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Die Jagd - Notwendig oder Überflüssig ?

Verfasst: 28.04.2011 02:33
von sukraM
Da ich Urlaub habe und nicht so früh ins Bett muss, war ich heute noch 'ne Weile im Netz unterwegs und bin auf eine sehr Interessante Seite gestoßen, die sich für ein Verbot der Jagd einsetzt.
Die Statistiken und manche Berichte verschlugen mir die Sprache.
Hier ein kleiner Auszug:

Wussten Sie...

...dass durch den blutigen Krieg in Wald und Flur jedes Jahr über 5 Millionen Tiere umgebracht werden - oft auf grausamste Weise:
1.117.511 Rehe
854.324 Wildtauben
608.466 Füchse
526.003 Wildenten
512.050 Wildschweine
470.459 Hasen
sowie Wildkaninchen, Hirsche, Dachse, Wildgänse, Schwäne, Waschbären...!

...dass jedes Jahr auch ca. 300.000 Hauskatzen, ca. 35.000 Hunde sowie Ponies und Kühe auf der Weide, Zier-Enten, Minischweine, Lamas auf einem Gnadenhof Opfer von Jägern werden?

...dass im Jahr 2004 alleine in Deutschland über 40 Menschen durch Jäger und Jägerwaffen ums Leben kamen?

...dass Jahr für Jahr über 800 Menschen durch Jäger und Jägerwaffen verletzt werden, teilweise so schwer, dass sie im Rollstuhl sitzen oder ihnen ein Bein amputiert werden muss?

...


Ich wollte heute eigentlich gegen 0:30 ins Bett, habe mich aber bis gerade eben mit der Seite beschäftigt.
Starker Tobak, was dort über die Jägerschaft berichtet wird. Erschreckend sind aber die Berichte, in denen Klar wird, das viele Gesetzeshüter, Staatsanwälte und Richter der Jägerschaft angehören und dementsprechend ihren Einfluss geltend machen...Noch schlimmer und beängstigender ist das Recht, das die Jäger haben, fremde Grundstücke zu betreten und man als Eigentümer nichts dagegen tun kann...:
Am 20.1.2011 hat die kleine Kammer des Europäischen Gerichtshofs entschieden, dass ein privater Grundstückseigentümer in Deutschland auch weiterhin dulden muss, dass Jäger seinen Grund und Boden betreten und dort auf Wildtiere schießen. Wie kann es sein, dass in Deutschland anderes Recht gelten soll als in Frankreich oder Luxemburg? Warum ist die Zwangsmitgliedschaft in Jagdgnossenschaften in Frankreich und Luxemburg ein Verstoß gegen die Menschenrechte – und in Deutschland nicht?


Wenn ihr selber lesen wollt :arrow: Link (Zart besaiteten Gemütern empfehle ich, manche Bilder nicht anszusehen)

Re: Die Jagd - Notwendig oder Überflüssig ?

Verfasst: 28.04.2011 09:43
von Schmusekatze
Guten Morgen

Na, dann gute Nacht.. nach sowas würde ich auch nicht schlafen :wink: .

Habe den Link nicht angesehen, weil ich ich mir das nicht antun will. Habe mich auch schon mit dem Thema Jagt beschäftigt. Kenne auch ein paar Jäger, die jedesmal von mir böse angesprochen werden :wink: .

Ich bin so hin und her gerissen. Ich selbe esse ja auch Fleisch. Zwar nicht sehr viel, aber doch immer wieder.
Die Jagt an sich finde ich nicht so schlimm (auch wenn mir die Tiere Leid tun). Vorausgesetzt natürlich es läuft so ab, wie es ablaufen sollte. Wenn die Tiere geschossen werden, leiden sie nicht (anscheinend). Schlimm finde ich die Jäger die auf alles schiessen was sich bewegt, evtl. Mutter von den Kleinen erschiessen, weil sie es nicht sehen oder sowas.. somit entstehen auch viele Unfälle (Menschen, Haustiere, etc.). Da bekomme ich eine Riesenwut. Die pure Lust am töten.. das ist natürlich krass. Oder Tiere für andere Zwecke (Pelz, Körperteile, etc.) sowas kann ich nicht unterstützen.

