Wenn beim Blutbild der Katze erhöhte Nierenwerte festgestellt werden, oder eine CNI (= Chronische Nieren-Insuffizienz) diagnostiziert wird,
muss man die Ernährung der Katze umstellen.
Wichtige Faktoren der Ernährung einer Katze mit einer Nierenerkrankung / CNI sind:
- wenig Phosphor - unbestritten ist, dass hohe Phosphatwerte sehr schädlich für die Gesundheit sind und den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen.
Ein hoher Phosphatspiegel kann zu Nebenschilddrüsenhormon-Problemen führen, was letztendlich in einer Sekundären Nebenschilddrüsenüberfunktion enden kann.
Zu beachten ist, dass eine Katze je mehr Flüssigkeit sie zu sich nimmt, umso besser mit der Phosphat-Verarbeitung zurecht kommt.
Der Phosphor-Gehalts sollte auf jeden Fall unter 1% - idealerweise unter 0,5% (bezogen auf die Trockensubstanz!) liegen. - Proteingehalt- hier scheiden sich die Geister, Tierarzt-Diäten enthalten oft wenig Protein, da bei der Aufspaltung von Protein (enthält essentielle Aminosäuren)
viele Abfallprodukte entstehen, die von den Nieren in Harnstoff umgewandelt werden. Da die Nieren einer CNI-Katze meist nicht mehr effektiv arbeiten, äussert sich eine
proteinreiche Ernährung in hohen Harnstoff-Werten beim Blutbild (BUN / UREA). Um die Menge des produzierten Harnstoffs zu senken, sind die Tierarzt-Diäten
entsprechend proteinreduziert.
Da Katzen aber reine Fleischfresser (Karnivoren) sind und sich im Normallfall auch hauptsächlich von Fleisch ernähren (Fleisch = Protein / Eiweiß tierischen Ursprungs)
gibt es auch viele Forschungsansätze, die von einer proteinreduzierten Ernährung für CNI-Katzen abraten.
Wichtig ist auf jeden Fall, dass im Katzenfutter hochwertiges, also leicht verdauliches, Protein enthalten ist. Leicht verdauliches Eiweiß wird bereits im Dünndarm abgebaut,
schwer verdauliches Protein wird erst im Dickdarm, durch Bakterien abgebaut, was zu Abbauprodukten führt, die den Stoffwechsel und die Nieren der Katze unnötig belasten.
Die Frage, ob der Proteingehalt reduziert wird, oder nicht, hängt auch von der Stärke der Erkrankung und den bereits auftretenden Symptomen ab. Ein kritisches Gespräch mit
dem Tierarzt sollte hier weiterhelfen, die richtige Entscheidung diesbezüglich zu treffen. - Fette - Die meisten Diätfuttersorten haben einen erhöhten Fett-Anteil um den niedrigeren Proteinanteil auszugleichen.
- Natrium - Bei einer Nierenerkrankung kann Natrium nicht ausreichend verarbeitet werden, was zu Bluthochdruck führen kann. Eine CNI-Katze sollte deshalb nur sehr wenig Natrium zu sich nehmen.
- Essentielle Fettsäuren (Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren) - aktuelle Studien deuten auf einen positiven Krankheitsverlauf bei der zusätzlichen Gabe von sog. essentiellen Fettsäuren (= können vom Körper nicht selber produziert werden, müssen zugeführt werden) hin.
Weitere ausführliche Informationen, auch zum Thema Kalium- und Vitamin-B-Zugabe, Nahrungszusätze wie Phosphathemmer / Phosphatbinder usw.
bei CNI gibt es hier: Ernährungsanforderungen CNI