Hilflos - nicht mehr, s. Seite 4

Katzenprobleme, Problemkatzen

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Hilflos - nicht mehr, s. Seite 4

Beitragvon Katzenmoni » 20.04.2012 20:45

Hallo Ihr lieben Katzenfreunde,
lese mich schon seit Tagen durchs Internet. Und nun bin ich glücklicherweise auf diese Seite gestossen.
Dazu im folgenden. Bin Ostern mit meinem Sohn an einer abgelegenden Stelle bei uns in der Nähe gefahren. Als wir so dasassen hörte ich Miauen. Nach Rufen und schauen sahen wir eine Katze, heute weiss ich einen Kater. Er war sehr ängstlich und lief immer von uns weg. Keine Chance an ihn ranzukommen. Hatte gekochte Eier mit, pellte diese und verteilte sie dort. sind dann wieder heim und dieser Kater tat mir leid. Ging mir auch nicht mehr aus dem kopf. Sind später nochmal dort hingefahren und sahen das er dabei war die Eier zu essen. hatte auch Brekkies und Katzenfutter mitgenommen. Stellte es hin und hielt mioch im hintergrund. Er frass und war ausgehungert. Nun bin ich da jeden Tag bis zu dreimal hingefahren umzu füttern. Nach kurzem Rufen hörte ich ihn mauzen. Stellte ihn das Futter und verschwand wieder im hintergrund. Er frass aber immer wenn ich näher kam lief er weg. Das ging über 1,5 Wochen so. Nun rief ich beim Tierheim an und fragte was ich tun könnte, weil Tiger Zecken hatte und verfloht war. Kratze sich nur. Die rieten mir ihn mit einer lebendfalle einzufangen und ihn dort hinzubringen. Ich wollte ihn aber gerne zu mir holen. Da ich aber eine Katze habe wollte ich mich absichern dass er gesund ist. Muss dazu sagen bin alleinerziehende Mama, zur Zeit Krankengeld und das geld reicht hinten und vorne nocht. Egal, für katzen gebe ich mein letztes hemd. habe gestern gleich für heute einen Termin beim Tierarztzur Kastration bekommen. kann da ratenzahlung machen, weil ich die 80 euro Schutzgebühr zur Zeit nicht über habe. Ich habe Tiger heute aus dem Tierheim geholt, und gleich zum Tierarzt. Konnte ihn gegen Mittag wiederholen. Zu uns nach Hause und ich habe ein Zimmer fei und habe ihn dort rausgelassen. tiger natürlich völlig ängstlich, verschreckt und ist dort wie wild rumgelaufen. Mich faucht er an. Lasse meine Katze noch keine bekanntschaft mit ihm machen. Könnt ihr mir bitte helfen ob es richtig war tiger dort aus der Wildnis zu holen und hierherzubringen. Mache mir Sorgen dass er nicht glücklich wird. Zur Zeit verkriecht er sich und ruht sich aus. Hatte die letzten Tage soviel stress, Ich rede viel mit ihm und lasse ihn sonst in Ruhe. Könnt ihr mir bitte Tips geben wie ich mich verhalten soll. Wenn er aus seinem Versteck kommt wird er wild und läuft verängstigt rum und jault ganz herzzerreissend.. Habe auch Angst dass er mich oder meinen Sohn angreift. Ich meinte es doch nur gut und die aus dem Tierheim sagten ich sollte versuchen ihn einzufangen denn ein Tier in der Wildnis dem geht es niemals gut. Soll Tiger jetzt erstmal 10 Wochen drin lassen. Mache mir aber auch Gedanken was ist wenn ich ihn rauslasse. Vor unserem Haus ist eine stark befahrene Strasse, da wurde letztes Jahr unser geliebter Leo überfahren. Und Tiger kennt keine Strassen weil dort wo ich ihn gefunden habe war eine Idylle. wer kann mir bitte weiterhelfen was oder wie ich jetzt vorgehen soll. Ob ich überhaupt jemals Zugang zu ihm bekomme. Für Eure Hilfe ganz lieben Dank.
Eure Moni
Unsere Katzen. Judy und Neuzugang Tiger


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Re: Hilflos

Beitragvon Athari » 20.04.2012 20:59

Herzlich WIllkommen erstmal hier bei uns im Forum :s2439:

Ich finde es an sich nicht verkehrt das du ihn aus der WIldnis geholt hast. Ihm fehlt jetzt halt der Freigang deswegen wird er so jammern. Für Katzen die immer draussen gelebt haben ist es schwer sich an das drinnen sein zu gewöhnen.

