Venezia hat geschrieben:Wie bzw mit welchen Untersuchungen würde denn "sowas" abgeklärt?
...
Das kannst Du beim nächsten TA-Besuch mitmachen lassen - um einen Nachweis des Katzenschnupfenkomplexes (Calici, Herpes etc.) zu erhalten, braucht man einen Rachen- und Nasenabstrich - mehr nicht. Die Labortanten haben dann bissel mehr zu tun..
Der Katzenschnupfen-KomplexDer ansteckende Katzenschnupfen ist ein Sammelname für eine Gruppe von Erkrankungen der Atemwege, der Sehorgane und der Maulhöhle, ausgelöst durch bestimmte Erreger. Durch nachfolgende Lungeninfekte hat er besonders bei Jungtieren eine hohe Sterblichkeitsrate.
Die Erreger des Katzenschnupfens sind :
Caliciviren
Herpesviren
Chlamydien, Mykoplasmen und verschiedene Bakterien.
Häufig sind Mischinfekte, an denen mehrere dieser Erreger beteiligt sind. Die Erreger werden besonders dort verbreitet wo viele Katzen zusammenkommen oder gehalten werden.
Die Ansteckung erfolgt direkt oder indirekt. Infizierte Katzen scheiden die Erreger in großer Zahl über Nasen- und Augensekret sowie über den Speichel aus. Die klinische Genesung bedeutet auch nicht automatisch das Ende der Virusausscheidung (chronischer Katzenschnupfen). Ein Teil der Katzen wird auch nach einer scheinbaren Abheilung weiterhin Virus ausscheiden und damit empfängliche Tiere gefährden.Gesunde Katzen werden über den direkten Kontakt mit einem infizierten Tier beim Beschnuppern und gegenseitigem Belecken oder durch beim Niesen versprühte Tröpfchen angesteckt. Die Infektion kann aber auch durch gemeinsam benutzte Gegenstände wie Eß- und Trinknäpfe erfolgen. Der Tierhalter schleppt die Erreger in der Regel mit den Schuhen ein.
Symtome:
Bis zu den ersten Symptomen dauert es beim empfänglichen Tier nach der Ansteckung 1 bis 5 Tage . Die Katzen werden träge und matt. Sie haben Fieber und müssen häufig niesen. Der Appetit fehlt, da sie geschwächt sind und durch die Nasenentzündung den Geruch der Mahlzeit schlecht wahrnehmen können. Die Lymphknoten im Bereich des Kopfes und die Mandeln können anschwellen. Die Entzündung der Mundschleimhaut in Verbindung mit Schluckbeschwerden bewirkt manchmal, daß Speichel in großer Menge aus dem Mund läuft. Mit der Zeit kann der Augen- und Nasenausfluß durch die Beteiligung von Bakterien eitrig trüb werden. Die Sekrete werden so zäh, daß die geschwächte Katze sie nicht mehr selbst durch Putzen beseitigen kann. Je nach Abwehrkraft der Katze, Umweltbedingungen und Art des Erregers können schwerwiegende Komplikationen wie Lungenentzündung oder Geschwüre der Mundschleimhaut und der Hornhaut des Auges auftreten. Besonders betroffen sind junge und abwehrgeschwächte Katzen. In einer Katzengemeinschaft können in kürzester Zeit alle Tiere erkranken.
Die Diagnose "Katzenschnupfen" läßt sich in schweren Fällen aufgrund des Niesens, des Nasen- und Augenausflusses meist schon klinisch stellen.
Der direkte Erregernachweis ist nur aufwendig im Labor möglicht.
Behandlung:
Schulmedizin:
Noch gibt es keine Behandlungsmöglichkeiten, mit welchen die Virusvermehrung gezielt unterbunden werden könnte. Die tierärztlichen Massnahmen sind deshalb hauptsächlich symptomatisch. Bei eitrigem Nasenausfluß werden die bakteriellen Sekundärinfektionen durch Antibiotika bekämpft. Die Sekretreste an Augen, Nase und Mund werden mit körperwarmem Wasser abgewaschen. Hat der Patient Schwierigkeiten, Wasser aufzunehmen muss mit dem Fläschchen oder notfalls per Infusion einer Austrocknung gegengesteuert werden. Bei entzündlichen Veränderungen des Zahnfleisches und der Zunge ist den Tieren breiiges Futter anzubieten, das ohne kauen geschluckt werden kann. Wichtig ist auch das Raumklima im Krankenzimmer. Es darf nicht zu kalt und die Raumluft nicht zu trocken sein.
Homöopatie:
Bei bereits infizierten Katzen hat sich eine Behandlung mit Inhalationen und Euphorbium D4 als hilfreich nach der Antibiose erwiesen.
Euphorbium D4 wird im Akutfall als Nasenspray eingesetzt und kurmäßig für 30 Tage - die einzuhalten sind!
Impfungen:
Seit ca. 25 jahren stehen uns wirksame Impfstoffe gegen die Haupterreger Calici- und Herpesvirus zur Verfügung. Die Grundimmunisierung umfaßt zwei Impfungen im Abstand von vier Wochen, wobei die erste Impfung nicht vor der achten Lebenswoche erfolgen sollte und nur bei gesunden Katzen. Diese Impfung wird einmal jährlich wiederholt - bitte mit nicht aktiven Impfstoffen!
(K.Achek 2009)