Pelle SDÜ und HCM - Radiojodtherapie?

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Khitomer
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Pelle SDÜ und HCM - Radiojodtherapie?

Beitragvon Khitomer » 19.05.2017 18:23

Hallo ihr Lieben

Ich mach mal ein neues Thema auf mit richtigem Titel und in der richtigen Rubrik. Und hier erst mal die Vorgeschichte zusammengefasst:

Pelle, ein lieber und charmanter Kater, ist jetzt fast 11 Jahre alt, getigerter Hauskater und ein bisschen zu dick.

Vor einem Jahr fand ich, er frisst nicht so gut und er hat auch abgenommen. Der TA hat ein Zahnproblem festgestellt. Nach einer Röntgenuntersuchung und Entfernung eines Zahnes war das wieder in Ordnung und Katerchen hat wieder gefressen. Ein recht grosses Lopom wurde bei der Narkose auch gleich entfernt.

Im Herbst war Pelle dann aber imer noch dünn und hat sogar noch abgenommen, trotz dass er enorme Mengen gefuttert hat. Ausserdem war er unruhig, leicht agressiv und hatte schnell zu warm und hat viel getrunken.

Er wurde mit SDÜ diagnostiziert und mit Felimazol eingestellt. Nach einigen Blutabnehmen - über die Pelle gar nicht begeistert war - und Dosisanpassungen ist Pelle jetzt bei einem T4 Wert von 33.5 (oberer Referenzwert 35) und auch das freie T4 ist im Normalbereich. Leber und Nierenwerte waren normal. Das war am 22. Dezember.

Anfang März sind wir zur Jahresuntersuchung. Mit dem Gewicht war die TA sehr zufrieden - Katerchen hat gut zugenommen und ist gewichts- und gemütsmässig wieder ganz der Alte.

Die TA hat aber einen erhöhten Puls festgestellt und gemeint, den sollte man im Auge behalten. Ich bin dan mit Pelle zum Herzultraschall, wo eine mittelgradige HCM diagnostiziert wurde. Der TA dort ist kein Kardiologe, ist aber zum Schallen von Zuchttieren anerkannt. Pelle bekommt jetzt Atenolol und Clopidogrel zur Blutverdünnung.

Der Blutdruck wurde auch gemessen. Forne ein paar Leckerli und am Schwanz die Manschette - das ging ganz gut. Der Blutdruck ist normal, also braucht Pelle keinen ACE Hemmer.

Bei der Jaresuntersuchung hatte Pelle auch 3, 4 kleine wunde Stellen am Rücken. Die TA meinte, von der Anordnung her könnte da ein Kratzer sein oder aber ein eosinophiles Granulom. Kratzer haben meine Katzen ab und zu, die verheilen normal schneller.

Ich hab die Wunden ca 2 Wochen mit einem Desinfektionsmittel behandelt, ohne Erfolg. Dann hab ich die Stelle beim TA scheren lassen und mit medizinischem Manuka Honig behandelt. Kein Erfolg. Dann hab ich in Absprache mit meiner TA mit Surolan behandelt und die Wunden sind relativ schnell verschwunden. Surolan enthält neben Antibiotika und Fungizid auch relativ viel Steroid.

Das Problem ist, jetzt, wo ich mit dem Surolan aufgehört hab, sind wieder rauhe, verschorfte Stellen zu spüren. Da mach ich mir aber noch keine zu grossen Sorgen. Ich wrede ihn demnächst bei meiner THP anmelden. Die bekommt das in den Griff. (Ich bin mir da so sicher, wei mein Kater Rico hatte diagnostiziertes EG, richtig heftig, und er ist mit Hilfe der THP wieder vollständig gesund - nachdem Kortison bei ihm nichts gebracht hat).

Warum ich eigentlich schreibe ist: Ich bin sehr unsicher, wie wir mit der SDÜ Behandlung weiter machen sollen. Man liest ja so viel. Pelle bekommt Felimazol, 2 x täglich 5 mg und damit geht es ihm gut. Wenn man von den Wunden am Rücken absieht, hat er keine Nebenwirkungen. Felimazol ist im Augenblick auch die einzige Medizin, die ich bekommen kann. Wenn es nicht absolut nötig ist, bekommt man in Dänemark keine Genehmigung für die Einfuhr von Medizin.

Falls Pelle Nebenwirkungen bekommt, könnte man wohl Vidalta beschaffen.

