Irrtümer über Katzen

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Biene
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Irrtümer über Katzen

Beitragvon Biene » 14.07.2010 18:09

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Katzen sind Einzelgänger

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Zwar gibt es Katzen die keine Artgenossen neben sich dulden,
trotzdem freuen sich die meisten Katzen aber über kätzische Gesellschaft.
Zusammen spielen, balgen und kuscheln, das sieht man nicht nur bei Kitten.

Vor allem bei Wohnungskatzen die längere Zeit allein sind,
sollte man über einen kätzischen Kumpel nachdenken.



Katzen sollten einmal geworfen haben, bevor man sie kastriert


Das Gerücht es sei besser seine Katze einmal Junge bekommen
zu lassen ist weit verbreitet und hält sich bis heute.

Kastration hat zahlreiche Vorteile:

  • Es verringert sich der Drang zum streunen.
    Unkastrierte Kater legen in der Geschlechtsreife
    oft viele Kilometer zurück,
    weil sie dem Geruch eines Weibchens folgen.
    Die meisten überfahrenen Tiere werden in
    der Paarungszeit aufgefunden.
    Denn hat der Kater einmal eine rollige Katzendamenspur
    in der Nase, macht ihn das sehr unvorsichtig

  • Keine übelriechenden Markierungen

  • Das Risiko hormoneller Erkrankungen
    wie Gesäugetumor, Gegebärmutterentzündung, Zysten
    oder Prostatakrebs beim Kater verringern sich deutlich

  • Keine ungezielte Vermehrung.
    In Tierheimen gibt es viele
    herrenlose Katzen die nur auf ein
    Zuhause warten würden

  • Geringeres Risiko von Leukose (FeLV)
    oder Katzenaids (FIV) das oft auch durch
    Katerkämpfe oder Paarungsbisse übertragen wird

  • Doppelt so hohe Lebenserwartung



Kastrierte Katzen werden dick

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Durch den verlangsamten Stoffwechselwechsel
verbraucht die Katze nach der Kastration weniger Energie.
Die Futtermenge muss also angepasst werden.
Bei einer ausgewogenen Ernährung bleibt die
Katze auch nach der Kastration schlank.
Fettleibigkeit ist also keine Folge der Kastration,
sondern der falschen Fütterung.


Sobald junge Katzen selbstständig fressen,
kann man sie von der Mutter trennen


Damit aus den niedlichen Katzenbabys
wesensstarke Katzen und Kater werden,
müssen sie mindestens bis zur 12. besser 13. Lebenswoche
bei ihrer Mutter und den Geschwistern bleiben.
Eine zu frühe Trennung von der Mutter kann zu schwerwiegenden
Gesundheits- sowieVerhaltensstörungen führen.

Katzenbabys die zu früh von der Mutter getrennt werden
saugen oft an Ohrläppchen, Decken oder Kleidungsstücken
ihres Besitzers.
Dieses niedlich erscheinende Verhalten ist ein verzweifelter
Versuch den Verlust der Mutter auszugleichen.
Manche Katzen saugen auch an den eigenen Körperstellen,
was bis zur Selbstverstümmelung führen kann.

Die jungen Katzen benötigen noch viel Zuwendung
und Erziehung von der Mutter.
Auch das balgen, spielen und kuscheln mit den Geschwistern
sind wichtige Übungen für das Jagd- und Sozialverhalten.
Bei verfrühter Abgabe werden die Verständigungsformen
nicht richtig ausgeprägt.
Verlustängste, Unsauberkeit und Panikattacken sind nur
ein paar mögliche Folgen.


Katzen fallen nicht vom Balkon oder aus dem Fenster

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Auch wenn Katzen meisterhaft balancieren können,
kann es zu einem Sturz vom Balkon oder aus dem Fenster kommen.
Solch ein Sturz kann schwere Verletzungen zur Folge haben,
oder im schlimmsten Fall zum Tod des Tieres führen.

Beim Beobachten der Vögel und vom Jagdinstinkt gepackt
wär´s nicht das erste Mal, dass eine Katze vom Fensterbrett rutscht.

Siehe auch Thema zu Kippfenstersyndrom :arrow: Klick Hier



Wenn Katzen unsauber sind, drückt man ihre Nasen in den Urin

Damit erreicht man nur eines, nämlich das man das
Vertrauen seiner Katze zerstört!
Die Katze bekommt Angst und wird erst recht mit
Unsauberkeit reagieren.

Wenn Katzen ihr Klo nicht mehr benutzen,
hat das immer einen Grund.
Es könnte z.B. eine organische Ursache vorliegen.

Man sollte seine Katze nicht bestrafen denn:
Wie sonst sollte sie auf ihr Problem
oder ihre Schmerzen aufmerksam machen?

Infothread zum Thema Unsauberkeit :arrow: Klick Hier



Katzen können im Dunkeln sehen


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In vollständiger Dunkelheit sehen auch Katzen nichts mehr.

Mit nur wenig Licht, können Katzen jedoch das verfügbare Licht
zu ihrem Nutzen machen.
Ihre Augen sind wie eine Art "Restlichtverstärker", nur ein
klein bisschen Licht reicht zum Sehen aus.
Die Anzeige des Radioweckers würde beispielsweise schon genügen.
Dies ist durch eine Pupillenerweiterung möglich.

Ohne Restlicht sind Katzen im Dunkeln jedoch genauso "blind" wie wir.