Ich würde ihm ein wenig Bachblüten ins Futter geben um ihn etwas zu beruhigen oder einen Feliway Stecker im Zimmer anbringen.

Ansonsten kannst du dich mehrmals täglich mit ins Zimmer setzen und ihn evtl mit etwas Futter anlocken ,damit er merkt das du ihm nix böses willst.
Viel Geduld brauchst du natürlich. Hast du eventuell einen vernetzten Balkon? da könntest du ihn zur Nor dran gewöhnen wenn die Möglichkeit da ist.

LG Cathi
Liebe Grüße von Catharina mit Teddy,Giulia und dem Sternchen Charly
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Re: Hilflos

Beitragvon SONJA » 20.04.2012 21:01

Hallo Moni,

erstmal Herzlich Willkommen in cattalk :D :s2445:

Da war und ist ja ganz schön was los, bei euch.

Aber mal von vorne - Ich persönlich finde es gut, dass Du dich um Tiger kümmerst, denn wenn er unkastriert draussen geblieben wäre, hätte er für viele viele Nachkommen gesorgt und streunende Katzen gibt es leider eh schon viel zu viele. Jetzt wird er über Dich ja erstmal tierärztlich versorgt und das ist auch super.

Generell musst Du dir jetzt natürlich überlegen, ob Tiger bei Dir bleiben soll, oder nicht. Du hattest ja schon Katzen, Du weisst ja also selber, dass man natürlich nie vor Krankheiten usw. gefeilt ist - ich meine wg. der eventuellen finanziellen Belastung. Das kann man nunmal einfach nicht ausschliessen. Und Du hast schon eine Katze, oder?

Generell würde ich eine Katze an einer stark befahrenen Straße nicht rauslassen. Wie ist es denn mit Deiner anderen Katze - darf die raus?
Wenn Du ihn jetzt rauslässt, seht ihr ihn bestimmt nicht wieder. Das ist also schon richtig, mit dem erstmal nicht rauslassen - generell.

Das er sich jetzt am Anfang so verhält, ist völlig normal - vermutlich seid ihr die ersten Menschen, die er kennenlernt, das dauert einfach seine Zeit, bis er Vertrauen zu euch findet und euch kennenlernt, da müsst ihr einfach Geduld haben und ihm die Zeit lassen. Irgendwann ist dann das Eis gebrochen und alles wird gut ;-)
Angreifen wird er euch nicht, denke ich - solange ihr ihm seine Rückzugsmöglichkeiten lasst. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Katzen eher abhauen / sich verkriechen, als anzugreifen - das wäre dann eher ihr letzter Ausweg, wenn sie keine Fluchtmöglichkeit sehen.
Ihr solltet es mal über spielen versuchen, eine lange Schnur mit etwas dran (Feder, oder Mäuschen usw.) und damit vor seinem Versteck vorbeiziehen usw. - ihr natürlich in weiter Entfernung dazu. Ich könnte mir vorstellen, dass ihn das irgendwann so interessiert, dass er mal rausschaut ;-)

Ihr solltet jetzt einfach viel Zeit mit ihm verbringen, ruhig mit ihm sprechen, versuchen, mit ihm zu spielen usw.

Hat denn Deine andere Katze Interesse an dem Zimmer mit Tiger? Wann willst Du die beiden denn zusammenlassen?


lg
sonja
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Re: Hilflos

Beitragvon LaLotte » 20.04.2012 21:34

Hallo Moni, und erstmal herzlich Willkommen hier in cattalk :s2445:

Da hast du eine nicht ganz einfache Aufgabe übernommen, die viel Fingerspitzengefühl erfordern wird, aber ich finde gut, dass du dich ihr stellst.
Die Tipps von Athari und Sonja kann ich nur unterstreichen. Ich denke, der Grundtenor lautet: Geduld, Geduld und nochmals Geduld! :wink:

Ich kann gut nachvollziehen, dass Tiger so panisch reagiert. Die Welt, wie er sie kennt, gibt es jetzt nicht mehr. Er muss sich an ein gänzlich fremdes Revier und fremde Wesen gewöhnen und kann nicht mehr hingehen, wo er will. Noch dazu die Prozedur beim TA und die Nachwirkungen der Narkose. Ich möchte nicht wissen, was ich an seiner Stelle tun würde...