Ich hab natürlich auch über SDÜ zu lesen begonnen und bin auf eine Statistik gestossen, der zu Folge Katzen mit Radiojodbehandlung eine längere Überlebenszeit haben als Katzen, die mit Medikamenten behandelt wurden.


Hab inzwiche jetzt auch mehr Infos zur Radiojodtherapie.

Ich habe in Kopenhagen die Möglichkeit für eine RJT. Die kostet 15000.- Kronen (gut 2000.- Euro) und die Katzen müssen 14 Tage in der Klinik bleiben. Die Anfahrt dauert knap 2 Stunden.

Gent in Belgien wird sehr gelobt, auch für ihre fachliche Kopetenz und Fürsorge gegenüber den Katzen. Da kostet die Behandlung ca 700.- Euro (2016) und die Katzen müssen 5 Tage da bleiben (Mo bis Fr). Die Anfahrt ist ca 950 km/ 9½ Stunden ohne Pausen.


Ich bin ernsthaft am überlegen, ob ich so eine Behandlung machen lassen soll. Es ist zwar schweineteuer, vor allem hier in Dänemark, aber wenn man es nur nach der Rendite sieht, so kann man für diesen Betrag für Pelle Tabletten kaufen für ca 4½ Jahre.

Die Frage ist, wo soll die Behandlung gemacht werden. Ich hatte mir schon Gent überlegt, weil es so viel billiger ist und weil Pelle da nur 5 Tage bleiben müsste. Aber - dann müssten wir Tollwut impfen und irgend wie hab ich keine Lust dazu.

Was meint ihr? Was hab ich noch vergessen zu bedenken? hat jemand noch eine Idee? Hat jemand Erfahrung mit Radiojodtherapie?
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Re: Pelle SDÜ und HCM - Radiojodtherapie?

Beitragvon Felinae » 19.05.2017 20:33

Ach man, Kino, ich verstehe Dich da sooo gut. Letztes Jahr waren wir auch dauernd mit irgend welchen Krankheiten beschäftigt. Da mag man wirklich irgendwann nicht mehr.

Belgien klingt schon schöner, aber die lange Fahrt puh.
Könntest Du fliegen? Das geht schneller und kostet mit Glück nicht viel mehr. Die Tollwutimpfung würde bei mir jetzt nicht den Ausschlag geben.

Eher wie groß die Erfolgsaussichten so einer Therapie sind. Es gibt im Prinzip ja genau drei Möglichkeiten. Weiter medikamentös vorgehen. Die Schilddrüse chirurgisch entfernen oder eben Radiojodtherapie.
...
Ich weiss nicht genau, aber gibt es einen Spezialisten bei Euch für Schilddrüse der Firma raten könnte was für Pelle Fall das Beste wäre.
Wäre Utrecht eventuell eine nähere Alternative zu Belgien, die sollen ja auch sehr gut sein.

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Re: Pelle SDÜ und HCM - Radiojodtherapie?

Beitragvon Räubertochter » 20.05.2017 12:03

Hi Khito,
hat Claudia Pelle denn jetzt schon ausgetestet? Die Hautreaktion würde ich von Außen nicht deckeln (weißt ja mag der Homöopath nicht. Für uns ist es immer ein Anzeiger, da ist die "Lebenskraft" mit was beschäftigt, schmeist es aber nach außen. Unterdrückung ( Vcrtison etc. von außen schieben die Störung dann ggf. nach Innen.
Hautdiagnostik ist ja immer so eine diffiziele Geschichte-Hautgeschabsel gemacht und auf Pilze etc. getestet? Diese leben ja eh auf der Haut und nur wenn das Immunsystem anderweitig zu tun hat, feiern sie Party.