Zum Thema Sinnesorgane :arrow: Klick Hier



Schwangere Frauen sollten den Kontakt mit Katzen meiden


Nein aber es sollten einige Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden.
Denn manche Katzen sind mit der Krankheit Toxoplasmose infiziert.
Die Krankheit kann durch den Kot vom Katzenklo auf den Menschen übertragen werden.
Bei einem ungeborenen Kind, kann Toxoplasmose ernsthafte Probleme verursachen.

Das Problem kann man aber ganz einfach lösen,
wenn schwangere Frauen den Kontakt mit dem Katzenklo vermeiden.
Notfalls sollte die Frau unbedingt Handschuhe tragen und anschließend
gründlich die Hände waschen!



Katzen können sich nicht verletzen,
denn sie landen immer auf ihren Pfoten


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Katzen besitzen eine besondere Fähigkeit.
Den sogenannten "Stellreflex".
Katzen können sich in weniger als einer halben Sekunde im Fall
aus der Rückenlage um 180 Grad zu drehen.

Fällt die Katze mit dem Rücken voran, werden zuerst
Kopf und Vorderpfoten in die Fallrichtung gedreht.
Die Hinterbeine ziehen sich an und durch Rudern
mit dem Schwanz dreht sich dann auch der Hinterkörper.
Alle vier Pfoten zeigen nun zum Boden und die Katze
macht einen Buckel um den Aufprall abzufedern.


Dieser angeborene "Stellreflex" wird bereits im Mutterleib ausgebildet
und ist etwa in der 5. Lebenswoche voll ausgebildet.
Trotzdem kann ein Sturz gefährlich werden.
Wenn die Fallhöhe zu hoch ist, kann sich die Katze
Knochenbrüche oder auch inner Verletzungen holen.

Deswegen immer Fenster und Balkone sichern.
Denn auch Katzen haben keine Knochen aus Gummi.



Katzen kann man am Nacken hochheben

Katzenmütter heben ihre Jungen bis etwa zur 3. Lebenswoche am Nacken hoch.
Man selbst sollte seine Katze nicht am Nackenfell hochheben.
Beim hochheben sollte man immer Bauch und Beine unterstützen,
um der Katze keine Schmerzen zu zufügen.




Katzen gibt man am besten ein Schälchen Milch

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Die Laktose der Kuhmilch ist für Katzen schwer verdaulich
und kann zu Durchfall führen.
Katzen fehlt von Natur aus das sog. Verdauungsenzym Laktase,
dieses ist notwendig um die Laktose zu zerlegen und somit zu verdauen.

Wer unbedingt Milch geben möchte,
kann auf extra Katzenmilch zurück greifen,
die im Handel erhältlich ist.



Teebaumöl hilft gegen Ungeziefer

Vorsicht!

Teebaumöl ist giftig für Katzen!
Durch den Gehalt von Terpenen und Phenolen, sind Teebaumöl
sowie viele andere ätherische Öle (Thymian-, Oregano- und Zimtöle) für Katzen giftig.
Die genannten Stoffe kann der kätzische Stoffwechsel nur sehr schwer ausscheiden.
Dies führt zu einer Anreicherung der Stoffe im Körper, eine Vergiftung ist die Folge.

Denn schon wenige Tropfen des giftigen Öles reichen aus,
um eine Katze schwer erkranken oder gar sterben zu lassen.



Kater werden kastriert, Kätzinnen sterilisiert

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Hier handelt es sich um eine Begriffsverwirrung.
Beim Kastrieren werden die Keimdrüsen
(Hoden oder Eierstöcke) vollständig entfernt.
Die weitere Produktion von Hormonen wird durch
eine Kastration unterbunden.

Bei einer Sterilisation wird nur die Zeugungsfähigkeit verhindert.
Eileiter oder Samenleiter werden durchtrennt,
die hormonelle Situation bleibt jedoch unverändert.
Kater markieren weiterhin und Kätzinnen werden weiter rollig.

Egal ob Kater oder Katze, am besten man kastriert sein Tier.
Sterilisation hat weder für das Tier noch für den Halter einen Vorteil.

Alles zum Thema Kastration :arrow: Klick Hier


Nur Kater markieren


Zwar markieren Kater bei Eintreten der Geschlechtsreife ihr
Revier, aber auch Kätzinnen markieren wenn sie rollig sind
oder kurz davor stehen.

Sie verteilen plötzlich Urinpfützen, obwohl sie sonst brav ihr Klöchen benutzen.

Zum Thema Geschlechtsreife :arrow: Klick Hier



Nach der Kastration hört das Markieren sofort auf


Man braucht etwas Geduld, bis die Hormone abgebaut sind.
Wenn ein Kater aber bereits über längere Zeit vor der Kastration markiert hat,
kann er dieses Verhalten leider auch beibehalten.

Deswegen unbedingt rechtzeitig kastrieren!


Wohnungskatzen muss man weder impfen noch entwurmen

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Nicht jede Katze benötigt jede Impfung, das ist richtig.
Jedoch können auch Wohnungskatzen Würmer
durch z.B. gefangene Fliegen oder Flohbefall bekommen.

Auch Krankheiten können von draußen z.B. durch
Schuhe oder Kleidung mit hereingebracht werden.
Zumindest eine Grundimmunisierung ist deswegen anzuraten.

Welche Impfungen nun aber tatsächlich nötig sind,
bespricht man am besten mit seinem Tierarzt.

Impftabelle :arrow: Klick Hier

Zum Thema Impfen :arrow: Klick Hier


Tiere heilen sich selbst, wenn sie ihre Wunden lecken


Bei kleineren Verletzungen kann das schon mal zutreffen,
jedoch kann das auch gewaltig ins Gegenteil umschlagen.
Das Lecken an der Wunde kann den Heilungsprozess
verlangsamen oder sogar verschlimmern!


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