Es ist gut, wenn du bei ihm bist, aber Distanz einhältst. Er muss entscheiden können, wie nahe du ihm bist.
Schau ihm nicht direkt in die Augen, Katzen empfinden das in entsprechenden Situationen als Aggression. Und wenn, dann nur ganz kurz und blinzle mit den Augen. Das ist ein Lächeln auf kätzisch :wink:
Sprich mit ihm ganz normal. Katzen können viel mehr aus Stimmen heraushören, als bloße Worte.
Leg ihm getragene Shirts von dir und deinem Sohn ins Zimmer, damit er sich mit euren Gerüchen vertraut machen kann, während ihr nicht da seid.

Alles Gute für euch! Das wird bestimmt :s1957:
Liebe Grüße
Dagmar

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Re: Hilflos

Beitragvon witosoto » 20.04.2012 21:47

Das kann eine sehr sehr langwierige Angelegenheit werden. Noch dazu mit ungewissem Ausgang. Aus eigenen Erfahrungen heraus würde ich sagen, dass Du am besten ohne irgendwelche Erwartungen an die Sache herangehen solltest. Letztlich entscheidet einzig und allein das Fellchen wie die Zukunft sein wird. Er kann sich zum Kampfschmuser entwickeln, oder aber auch immer sehr zurückhaltend und scheu bleiben.Innerhalb diese Spektrums ist alles möglich.
Was bisher geschrieben wurde, kann ich nur bestätigen. Sei einfach für ihn da und zeige ihm, dass der Mensch nichts schlimmes ist. Bedränge ihn nie und sei trotzdem viel in seiner Nähe. Vertrauen wird sich nur sehr langsam aufbauen.
Er muß sich etwa so fühlen wie es uns gehen würde, wenn wir abends schlafen gehen und morgens in einem fremdem Land und zudem in einer anderen Zeit wach werden würden.
Das muss alles verkraftet und verarbeitet werden. Deshalb würde ich auch zusehen, dass er nicht noch mehr neue Eindrücke in zu schneller Zeit verkraften muss. Wenn möglich, würde ich ihm schrittweise immer mehr von der Wohnung zur Erkundung anbieten. Er muss wissen wo Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten sind. Und vorerst würde ich Deine 2. Katze noch nicht vorstellen. Das hat Zeit. Riechen wird er sie sicher sehr bald.


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Re: Hilflos

Beitragvon Katzenmoni » 20.04.2012 21:56

Vielen Dank für Eure Antworten. Habe mich so gefreut soviel Anteilnahme zu erhalten.
Tiger hat schon beim ersten Mal sehen einen Platz bei uns im Herzen gehabt. Ich denke mal er wurde an diesem Ort ausgesetzt. Im Sommer geht es ja noch, aber wie hätte er da den winter überleben sollen. ausserdem habe ich mir Sorgen gemacht wegen Jäger, Wildschweinen ect.
Wir wollen ihm unsere ganze Liebe geben. Ich weiss dass Katzen wenn nötig medizinisch versorgt werden müssen. Aber soll es an Geld liegen diesen lieben Wesen kein schönes Leben zu bieten. Konnte bis jetzt alle Rechnungen in Raten zahlen und das war nicht wenig. Ihr wisst alle was katzen kosten. Aber da sind mir die Tiere wichtiger. Tiger ist mittlerweile unsere 4 Fundkatze. Geblieben ist uns Judy. Lag neben Ihrem toten Bruder. Haben sie mittlerweile schon fast 11 Jahre. Judy geht raus. Sie ist schlau und wartet den Feierabendverkehr ab. Gott sei Dank bis jetzt nichts passiert.
Was meint ihr wann ich die beiden zueinanderführen soll??? Ich wollte noch ein bischen warten weil Tiger die letzten Tage genug mitmachen muss. Lebendfalle, Tierheim, Tierarzt. Ich lasse ihm die Zeit die er braucht. Und natürlich viel Geduld und viel Liebe. Ich glaube das hat er die letzte Zeit nicht gehabt. Armer Junge.
Euch allen danke ich und ich finde es so beruhigend dass es soviele Tierfreunde gibt. Ich finde Tiere haben unsere Liebe und ein schönes Leben verdient.
Ganz liebe Grüsse an Euch von moni
Unsere Katzen. Judy und Neuzugang Tiger

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Re: Hilflos

Beitragvon Athari » 20.04.2012 22:07

Ich glaube mit der Zusammenführung musst du noch ein ganzes Stück warten. Erst wenn er seine neue Umgebung angenommen hat und sich "normal" benimmt würde ich das versuchen. Und auch dann musst du vielleicht schauen das du sie nicht gerade in einem Zimmer aufeinander loslässt wo einer der beiden sein Revier hat bzw wo sein Stammzimmer ist. (kanns grad nicht beschreiben, sorry) . Eher ein für beide unbekanntes oder weniger genutztes Zimmer.

