In Deutschland und Österreich gibt es schon länger Pläne, den (eine Wüstenluchs-Art) mit Maine Coons zu kreuzen, um eine neue Wildkatzenhybriden-Art die sog. "Caracats" zu erhalten.
Neben Gefahren und möglichen Problemen bei der Verpaarung und der Trächtigkeit (unterschiedliche Tragezeiten usw.) stellt sich natürlich die Frage, was soll das?
Hier einige interessante Äusserungen in einem Interview dazu:
TIER.TV: Was haben Sie gegen das Outbreeding?
Dr. Mircea Pfleiderer: Zum einen frage ich mich, wer diese Tiere braucht. Es gibt doch genug Rassen. Wer eine wilde Katze beziehungsweise eine Katze im Wildtierlook haben will, kann sich doch schon jetzt zum Beispiel für eine Ägyptische Mau entscheiden. Den einzigen Grund für die Züchtung solcher Caracats, den ich mir vorstellen kann, sind wirtschaftliche Interessen. Es bringt einen Haufen Geld, mit Wildtieren oder den entsprechenden Kreuzungen zu handeln.
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TIER.TV: Und wenn es zu einer Trächtigkeit kommt, sehen Sie da Probleme?
Dr. Mircea Pfleiderer: Die Tragezeit von Karakal und Hauskatze sind zwar ziemlich gleich, wegen des Größenunterschieds müssen die Jungen sicher per Kaiserschnitt geholt werden – da fängt für mich die Tierquälerei schon an. Ein neugeborener Karakal ist drei bis vier Mal schwerer als eine Hauskatze. Große Hauskatzen, auch die Maine Coons, haben später starke Wachstumsschübe. Wie soll das auf natürlichem Weg gehen? Mir kommt da das Grausen.
TIER.TV: Nun heißt es aber, die Kreuzung des Karakals mit der Maine Coon zur Caracat und das Halten eines Karakals in Europa diene der Arterhaltung.
Dr. Mircea Pfleiderer: Karakale züchten zwecks Arterhaltung? Das ist doch totaler Blödsinn. Wenn es den Bedarf einer Erhaltungszucht gebe, dann gehört diese in die Hand von Fachleuten, also Zoos mit einem wissenschaftlichen Programm, aber keinesfalls in die Hände von Privatleuten. Zum anderen ist der Karakal keine massiv bedrohte Art. Selbstverständlich sollte jedes Tier erhalten werden, aber die Karakale sind zum einen recht fruchtbar und werden in Südafrika, wie schon gesagt, eher als Schädlinge betrachtet.
Dr. Mircea Pfleiderer hat in Innsbruck Zoologie und Entomolgie studiert. Sie war langjährige Assistentin von Professor Dr. Paul Leyhausen, einem der bekanntesten Katzenforscher. Sie lebt mit Wildkatzen auf einer Farm in Südafrika und mit Hauskatzen auf einem Bauernhof im Allgäu.
Quelle: TIER.tv
Wie seht ihr das? Was haltet ihr davon?
lg
sonja