Eine "normale" Jagt ist denke ich notwendig und besteht schon seit es Menschen gibt. Habe mir sagen lassen, es ist notwendig, da es sonst viel zu viele Tiere geben würde.

Das kann sein, jedoch denke ich, dass sich oft die Natur selber regelt. Zum Bsp. die Schwachen und Alten überleben den Winter nicht oder werden von den anderen Tieren gefressen.

Fazit: keine Ahnung was ich darüber denken soll. Aus der Sicht meines Herzens ist es überflüssig, aus der Sicht der Vernunft notwendig.

Re: Die Jagd - Notwendig oder Überflüssig ?

Verfasst: 28.04.2011 10:28
von Regina
Ich war früher auch immer ganz stark gegen die Jagd. Heute frage ich mich aber, ob diese Einstellung nicht hypokritisch ist für Leute, die regelmässig Fleisch essen, ohne zu hinterfragen, woher das Fleisch eigentlich kommt und unter welchen Umständen die Schlachttiere gehalten werden. Paul Lemmon sagte nicht umsonst, dass Leute kein Fleisch mehr essen würden, wenn die Schlachthäuser alle aus Glas wären...... :(

Heute frage ich mich, ob es nicht humaner ist, ein Tier bei der Jagd zu töten. Es hatte zumindest bis zu seinem Tod ein artgerechtes und gutes Leben. Bei einem gezielten Schuss muss das Tier auch nicht leiden. Ausserdem hat es die Chance zu entkommen und zu flüchten, was Schlachttiere nicht haben. Gewisse Arten sind wohl tatsächlich in der Überzahl, wie z.B. Wildschweine.

Dies ist nur eine Gedankenanregung. Ich finde halt, dass jeder Fleischkonsument die Herkunft seines Produktes hinterfragen sollte und nicht nur die Jagd verteufeln, denn sonst wird mit zweierlei Mass gemessen.

(Ich bin Vegetarierin).

Liebe Grüsse,
Regina

Re: Die Jagd - Notwendig oder Überflüssig ?

Verfasst: 28.04.2011 10:40
von sukraM
In der Tat habe ich mich noch heute morgen um halb fünf hin und her gewälzt, weil ich nicht einschlafen konnte.
Das Problem ist, fast alles sind Hobbyjäger und nur sehr wenige nehmen ihren eigentlichen Auftrag ernst um die Natur zu regulieren. Und selbst da scheiden sich die Geister, ob der Mensch überhaupt regulierend eingreifen muss.
Es geht beim Jagen weniger um das Essen von Fleisch, sondern eher um die Lust am Töten. Oder welcher Jäger isst ein Fuchs auf ?
Würdest Du die Artikel dazu lesen, würdest Du eine ganz andere Meinung bekommen.

Noch ein kleiner Auszug dazu:
"Jäger tun viel für die Natur"?!

Nach eigenen Angaben (2001) hat die Jägerschaft folgende Naturschutzarbeit geleistet:
3 Millionen Gehölze und 236.500 Bäume gepflanzt, 6.500 "biotopverbessernde" Arbeiten und 3.200 "Pflegemaßnahmen" durchgeführt.
3 Millionen ehrenamtliche Arbeitsstunden leisten die Jäger pro Jahr nach ihren eigenen Angaben.

Rund 320.000 Jagdscheininhaber gibt es in Deutschland.
Somit hat jeder Jäger 9 Gehölze gepflanzt, dass ergibt eine Hecke von ca. 2,7 m Länge.
Für einen Baum pro Jäger reicht es schon nicht mehr, sind nämlich nur 0,7 Bäume.
Jeder 50. Jäger führt eine "biotopverbessernde" Maßnahme im Jahr durch.
Nur jeder 100. Grünrock kann sich jährlich zu einer "Pflegemaßnahme" durchringen.
Ganze 9 Stunden arbeitet ein Jäger ehrenamtlich pro Jahr im Wald. Mehr nicht.
Jeder Hobbygärtner leistet in seinem Vorgarten erheblich mehr Naturschutzarbeit, ohne dafür zu töten.