Die SDÜ macht natürlich auch Hautsymptome, und grad wenn es langsam heilt wäre das die richtige Richtung zu denken. Was ich kritisch sehe, ist die gleichzeitige Diagnose der HCM. Ist diese wirklich sicher?
SDÜ lässt den kompletten Stoffwechsel nach obenen schnellen und das Herz bekommt das natürlich auch ordenlich ab, ebenso wie die Nieren. Da ist natürlich ein guter Blutdruck schon mal schön.
Hm und zur Radiojodtherapie, die Studien liegen ja h´ganz gut dafür, aber ich bin da echt skeptisch. Wenn er auf das Medikament gut eingestellt wird und Du zusätzlich mit Claudia arbeitest, wäre das eher mein Weg, als einen sensiblen Kater (und das ist Pelle ja) für 5 Tage ohne Not in einen TK geben.
Von den Kosten mal ganz abgesehen. Die Nebenwirkungen der SDÜ Medikation sind sicher nicht ohne, aber begleitend mit Deiner THP wäre das eher mein Weg. Was ich mir genau angucken würde ist die Herzmedikation, denn wenn die SDÜ gut eingestellt ist, müsste die herzrhytmik sich auch wieder regeln, ob da Atenol wirklich nötig ist, würde ich eher beim Kardiologen nochmal abklären lassen.

Ansonsten sprich mit Claudia mal über eine Darm,- Engiftungsnehandlung, wäre meine Plan zusätzlich mit Zeolith und Probiotika zu arbeiten, um das Haupttor des Immunsystems zu unterstützen, damit es mit den Medikationen besser klar kommt und die Leber und Niere entlastet sind.

Bin gespannt was Du machst, berichte bitte weiter!

Liebe Grüße
Stefanie
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Re: Pelle SDÜ und HCM - Radiojodtherapie?

Beitragvon Khitomer » 20.05.2017 12:38

Hallo Stefanie

Danke für deine Einschätzung. Ich schätze das sehr hoch.

Ich hab Pelle noch nicht testen lassen. Ich hab grad mit Masais Behandlung begonnen und da Masai nicht gewohnt ist, Tabletten oder sonst was zu bekommen, müssen wir das erst üben. Da kann ich neben der täglichen Medikation von Gina und Pelle nicht noch eine Katze mit Intensivbehandlung überschauen. (ich merkg gerade, dass mir doch langsam viele deutsche Worte fehlen, um mich präzis auszudrücken. Ich hoffe, dass es trotzdem verständlich ist.) Es wird mich auch ein paar Stunden kosten, Pelles ganze Krankengeschichte zusammenzutragen und die will Claudia ja auch haben.

Räubertochter hat geschrieben:Die Hautreaktion würde ich von Außen nicht deckeln (weißt ja mag der Homöopath nicht. Für uns ist es immer ein Anzeiger, da ist die "Lebenskraft" mit was beschäftigt, schmeist es aber nach außen. Unterdrückung ( Vcrtison etc. von außen schieben die Störung dann ggf. nach Innen.


Meine TA hatte beim letzten Gespäch vorgeschlagen, dass ich ja prophilaktisch 1 bis 2 Mal die Woche Surolan dort hin mache, wo die wundreaktion war. Das hatte ich aber nicht vor, da ich obiges von dir bereits gelernt hab. Ich hab der TA gesagt, dass ich Pelle testen lasse, wenn es wieder komt (oder früher). Und nein, es wurde nichts getestet, nicht auf Pilze und auch sonst nicht, nur drauf gekuckt.


Räubertochter hat geschrieben:DÜ lässt den kompletten Stoffwechsel nach obenen schnellen und das Herz bekommt das natürlich auch ordenlich ab, ebenso wie die Nieren. Da ist natürlich ein guter Blutdruck schon mal schön.


Der erhöhte Puls wurde festgestellt, nachdem Pelles SDÜ schon ca 3 Monate gut eingestellt war. Müsste sich da der Puls nicht auch schon erh¨lt haben, wenn er nur von einem erhöhte Stoffwechsel käme?


Räubertochter hat geschrieben:Diagnose der HCM. Ist diese wirklich sicher?

Räubertochter hat geschrieben:wenn die SDÜ gut eingestellt ist, müsste die herzrhytmik sich auch wieder regeln, ob da Atenol wirklich nötig ist, würde ich eher beim Kardiologen nochmal abklären lassen.


Die SDÜ war schon 3 Monate eingestellt, als Pelle geschallt wurde. Der TA, der schallt, ist zwar in gewissen Kreisen umstritten, aber trotzdem bei den TA Kollegen anerkannt. Wenn ich eine Alternative zum Schallen wollte, müsste ich knap 2 Stunden nach Kopenhagen fahren. Trotzdem ist das Ergebnis mit einer gewissen Skepsis zu betrachten aber im Zusammenhang mit dem stark erhöhten Puls denke ich, dass da schon HCM vorliegen kann. Ob die Herzklappe auch etwas daneben ist, wie der TA gesagt hat, sei dahin gestellt.


