Die Schulmedizin wie auch die Alternativmedizin halten eine Reihe von wirksamen Medikamenten bereit. Oftmals ist es auch eine Kombination aus Beidem, die dauerhaft zum Erfolg führt.
Wichtig für die Wahl des richtigen Mittels ist eine
sorgfältige Diagnose, denn nur wenn die Ursache der Blasenentzündung bekannt ist, kann sie auch wirksam und dauerhaft behandelt werden. Insbesonere bei Harnkristallen und Stress ist es wichtig, nicht nur die Blasenentzündung also solche, sondern auch den Auslöser zu “behandeln”.
Schmerzmittel / entkrampfende MittelJeder, der schon einmal eine Blasenentzündung hatte, weiß wie schmerzhaft das ist. Gibt die Katze Schmerzenslaute beim Urinabsetzen von sich, sollte auf jeden Fall eine Schmerztherapie erfolgen. Man muss jedoch bedenken, dass Katzen eine sehr hohe Schmerztolleranz aufweisen, was nicht bedeutet, dass sie keine Schmerzen empfinden, sondern dass sie um so stärkere Schmerzen ertragen können, bevor sie diese für uns Halter deutlich sichtbar zeigen.
Bei der stressbedingten Blasenentzündung sind Schmerzmittel u. a. hilfreich, um den Teufelskreis zu durchbrechen: unter Stress entwickelt sich eine Blasenentzündung => die Katze hat Schmerzen, insbesondere beim Harnabsetzen => die Schmerzen verursachen “neuen” Stress => die Entzündung der Blasenschleimhaut kann nicht abheilen => ...
Bei einer schweren Blasen- bzw. Harnröhrenverkrampfung ist zudem die Gabe eines entkrampfenden Mittels ratsam.
AntibiotikaIst eine bakterielle Infektion Ursache der Blasenentzündung oder an der Blasenentzündung beteiligt, ist der Einsatz eines Antibiotikums angezeigt. Da leider, wie bereits erwähnt, nicht (mehr) jedes Antibiotikum gegen jeden Erreger wirksam ist, kann über ein Antibiogramm der richtige Wirkstoff gefunden werden. Auf diese Weise erhält die Katze zuverlässig wirksame Hilfe und der Körper wird nicht durch z. T. mehrere Versuche, bis das richtige Antibiotikum gefunden wurde, unnötig belastet.
Oft werden Antibiotika bei einer Blasenentzündung im Zusammenhang mit Harnkristallen ohne vorhergehende mikrobiologische Untersuchung prophylaktisch (vorbeugend) gegeben. Aufgrund der bereits geschilderten Wechselwirkung zwischen Harnkristallen und bakterieller Blasenentzündung ist das nicht völlig abwegig. Da Antibiotika jedoch auch Nebenwirkungen haben und nicht nur die krankheitsauslösenden Bakterien bekämpfen, sondern auch jene, die zu einer gesunden Besiedelung der Schleimhäute gehören, sollte dieser Schritt aber wohlüberlegt sein. Eine Blasenentzündung ohne bakterielle Beteiligung heilt im Normalfall auch ohne den Einsatz von Antibiotika ab. Auch vereitelt man sich durch die prophylaktische Gabe eines Antibiotikums die Möglichkeit einer bakteriologischen Untersuchung, da das Antibiotikum das Keimwachstum hemmt so dass eine Labordiagnostik nicht mehr möglich ist.
Bei einer idiopathischen Cystitis macht die Gabe von Antibiotika überhaupt keinen Sinn, sondern belastet den Katzenkörper nur unnötig.
E.coli Bakterien und D-MannoseMannose wird in kleinen Mengen vom Körper hergestellt und kleidet z.B. die Innenwand von Darm, Blase und Harnwegen aus.
E.coli (Escherichia Coli) ist ein Darmbakterium, das von Natur aus in moderater Zahl im Darm vorhanden und für eine normale Darmtätigkeit erforderlich ist. Gelangen die E.colis jedoch in die Harnröhre und in die Blase, verbinden sie sich mit den Mannose-Molekülen der Schleimhäute und verursachen Entzündungen. Ein großer Teil der bakteriellen Harnwegsinfekte wird durch E.coli verursacht.
Durch eine Antibiotika-Gabe werden die E.colis i. d. R. größtenteils eleminiert. Der Rest jedoch „vergräbt“ sich in der Blasenschleimhaut und wartet auf bessere Bedingungen, sprich, dass das Antibiotikum abgesetzt wird.
Alternativ oder unterstützend kann
D-Mannose eingesetzt werden. Statt an die Mannose-Moleküle der Blasenschleimhaut docken die E.coli Bakterien an die im Harn frei schwimmenden Mannose-Moleküle an und werden beim nächsten Harnabsetzen mit ausgespült.
Entzündungshemmende Mittel (Antiphlogistikum)Insbesondere bei der Blasenentzündung als Folge von / in Kombination mit Harnkristallen, aber auch bei der idiopathischen Cystitis kann ein entzündungshemmendes Mittel sinnvoll sein. Häufig kommen nichtsteroidale Antiphlogistika zum Einsatz, also Schmerzmittel, die zugleich eine entzündungshemmende Wirkung haben.