterisierung, Rückverlagerung
der Steine in die Blase etc.)


Diagnostik/Therapie:

    Der Tierarzt wird unter anderem den Harn untersuchen und den RSS-Wert und den
    pH-Wert bestimmen. Der RSS Wert (englisch: relative supersaturation = realative
    Übersättigung) gibt Aufschluss über das Risiko der Harnsteinbildung.

    Der pH-Wert ist aussagekräftig zur Kontrolle der Struvitsteine
    Weitere Untersuchungen erfolgen durch Ultraschall, Röntgen, chemische Steinanalyse.

    Struvitsteine können ggf. durch Diätfütterung aufgelöst werden.
    Wenn auch eine Blasenspülung die Steine
    nicht entfernen kann, ist eine Operation unumgänglich. Im schlimmsten
    Fall und bei rezidivierenden Verschluss der Harnröhre beim Kater muss
    eine Penisamputation erfolgen.

    Eine Steinanalyse ist im Hinblick auf die Vermeidung von Rezidiven angezeigt.
    So muss z.B. bei Struvitsteinen der Urin angesäuert werden, während bei Oxalat-oder
    Zystinsteinen der Urin eher alkalisch sein soll. Welches Futter die Katze fressen darf,
    sollte immer mit dem Arzt abgesprochen werden. Während der Therapiedauer
    sollte kein anderes Futter bereitgestellt werden. Das Futter sollte nur nach
    Rücksprache mit dem Tierarzt gewechselt werden.

    Achtung:
    Diese Diätfuttermittel sind nur im krankheitsbedingten Fall zu füttern,
    und dürfen niemals in Eigenregie „vorbeugend“ gefüttert werden.

Weitere Informationen zu diesem Thema:



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