Zum Glück geht es Pelle mit der Medikation doch sehr gut, so dass wir keine übereilten Beschlüsse fassen müssen.

Was ist deine Haltung zur Tollwutimpfung? Vermutlich wenn immer möglich nicht? Meine Katzen sind ja nicht Tollwut geimpft, weil wir hier auf der Insel keine Tollwut haben.
Liebe Grüsse, Khito
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Re: Pelle SDÜ und HCM - Radiojodtherapie?

Beitragvon Räubertochter » 20.05.2017 15:59

Huhu Khito,
vielen Dank :oops:

Zum Thema Tollwut, bin sehr klar- soviel wie nötig und so wenig als möglich.
Die Tollwutfreheit unserer Länder reicht ja eigentlich schon, aber auch die Impfkommissionen empfeheln mittelweile deutlich größere Impfintervalle.
Da die Studien der USA ganz klar sagen, dass lebenslange Immunität bestehen soll.

ABER bei Pelle ist die Lage ja noch anders. Er ist ein chronisch kranker Patient und chronisch kranke Tiere werden bitte nicht geimpft. Das ist für den Organismus eine Nummer zuviel.

Zur SDÜ
Du hast es mit einem Multigeschene zu tun, was viele Baustellne auslöst im Körper. Die Schilddrüse ist der Dreh und Angelpunkt des Stoffwechseln und wenn sie überschiesst gibt es:
Herzproblem, zu hohen Blutdruck und auch Hautprobleme.
Die Hautprobleme werden als selbstinduziert beschrieben, da die Katze einen übermässigen Leck ,- und Putztrieb zeigen kann
Durch die vermehrte Hautdurchbluung entwickelt sich eine Hitze,, die die Katze versucht wegzulecken. Zusätzlich verursacht eine SDÜ eine vermehrte Ruhelosigkeit. Das ständige Lecken dieser Hautareale kann dann im Extremfall zu Hautentzündungen führen (Granulom)

Was Du auch unbedingt nachgucken lassen musst, sind die Nierenwerte.
Die Niere hängt ja am arteriellen Blutdruck und reagiert bei Bluthochdruck Erhöhung der Filtrationsrate und erhöhter Ausscheidung.
Leider maskiert eine SDÜ oft eine CNI und wird erst bei genauerer Diagnostik entdeckt. beides zu behandeln führt oft zu einem Dilemma, denn eine SDÜ verschlechtert die Prognose einer CNI, aber die Behandlung der SDÜ hat auch Folgen für die Niere

In der fachliteratur wird eine Kontrolle der SDÜ nach 3-4 Wochenempfohlen, um die Dosierzung anzupassen und die Nierenwerte zu checken.
verschlechtern siech die Nierenwerte sollte die Bahndlung der SDÜ abgebrochen werden.

Die Prognose der fachliteratur schreibt übrigens zu den Therapien:
mit Methimazol ca. 2 Jahre
alleinige Radio-Jod Therapie 4 Jahre
und die Kombi aus beiden 5-7 Jahre

Wobei die Medikmentegabe der Katze as Hauptgrund für den schlchte Werr angegeben wird.

Zu den Symptomen Herzrasen und Hyperaktivität soll eine Besserung innerhalb weniger wochen erfolgen

(Fachlit.: Renate Hämmerling, Praxis der endokrinolg. Krankheitsbilder bei Hund un. Katze)
http://www.dr-haemmerling.de/index2.html

Liebe Grüße
Stefanie
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Re: Pelle SDÜ und HCM - Radiojodtherapie?