Was die Jäger können, ist die Natur und die Umwelt extrem schädigen. Über 5.000 Tonnen Blei werden jährlich in den Boden und die Gewässer geballert.
Karin Hutter (Autorin des Antijagdbuches "Ein Reh hat Augen wie ein 16 jähriges Mädchen") schrieb über die Umweltschäden durch Jäger:
Wissenschaftler warnen seit Jahrzehnten vor der Benutzung von Bleischrot. Blei stellt eindeutig eine längst erkannte Gefahr für Mensch, Tier und Umwelt dar, auf die hier nicht näher eingegangen werden muss. Es ist auch hinlänglich bekannt, dass nur ein Teil der Bleiladung im Körper des Opfers landet und der Rest in die Landschaft rieselt. Auch Tiere - besonders Greif- und Rabenvögel, die sich von Aas ernähren, haben darunter zu leiden."

Verschossenes Blei gelangt tonnenweise in Flachwasserzonen, Seen, Moore und Wiesen. Zudem - und diese Tatsache findet weniger Beachtung - reichert sich beim Verzehr von mit Bleischrot getöteten Wildtieren das hochgiftige Schwermetall im menschlichen Körper an. Und wenn ein Wildtier erst angeschossen und später getötet wird, ist der Bleigehalt - dieses von Jägern als besonders gesund und bekömmlich angepriesene Lebensmittels - noch erheblich höher.

Wenn man sich vergegenwärtigt, dass hier allein in einem Jahr (2000) 85 Millionen Schrotpatronen verkauft wurden, heißt das, dass ca. 2600 Tonnen Blei in Tierkörper sowie in die Umwelt "verpulvert" werden. Davon fallen ca. 50 % auf Jagdpatronen, deren Bleigehalt bei durchschnittlich etwa 31g liegt - die andere Hälfte betrifft Sportschützenmunition, mit einem etwas niedrigeren Bleigehalt. (Schlederer, 2001)
Häufigster Tod von Seeadlern ist heute die Bleivergiftung, wie veterinärbiologische Untersuchungen belegen. Dies bestätigt auch der Diplom-Biologe Thomas Brand, wissenschaftlicher Leiter der ÖSSM (Ökologische Schutzstation Steinhunder Meer) in einem Interview der Schaumburg-Lippischen-Landeszeitung vom 17. August 2005.

In Deutschland haben zumindest Schleswig-Holstein und Berlin die Jagd mit Bleimunition wenigstens an und auf Gewässern untersagt.

Interessant: In der ADAC Zeitung Ausgabe Juli 2005 ist zu lesen, dass aufgrund zu hoher Umweltbelastungen ab sofort keine Bleigewichte mehr bei Autoreifen verwendet werden dürfen. Die Jäger aber dürfen nach wie vor tonnenweise Blei ungestraft in die Natur ballern.
Quelle: www.wir-fuechse.de

Re: Die Jagd - Notwendig oder Überflüssig ?

Verfasst: 28.04.2011 10:52
von jekyll
Mein Schwiegervater ist Jäger und ich kann nicht nachvollziehen, wie man ein Hobby haben kann, bei dem man Tiere tötet. Dann kommt immer gleich der Spruch : "du willst doch auch nicht, dass dir ein Wildtier vors Auto läuft". Damit legitimieren die Jäger anscheinend für sich die Jagd, was ich lächerlich finde. Allerdings muss ich auch ganz klar sagen, dass ein geschossenes Wildtier wohl ein besseres Leben und einen besseren Tod hatte, als all die Tiere, die in unserer Wurst im Supermarkt enden. Darüber sollte man sich vielleicht auch mal Gedanken machen.

Re: Die Jagd - Notwendig oder Überflüssig ?

Verfasst: 28.04.2011 16:21
von SONJA
Ja, die Jagd ist ein heftiges, heikles Thema.