LG Cathi
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Re: Hilflos

Beitragvon Katzenmoni » 20.04.2012 22:40

Danke liebe Cathi aber das wird dann zum Problem werden weil Judy jedes Zimmer in Beschlag nimmt, nach Lust und Befinden mal auf dem Hochbett von meinem Sohn schläft oder in dem Zimmer wo sich jetzt Tiger aufhält. Eigentlich hat sie in der ganzen Wohnung Ihre Schlaf und Spielplätze. Ich denke mal wenn Tiger zur Ruhe gekommen ist und sich mal blicken lässt wenn ich in seinem Zimmer bin lass ich die Tür auf und warte ab was passiert mit Judy, weil Judy steht vor der Tür von Tiger und möchte darein. Lasse sie aber nicht, weil Tiger genug Aufregung hatte.
Ach so ich habe eine grosse Dachterasse, da geht es nicht mit verschliessen. Judy klettert dort immer einen Baum runter und auch wieder hoch. Ist ganz praktisch.
LG Moni
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Re: Hilflos

Beitragvon Trudi » 21.04.2012 09:47

hallo moni
ich freue mich dass du so ein grosses herz hast, und dem kleinen eine chance geben willst :s2445:
aber ich muss dir auch sagen es könnte ein langer weg werden, denn dass tempo bestimmt der kleine.
und es kann mon. dauern bis du erfolge siehst. deswegen überlege gut ob du dies alles auf dich nehmen willst.

ich schreibe dir mal wie ich es bei wilden fellnasen mache.
ich gehe die erste zeit nur zum füttern und sauber machen rein. ich rede leise damit er meine stimme mit positiven dingen in verbindung bringt.
ich lege viel spielzeug in sein zimmer (stinkekissen,mäuse,rappelbälle, bitte nichts was eine schnurr hat) damit er sich nachts beschäftigen kann.
wenn er sich nicht mehr gleich verkriecht, dann setze ich mich ins zimmer und lese was. zwischendurch rede ich auch mal mit ihm. so begreift er dass von mir nichts böses kommt.
wenn er sich immer weniger verkriecht und sogar zum futter kommt wenn du es auffüllst, sich also freiwillig offen zeigt, dann kannst du auch mal versuchen mit ihm zu spielen, läuft er weg sorfort aufhören.
das sind die ersten schritte für die nächste wochen. wie gesagt es kann lange dauern bis du an eine zusammenführung denken kannst.

wenn dies alles klappt, dann schreib ich ich dir wie man dann eine fast stressfreie zusammenführüng angehen könnte.
es werden auch rückschläge vorkommen. lass dich dadurch nicht entmutigen .

ach ja wie alt schätzt ihr den kleinen ?

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Re: Hilflos

Beitragvon Miezie Maus » 21.04.2012 10:41

Hallo Moni,

herzlich Willkommen im Cattalk :s2439:

Gut das du den kleinen Mann mit nach Hause genommen hast. Ich würde ihn jetzt auch erstmal ankommen lassen.In seinem Zimmer muss er sich erstmal "wohlfühlen", den Menschen besser kennenlernen. Das wirst du schon richtig machen. Judy würde ich auch nicht zu Tiger lassen. So wie du schon sagtest :arrow: Wenn Tiger sich halbwegs an seine neue Situation gewöhnt hat und du merkst er ist jetzt bereit, für Schritt Nr. so und so :wink: , würde ich ihn in die anderen Räume lassen und zufällig wird er da auch auf Judy stoßen, aber ich denke da seit ihr noch weit von entfernt.