Beitragvon Mrs Spock » 21.05.2017 22:51

Ich persönlich kann über die Radiojodtherapie nur Gutes berichten. Mein Sternchen Röschen wurde jahrelang mit Felimazole behandelt. Anfangs hat er es auch ganz gut vertragen. Irgendwann dann leider nicht mehr. Die Tierärztin hat damals m. E. zu lange rumprobiert, mich nicht richtig aufgeklärt (habe mir letztlich alles aus dem Internet gesucht, auch die Möglichkeit der Radiojodtherapie). Um es kurz zu machen: Sein Zustand verschlechterte sich, so dass es ganz schlimm um ihn stand.
Eine Operation (mit den verbunden Schmerzen) wollte ich Röschen mit seinen 16 Jahren nicht mehr zumuten. Ich habe dann binnen einiger Tage einen Termin in Norderstedt festgemacht und Röschen zur Radiojodtherapie dort hingebracht. Er musste (glaube ich) 10 Tage dort bleiben, die Kosten haben sich mit dem vorherigen Herzschall auf ca. 1500 € belaufen. Und würde ich es wieder machen? Ja! Röschens T4-Wert hatte sich normalisiert und er hatte eine deutlich bessere Lebensqualität. Er war immer ein so liebes, zartes Tier, aber als Nebenwirkung der SÜ aggressiv Pebbles gegenüber. Er griff sie oft mehrmals täglich grundlos aus dem Hinterhalt an und ließ nicht von ihr ab. Das fing erst schleichend mit der Überfunktion an und passierte nach Rückkehr aus Norderstedt nie wieder!
Ich hatte auch Bedenken wegen des tagelangen Aufenthalts in der Klinik weil Röschen ein so sensibles und ängstlichen Wesen war. Aber ich hatte bei der Klinik von Beginn an ein sehr gutes Gefühl was sich dann auch bestätigt hat (ständiger telefonischer Kontakt, auch am Wochenende), sehr liebevolle Behandlung. Es war zu seinen Besten, nur das zählte.
Leider wurde dann nach einigen Monaten die vorher "versteckte" CNI entdeckt an der er dann leider auch ca. 16 Monate nach der Therapie gestorben ist.
Hätte ich die Radiojodtherapie schon früher machen lassen wäre die CNI nicht so lange unentdeckt geblieben... Hätte, wäre....

Ich kann hier wirklich nur meine persönliche Meinung / Erfahrung abgeben. Bei Pelle scheinen ja leider evtl. noch weitere Baustellen vorzuliegen.

Drücke euch die Daumen (egal wie du dich entscheiden wirst). Du machst das Beste für Pelle, soviel steht fest.

Alles Liebe :s1958:
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Re: Pelle SDÜ und HCM - Radiojodtherapie?

Beitragvon Räubertochter » 22.05.2017 15:41

Hallo Silke,

das ist ja ein interessanter Erfahrungsbericht. Es tut mir sehr leid, dass die CNI so spät entdeckt wurde.
Ich glaube das ist tatsächlich vielen Tierärzten gar nicht bekannt. Endokrinologie ist halt ein Spezialthema und nicht gerde DAS Thema in der Ausbildung der Tierärzte. Es wäre nur schön, wenn sie das auch zugeben würden und ggf. an eine kompetente TTK wie Norderstedt überwiesen.

Aber Dein Erfahrungsbericht zeigt ganz genau, wie wichtig ist, neben dem Einstellen der Medikamnte auch alle anderen Parameter im Auge zu haben.
Khito wird für Pelle sicher das Bestmögliche entscheiden, bitte berichte wieder Khit :kiss:

Liebe Grüße
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Re: Pelle SDÜ und HCM - Radiojodtherapie?

Beitragvon Khitomer » 22.05.2017 18:35

Vielen Dank für deinen Bericht, Silke. :kiss:

Eine Frage hab ich noch. Wurden denn bei Röschen die Nierenwerte nicht gemessen, als er mit Felimazole eingestellt war? Ich muss sagen, dass bei Pelle nur auf mein Drängen hin neben den T4 Werten auch ein Blutbild gemacht wurde. Von selbst ist die TA nicht auf die Idee gekommen, auch wenn sie sonst eine gute TA ist.

Ich hab heute mit der TTK Norderstedt telefoniert. Die haben mit gesagt, eine TJT kosten 1000.- Euro, mit Herzschall 1200.- Aber da kommen sicher noch Kosten für anderes dazu, so dass die 1500.- Euro von Silke sicher realistisch sind. Das ist aber imer noch ziemlich billiger als in Kopenhagen. Und die Katzen müssen da nur 10 Tage bleiben. Allerdings müsste ich da 4 Wochen lang Pelles Hinterlassenschaften sammeln und dann in der TK abliefern - Vorschrift.

DA kommen mir dann 2 Fragen. Kann ich das mit der Post/Kurier schicken? Müssen da irgend welche Transportvorschriften wegen der Radioaktivität beachtet werden? Dann dürfte ich ja auchh nicht selbst damit herum fahren. Da werd ich mal bei meinen Kollegen auf der Arbeit fragen - wir versenden immerhin Chemikalien und Giftige Flüssigkeiten an Spitäler und Forschungseinrichtungen.