Ich persönlich kann es auch nicht nachvollziehen, warum man just-for-fun auf die Jagd nach Tieren geht, ich verstehe aber auch das angeln schon nicht.
Andererseits stammen dies "Praktiken" aus einer Zeit, in der der Mensch gejagt / geangelt hat, um zu überleben (das finde ich legitim!).
Aber das ist heute wirklich nicht mehr der Fall, oder wenn, dann nur in ganz seltenen Ausnahmen, zumindest in unseren Breitengraden.
Die meisten erlegten Tiere landen als Trophäe an der Wand :-( Aber dieser Jagd-Instinkt, dieses Bedürfnis und dieser Kick, den das den Leuten gibt,
scheint wohl tief in einigen von uns verwurzelt zu sein :?

Angeblich wird ja auch viel gejagt, um Waldschutz und Überpopulationen in den Griff zu bekommen - ob das stimmt -> keine Ahnung, aber man liest es ja
öfters von Jägern... Aber das scheint ja so auch nicht ganz zu stimmen, wenn man das mit den gepflanzten Gehölzen + den ehrenamtlichen Std im Wald / Jahr / Jäger liest.

Kann denn jeder einen Jagdschein machen, oder braucht man dafür bestimmte Voraussetzungen? (wird da zB auch der psychische Zustand der Person überprüft?)


lg
sonja

Re: Die Jagd - Notwendig oder Überflüssig ?

Verfasst: 28.04.2011 16:37
von jekyll
ich kann nochmal nachfragen aber ich glaube du brauchst nur ein reines Führungszeugnis wegen der Waffenbesitzkarte. Ansonsten habe ich aber gehört, dass der Jagdschein nicht ohne sein soll und ziemlich schwierig...

Re: Die Jagd - Notwendig oder Überflüssig ?

Verfasst: 29.04.2011 09:02
von Mackica
Jetzt muss ich mal Partei FÜR die Jäger ergreifen. ;)

Zuallererst, das "grüne Abitur" ist wirklich nicht ohne. Man muss in der Lage sein jeden Baum, jedes Kraut, jeden Vogelruf ect zu erkennen, WIldfährten lesen, man muss sehe können wo ein umgestürzter Baum gefährlich werden kann weil der Wind die Schneise erweitert... Mein Exfreund ist Jäger, "nebenbei" (er ist eigentlich Feuerwehrmann), denn ein wirklicher Hauptberuf ist das ja nicht.

Und ja, es gibt sie, diese Jäger die einfach nur Bock auf töten haben und wirklich auf alles schießen was ihnen vor die Flinte kommt. Das zu leugnen wär albern. Auch mein Bounty damals wurde mal angeschossen (wobei man natürlich nicht weiß von wem, haben ja nur die Schrotkugeln gefunden). Aber es gibt auch wirklich noch die Jäger die ihren Auftrag ernst nehmen. Denn, wenn man nur kurz darüber nachdenkt, ist es kalr dass unseren Wäldern schon allein zB die regulierenden großen Raubtiere fehlen. Wir haben die Bären, Wölfe und Luchse ja erfolgreich hier in der Gegend ausgerottet. Krähen müssen geschossen werden weil sie Nesträuber sind und die Singvögel bedrohen (wenn man sie kriegt, die sind so unheimlich intelligent). Es gibt zuviel Rotwild was gesunden Baumbestand gefährdet. Wildschweine die den Boden zerstören. Füchse die auf seltene Kleinnager gehen. Usw... die Quote wird immer wieder neu errechnet. Das Zusammenspiel ist soooo unheimlich komplex und sehr interessant, ich habe viel über den Wald und sein sensibles Gleichgewicht gelernt damals. Und ja, es gibt auch einige Tiere da dürfen von Zeit zu Zeit auch mal welche geschossen werden zum Verzehr (Enten zB). ich war auch mal bei der Entenjagd dabei damals, hatte erst riesenangst weil ich dachte ich krieg einen Heulkrampf nach dem andern, aber es war erstaunlicherweise plötzlich nur noch wahnsinnig aufregend, wie ein Jadgtrieb. Wollte das machen eben WEIL ich Fleisch esse, und es irgendwie fairer fand dann auch wirklich mal den ganzen Prozess mitzuerleben (habe die Ente auch selber ausgenommen, gerupft und zubereitet).