Raus würde ich ihn bei euch nicht lassen bzw. muss du das sehen, wie sich das Ganze entwickelt: Ob er sich mit Judy versteht, ob er sein neues zu Hause annimmt und sich wohlfühlt, Ob ihr ein Verhältnis des gegenseitigen Vertrauens aufbauen könnt und es auch bestehen bleibt.
Dann könnte man es evtl. langsam versuchen mit dem Freigang: Ihm vorher zeigen das da Autos sind usw. Aber das kann nur geschehen, wenn ihr euch gegenseitig vertraut und da Tiger ja eine Katze ohne jegliche Menschenkenntnis ist, wird das sehr schwierig werden.

Meine Schwiegereltern haben auch mal ein Streunerin bei sich aufgenommen. D.h. die ist immer beim Haus gewesen und da rum gestreunert. Eine Bekannte hat dann gemeint sie wolle sich um das Tier kümmern und hat sie mit zu sich genommen. Das ging aber total schief. Sima ( so nannten wir sie) hat alles auf den Kopf gestellt und war nicht zu bändigen. Die Bekannte hat sie dann wieder zu meinen Schwiegereltern gebracht. Dort streunte sie dann weiter ums Haus und bekam immer was zufressen. Irgendwann traute sie sich dann auch ins Haus und hat dann bei den anderen Katzen mitgeschlafen. Streicheln lies sie sich nur im Schlaf. Sonst durfte man sie nicht hochnehmen o.ä.
Man hat ihr immer angemerkt das sie eine Streunerin war. Leider war sie irgendwann samt der anderen Katze aufeinmal verschwunden.

Aufjedenfall wünsche ich dir viel Kraft und Durchhaltevermögen. Ihr schafft das :kiss:
Liebe Grüße von Sarah
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Re: Hilflos

Beitragvon Trudi » 21.04.2012 10:59

Vielleicht mal noch eine kleine Anmerkung.
Wir wissen alle nicht was der Kater erlebt und wie er gelebt hat. Ein Streuner ist nicht gleich eine "wilde" Katze. Das wäre er erst dann, wenn er frei geboren und aufgewachsen wäre. Hatte er schon einmal Kontakt mit Menschen, oder gar einmal ein Zuhause, dann mag er wieder "verwildert" sein. Das ist letztlich ein großer Unterschied.
Wir bekommen das relativ schnell heraus, weil wir einen großen Vorteil haben. Wir können solche Tiere in einem extra Zimmer unterbringen. Dies wird zunächst verschlossen, sodass das Fellchen erst einmal "ankommen" kann. Erst wenn er sich offen zeigt, wenn z. B. gefüttert und das KaKlo gereinigt wird, oder das Fellchen gar gestreichelt werden will, dann öffnern wir die Türe. Davor ist dann aber zunächst noch eine Gittertür. So kann das Fellchen Kontakt mit allen anderen aufnehmen, ohne gefährdet zu sein. Man kann sich gegenseitig zwar beschnuppern, aber nicht hauen. Alle Geräusche des Alltages und das Treiben im Haus können dann ungefiltert aufgenommen werden.

Und eines sollte man nie vergessen. Es gibt immer mal Katzen, die so schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht haben, dass sie auf Lebzeit den Kontakt möglichst meiden.

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Re: Hilflos

Beitragvon Schuggi » 21.04.2012 11:29

Ich habe mit solch einer Situation keine
Erfahrung…
aber ich habe schon einige Berichte dazu
gelesen und gesehen, erst vor kurzen berichtete
auch Hund Katze Maus über dieses Thema.

Die sagen dass man es nicht tun soll
und raten dringend davon ab eine wilde
oder halbwilde Katze mit nach Hause zu
nehmen. Ein Tierschützer sprach sogar von einem
fatalen Fehler, der für das Tier ungeheure
Ausmaße haben kann.
(bitte dran denken kommt nicht von mir persönlich
ich gebe es nur wieder)

So eine Katze in die Wohnung zu nehmen
ist das falscheste was man tun kann, im Bezug
auf das Tier.
Ich selbst würde zwar nicht auf die Idee kommen
so etwas zu tun, aber das man damit einer Katze
extrem schadet statt hilft wusste ich so vorher auch nicht.

Ein anderer Punkt für mich so etwas nicht zu tun
wäre meine eigene Katze nicht zu gefährden, denn
man weis ja nie was so eine freilebende alles mit
sich tragen kann, gut man könnte einiges testen
aber das Restrisiko ist schon erheblich an all die
inneren Parasiten will ich erst gar nicht denken,
ganz abgesehen das es auch welche gibt die
wirklich lebensbedrohlich für Mensch und Tier sein
können.