Die 2. Frage ist: In Dänemark müssen die Katzen 14 Tage unter Verschluss gehalten werden, bis die Dänischen Behörden sie strahlentechnisch für unbedenklich erachten. Da muss ich doch annehmen, dass ich eine Katze nach nur 10 Tagen nach der Radiojodtherapei gar nicht nach DK einführen dürfte... Und wie ist das mit Katzen, die in Gent waren und nach 5 Tagen nach Deutschland nach Hause wollen.

Ich bin nicht sicher, ob ich das nachfragen will oder einfach über die Grenze fahre.

Und immer noch... Um nach Deutschland zu fahren, müsste ich Pelle voll durchimpfen lassen und Tollwut neu impfen. Die Impfungen hatte ich, wenn überrhaupt, erst für nächstes Jahr vorgesehen. Ich impfe mit 3 Jahres Abstand. Claudia meinte, das impfen sei nicht so ein Problem. Mein TA verwendet sehr verträgliche Impfstoffe und bei der Tollwut, die hier ja normal nicht geimpft wird, könnte ich ja den von Claudia angegebenen Impfstoff bestellen lassen.

Aber ich bin mit meinen Untersuchungen noch nicht fertig.
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Re: Pelle SDÜ und HCM - Radiojodtherapie?

Beitragvon Mrs Spock » 24.05.2017 21:09

Hallo Khito

Khitomer hat geschrieben:Eine Frage hab ich noch. Wurden denn bei Röschen die Nierenwerte nicht gemessen, als er mit Felimazole eingestellt war?


Ich finde auf die Schnelle nicht die Laborberichte von der Zeit der SDÜ-Behandlung. Es wurden aber regelmäßig Blutuntersuchungen gemacht und ich bin ziemlich sicher, dass die Nierenwerte auch beinhaltet waren, da Röschen ja altersmäßig ein Kandidat für Nierenprobleme war. Das Problem bei der SDÜ ist ja u. a., dass die CNI "versteckt" ist und daher nicht diagnostiziert und behandelt wird.

Was ich wiedergefunden habe, sind die Unterlagen aus Norderstedt. Kosten für die Radiojodtherapie insgesamt (2011): 995 €. Den Herzschall habe ich vorher in einer Klinik in Hannover machen lassen, da es (damals) organisatorisch in Norderstedt für Röschen einen längeren Aufenthalt bedeutet hätte und man riet mir das vorab machen zu lassen.

[quote]Allerdings müsste ich da 4 Wochen lang Pelles Hinterlassenschaften sammeln und dann in der TK abliefern - Vorschrift.[/Quote"

Stimmt, wurde mir auch so gesagt. Allerdings hat mir Doktor Franke bereits auf den Aufnahmebogen/Merkblatt für die Behandlung vermerkt:
"Katzenstreu über 4 Wochen sammeln, dann Korb verschließen und noch 2 Monaten aufbewahren. Dann kann der Korb entsorgt werden"

Ich habe nämlich leicht panisch reagiert, als mir vor Ort gesagt wurde, dass ich ihn wieder vorbeibringen müsste (Hannover - Norderstedt ist ja nun auch nicht gleich um die Ecke). Vielleicht nochmal "inoffiziell" vor Ort nachfragen :wink: .

Man bekommt ein schwarzes Kistchen, darin habe ich die Streu in kleinen Müllbeuteln aufbewahrt. Nach 4 Wochen dann Deckel drauf (ist eine starke Klebeschicht am Deckel) und dann brav nach 2 Monaten im normalen Hausmüll /oder Mülldeponie?)entsorgt. Und ich glaube, dass auch nur die Urinklümpchen entsorgt werden mussten, bin aber auch nicht ganz sicher, ist ja schon 6 Jahre her. Aber die Mitarbeiter klären dich sicher noch genau auf, waren dort wirklich sehr nett.

Damals hat als 2. Klinik in Deutschland noch Gießen die RJT angeboten. Ich weiß nicht, was örtlich für dich günstiger wäre.
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Re: Pelle SDÜ und HCM - Radiojodtherapie?

Beitragvon Khitomer » 24.05.2017 21:59

Vielen Dank für die ausführlichen Infos.

Mrs Spock hat geschrieben:Das Problem bei der SDÜ ist ja u. a., dass die CNI "versteckt" ist und daher nicht diagnostiziert und behandelt wird.