Natürlich, ich muss schon zugeben, bei einigen Tieren find ich es schlimmer als bei andern. Ich hätte zB nie auf die Fuchsjagd mitgehen können (Füchse werden vor allem als Jungtiere geschossen, da die Alten zu clever sind und sich nciht kriegen lassen :cry: ), ich liebe Füchse.

Aber alles in allem finde ich Jäger sehr wichtig. Schlimm, dass es immer noch zuviele gibt die das als Ausrede benutzen zu töten. Auch weil diejenigen die nicht so sind trotzdem mit dem Ruf leben müssen gefühlskalte Killer zu sein. Denn ich finde, ein guter Jäger sollte vor allem Respekt vor dem Leben haben.

Re: Die Jagd - Notwendig oder Überflüssig ?

Verfasst: 29.04.2011 16:12
von sabina
für mich sind jäger einfach nur abartig :evil: :evil:
die entschuldigung, dass der natürliche bestand von was auch immer erhalten werden muss, gilt nicht. hätten wir die natur im ökologischen gleich gewicht gehalten, anstatt alle raubtiere fast auszurotten (wölfe z.b.), wäre das nicht nötig. die natur hat immer gezeigt, dass sie sich selbst regulieren kann, wenn man sie lässt.
allerdings stimme ich regina voll zu!! zumindest haben die wildtiere ein artgerechtes leben, bevor sie ermordet werden. was man von der ganzen viehzucht zur fleischverarbeitung nun wirklich nicht behaupten kann.

Re: Die Jagd - Notwendig oder Überflüssig ?

Verfasst: 29.04.2011 16:22
von Mozart
Mein Chef ist Jäger, und mit ihm habe ich schon sehr oft kontrovers dieses Thema diskutiert.

Eine Kollegin von mir, sie wohnt in der Nähe des Waldes, ihr Grundstück wurde von Wildschweinen aufgewühlt.
Das sah nicht schön aus.
Und die Wildschweine dringen auch in Gärten ein. Habe gerade diesen Artikel unserer Tageszeitung gefunden klickt hier

Inwieweit sich zum Beispiel der Bestand des Schwarzwildes unkontrolliert vermehrt, das kann ich nicht nachprüfen. Aber ich glaube schon,
dass sich das Verhalten von Wildtieren ändert. Vor allem wenn es im Wald selbst keine artgerechte Nahrung mehr gibt. Nur wie man es abstellt,
dafür bin ich nicht der Fachmann.
Aber eines weiß ich: ich möchte auch keine Wildschweine in unserem Garten haben. Aufgewühlt sieht der nämlich nicht schön aus. Und ich glaube,
das möchte keiner hier, der einen Garten besitzt.

Re: Die Jagd - Notwendig oder Überflüssig ?

Verfasst: 30.04.2011 16:04
von stonies
Die Jagd ist absolut überflüssig.
Der Tierbestand könnte sich selber regulieren, wenn man ihn lassen würde.
Wenn jemand Respekt vor dem Leben hat, darf er kein Tier töten. Da gibt es dann auch keine Unterschiede zwischen den Rassen und keine Tiere, bei denen eine Ausnahme zu machen sei, weil sie per se als Nutztiere oder potentielles Essen angesehen werden.. In den Abschusszahlen tauchen ja meist nicht die verwundeten Tiere auf, denen ein Jäger nicht gleich die tödliche Kugel verpassen konnte.
Dezimiert haben wir die großen Räuber und so das ökologische Gleichgewicht außer Kontrolle gebracht.
JEDES Tier, ob wir es gut finden oder nicht, hat seinen Platz in der Natur und seine Daseinsberechtigung. Die Quoten werden nach völlig fadenscheinigen Regeln neu ausbaldowert und sind nicht nachvollziehbar.
eine informative Seite dazu findet Ihr hier
http://www.pro-iure-animalis.de/index.php?option=com_frontpage&Itemid=1
http://www.pro-iure-animalis.de/index.php?option=com_content&task=view&id=52&Itemid=66

Re: Die Jagd - Notwendig oder Überflüssig ?

Verfasst: 30.04.2011 16:06
von jekyll
sehe ich genauso. mein Problem ist nur immer, dass ich dann auch eigentlich Vegetariern werden müsste. Ich denke viele Menschen würden ganz leicht auf Fleisch verzichten, wenn sie dieses selbst erlegen bzw. töten müssten. Das könnte ich definitiv nicht....

