Katze auf Rügen mit H5N1 infiziert
Auf Rügen hat sich eine Katze mit dem Vogelgrippe-Virus H5N1 angesteckt. Das teilte das Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems mit. Behörden und Mediziner raten Katzenbesitzern, ihre Tiere von Fundstellen H5N1-infizierter Vögel fernzuhalten.
Insel Riems - Das H5N1-Virus ist erstmals in Europa auf ein Säugetier übergesprungen. Eine in der Nähe der Wittower Fähre tot aufgefundene Katze war mit dem Erreger infiziert, teilte Thomas Mettenleiter, Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) auf der Insel Riems, am heutigen Dienstag mit. Ob es sich um die hochansteckende Variante handelt, die in Asien und der Türkei zu Erkrankungen bei Menschen geführt hat, werde noch untersucht.
Die Katze war nach Angaben des FLI am vergangenen Wochenende gefunden und zunächst im Landeslabor in Rostock auf eine Influenzavirus-Infektion untersucht worden. Bei einer anschließenden Analyse im nationalen Vogelgrippe-Referenzlabor auf der Insel Riems sei dann das H5N1-Virus in den Proben gefunden worden.
"Dass Katzen sich mit dem Virus infizieren können, wenn sie infizierte Vögel fressen, ist seit längerem aus Asien bekannt", erklärte Mettenleiter. Unklar ist, was das für den Menschen bedeutet. In den vergangenen Jahren starben in Asien mehrere Großkatzen, die in Zoos mit H5N1-infiziertem Geflügel gefüttert worden waren. Hauskatzen erwiesen sich in Studien ebenfalls als empfänglich. Eine Ansteckung von Menschen durch infizierte Katzen wurde aber bisher noch nicht nachgewiesen, auch eine Weitergabe des Erregers von Katze zu Katze ist bisher nicht dokumentiert worden.
Dennoch sehen Mediziner in Katzen durchaus eine potentielle Gefahr, da die meisten Menschen zu den Pelztieren einen intimeren Kontakt pflegen als zu Vögeln. "Ich würde keine Katze in Gebieten frei herumlaufen lassen, in denen Vögel in nennenswerter Zahl an einer H5N1-Infektion verendet sind", sagte der Marburger Infektionsbiologe Hans-Dieter Klenk im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. "Die Kontaktmöglichkeiten zwischen Mensch und Katze sind größer als die zwischen Mensch und Vogel."
Den gesamten Artikel mit ausführlicheren Informationen gibt es hier:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,403640,00.html