Das ist mir bekannt. So wie ich das verstanden hab, sollte eine versteckte CNI zum Vorschein kommen, wenn die T4 Werte wieder in den Norbalbereich kommen, sei es nun durch RJT oder Medikamente. Aus diesem Grund ist es auch gut, erst eineige Zeit Medikamente zu geben um zu sehen, was die Nieren machen.
Mrs Spock hat geschrieben:"Katzenstreu über 4 Wochen sammeln, dann Korb verschließen und noch 2 Monaten aufbewahren. Dann kann der Korb entsorgt werden"

Ich habe nämlich leicht panisch reagiert, als mir vor Ort gesagt wurde, dass ich ihn wieder vorbeibringen müsste (Hannover - Norderstedt ist ja nun auch nicht gleich um die Ecke). Vielleicht nochmal "inoffiziell" vor Ort nachfragen :wink: .


Das währe sehr gut. Hamburg liegt nämlich ca 3 Stunden weg von mir. Hatte mir schon ausgemalt, wie ich einen Karton Katzenhinterlassenschaften per Kurier zurück schicke. Ich gehe davon aus, dass es gesetzeswiedrig ist, radioaktiven Abfall zu verschicken oder mit selbigem selbst durch die Gegend zu fahren. Und dann war da ja noch eine Landesgrenze.

Das mit dem Sammeln und Aufbewahren vin radioaktivem Abfall ist kein Problem - war eine Zeit lang verantwortlich für das radioaktive Laboratorium an unserer Uni.

So weit, so gut.
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Re: Pelle SDÜ und HCM - Radiojodtherapie?

Beitragvon Khitomer » 02.07.2017 21:27

Wir waren mit Pelle letzte Woche bim TA zur Kontrolle. Er was diesmal schon etwas weiniger kratzbürstig bei der Blutabnahme.

Pelle geht es gut und auch alle seine wunden Stellen, die er vor einiger Zeit hatte, sind jetzt komlet verschwunden. Und auch die Blutwerte sind alle im Grünen Bereich.

Pelle verträgt die Tabletten sehr gut. Ich denke, wir geben vorläuffig weiter die Tabletten.
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Re: Pelle SDÜ und HCM - Radiojodtherapie?

Beitragvon hildchen » 02.07.2017 21:49

Das ist wirklich toll! Weiter so, Pelle! :love:
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Re: Pelle SDÜ und HCM - Radiojodtherapie?

Beitragvon Mrs Spock » 06.07.2017 20:52

Das klingt doch gut. Freut mich, dass Pelle die Tabletten gut verträgt und die Werte sich verbessert haben :) .
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Re: Pelle SDÜ und HCM - Radiojodtherapie?

Beitragvon Felinae » 09.07.2017 17:32

:s2449: genau so etwas macht doch Freude zu lesen, weiter so Pelle :s1942:

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Re: Pelle SDÜ und HCM - Radiojodtherapie?

Beitragvon Khitomer » 18.11.2017 16:09

Ich mach mal hier weiter.

Wir waren letzte Woche beim TA, weil Pelle - nach den 2 Zahn OPs neulich - noch immer nicht ganz der Alte war. Pelle hat auch keinen Apetit und frisst wenig, nimmt aber dabei eher zu. ER wurde auf jeden Fall nicht leichter. Und er bewegt sich auch weniger als normal, schläft viel.

Wir haben Blutwerte bestimmen lassen und die TA hat dabei auch einen verhältnismässig niedrigen Puls gezählt. Und neulich hab ich eine Schlafatemfrequenz von 16 gezählt was auch sehr niedrig ist. Die Ruheatemfrequenz soll zwischen 20 und 40 Atemzüge pro Minute sein.
Die Blutwerte liegen alle im Normalbereich, nur der T4 Wert liegt am unteren Rand des Normalbereiches oder ist zu niedrig, je nach angewendeter Skala. Der freie T¤ wert wurde diesmal nicht bestimmt.

Ich hab hier mal eine Übersicht von alle T4 Werten gemacht, damit man die Entwicklung sehen kann. Da sieht mman auch, dass das Verhältnis zwischen t¤ und freiem T4 doch relativ konstant ist.
Pelle T4 werte.JPG


Aufgrund all dem haben wir Pelles Felimazol Dosis ein wenig herunter gesetzt.
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