Re: Die Jagd - Notwendig oder Überflüssig ?

Verfasst: 30.04.2011 16:19
von Yezariel
... ach ja, ein Thema für sich, das auch ich schon mal angerissen habe aufgrund eines Waschbären

(siehe hier: viewtopic.php?f=80&t=23281)

und das schon damals kontrovers diskutiert wurde.

Aber als ich beim Laufen mal auf einen Jäger getroffen bin, der - ach so stolz - sich den toten Hasen geschultert hatte (toller Hecht), da hätte ich auch echt das erbrechen kriegen können! Was sind sie doch Helden, wenn sie den armen Tieren bei einer bescheuerten Treibjagd gar keine Chance lassen, sie in die Enge treiben, bis sie sie endlich abknallen können.

Ich denke auch, das gibt es eindeutig Jäger, die rein aus der Lust am Töten das tun, was sie tun.

- aber ich muss leider auch gestehen, dass ich froh war, als ein Jäger mir half, nachdem ich einen Marder angefahren hatte und dieser noch nicht ganz tot war. Dazu hatte ich auch einen Beitrag. Ich hätte das Tier nicht töten können. Ich finde es gut, dass Jäger Tiere erlösen, wenn ihnen z. B. ein Unfall mit einem Auto zugestoßen ist und man nicht mehr helfen kann.

Trotzdem bin ich absolut GEGEN die Jagd. Finde ich abscheulich, war wir Menschen uns gegenüber den Tieren herausnehmen.

Schlachttransporte, usw. sind auch wieder ein Thema für sich. Würde ich jetzt nicht als Argumentation in dieser Sache anbringen. Nur weil eins vielleicht "nicht ganz so schrecklich" wie das andere ist, BLEIBT BEIDES schrecklich.

Re: Die Jagd - Notwendig oder Überflüssig ?

Verfasst: 30.04.2011 16:20
von stonies
Jekyll schreibt:
Das könnte ich definitiv nicht....

Woher weißt Du das? Hast Du es probiert, so richtig?
Kann es sein, das Deine Aussage eher heißt: Das will ich nicht, weil ich es mir nicht vorstellen möchte?

Fleisch an sich ist sehr geschmacksneutral. Nur das Würzen und die Art der Zubereitung bringt Geschmack. Das geht auch mit anderen geschmacksneutralen Zutaten wie Tofu, Seitan etc.
Dir sollte bewusst sein, wenn Du zum Fleischessen geboren wärst, dann hättest Du Reißzähne und könntest ein Tier ohne Hilfsmittel erlegen, sprich eine Kuh mit Deinen Zähnen reißen. Ist aber nicht so.
Wir leben jetzt seit 9 Monaten vegan. Konnte ich mir bis zu dem Zeitpunkt auch nicht wirklich vorstellen. Jetzt kann ich es mir nicht anders vorstellen.
Ich stehe auf dem Standpunkt, das mir JEDES Lebewesen wichtig ist und ich es respektiere. Also habe ich kein Recht, es zu töten.

Re: Die Jagd - Notwendig oder Überflüssig ?

Verfasst: 30.04.2011 16:29
von Yezariel
Hallo Doris,

ich glaube, jekyll meinte eher, dass sie definitiv kein Tier töten könnte... :wink:

Finde ich toll, dass ihr vegan lebt! Finde ich aber auch nicht ganz so leicht. Ich lebe jetzt schon seit 20 Jahren vegetarisch und finde, man muss so verdammt aufpassen, das man nicht IRGENDEIN Produkt mit Gelatine erwischt :shock: ... mancher Joghurt hat Gelatine, verschiedene Aufstriche, usw.

Auch Weingummi (ich LIEBE Weingummi) gibt es nur vereinzelt mit Stärke. Oder Käse z. B. (ich LIEBE Käse). Auch da muss man mit dem Lab aufpassen.

Es gelingt mir zwar sehr gut, vegetarisch zu leben. Aber vegan ... ich habe es einmal versucht und fand es doch recht schwer.