Zudem wurde erklärt das so ein Tier kaum dazu
bewegen ist Vertrauen aufzubauen, und wenn es
plötzlich in der Wohnung leben muss können psychische
Probleme die Situation enorm verschärfen…
nun kommt es aber auch darauf an in wieweit so eine
Katze an den Menschen gewöhnt ist, hatte sie schon
mal ein Zuhause ist ausgebüchst, ist es eine s.g.
Stallkatze und, und, und…
ich rede hier von Hauskatzen die verwildert sind,
nicht von Wildkatzen um einen Irrtum auszuschließen.

Ich kann nicht sagen ob Du richtig gehandelt hast
das wird sich irgendwann zeigen…
das mit der Kastration finde ich allerdings sehr gut
ohne jeden Zweifel…
wie gesagt die offiziellen Meinungen des Tierschutzes
sind strikt „Anti“ also gegen das „einsammeln“…
ich weis auch nicht in welcher Gegend Du wohnst, aber
bei uns kümmert sich der Tierschutz um solche Fälle,
ich kann nicht fassen das, das Tierheim Dich mit einer
Lebendfalle auf die Jagd geschickt hat…lachmichschlapp
sorry aber das ist urkomisch! Und im TH haben sie dann
entfloht oder wie? Und dann durftest Du ihn ohne Schutzgebühr
mitnehmen weil Du ihn kastrieren lassen möchtest, ist ja generell
ein cooler Deal.
Obwohl ich befürchte die waren froh das Du ihn wieder
abgeholt hast denn das letzte was ein TH braucht und
haben möchte sind "verwilderte" Katzen, die werden
ab und zu behandelt und dann wieder frei gelassen...
Vermittlung nämlich unmöglich!

Da bleibt mir jetzt nur noch Dir viel Glück zu wünschen
und das Deine eigene Katze vor bösen Überraschungen
jeglicher Art verschont bleibt.

Eine Frage muss ich Dir aber stellen:
„Wie kann man Katzen an einer stark befahrenen Straße
frei laufen lassen“?

Zusammen gefasst… ich kann mir nur schwer vorstellen das
der verwilderte Kater glücklich und zufrieden wird und im
Hinblick auf die Straße wohl sehr wahrscheinlich auch keine
Chance hat ein langes Leben zu genießen…
denk doch einfach noch mal darüber nach wo sein „Lebensraum“
gewesen ist, in purer Idylle wie Du selbst sagst…
solltest Du bereit sein ihm diese wieder zu schenken kannst
Du immer noch hinfahren um ihn zu füttern…wäre zumindest
eine Alternative!

Zum Schluss sei erwähnt „Ausnahmen bestätigen
die Regel“…
selbst wenn Tierliebe hin und wieder in die falsche
Richtung marschiert…
Bild
Wenn man das Unmögliche ausgeschlossen hat, muss das was übrig
bleibt, wie unwahrscheinlich es auch wirken mag, die Wahrheit sein...

witosoto
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Re: Hilflos

Beitragvon witosoto » 21.04.2012 12:00

:shock: Ui. Wieder so ein langer Text.
Das kann und will ich nicht so stehen lassen.

1. Nicht alles, was im TV so verbreitet wird muß auch richtig sein. Zumal dort gerne mal mit EXTREMFÄLLEN gearbeitet wird.
2. Du hast selbst geschrieben, dass man nicht weiß, welche Vergangenheit das Fellchen hat. Also kann es sich auch sehr wohl um ein Tier handeln, das schon
einmal ein Zuhause hatte. Das er aber nicht wild durch das Zimmer tobt, sondern eher klagt, ist für mich ein Zeichen dafür, das er schon einmal ein Zuhause
hatte. Und ihm dann diese Chance zu verwehren ist mehr als zweifelhaft. Sorry.
3. Das wieder aussetzen halte ich einfach für die bequemste Lösung. Auch dieser Kater hat es verdient, dass er eine Chance bekommt.
4. Krankheiten sind sicher ein Thema. Aber da kann man Vorsorge treffen.
5. Würden wir alle so denken und handeln, dann würden erheblich weniger Tiere, die schlimmes erleiden mußten, ein neues liebevolles Zuhause finden.

Wir selbst haben seit Sept. letzten Jahres 2 angeblich völlig verwilderte Katzen aufgenommen. Diese lebten in Bergkamen und sind Mutter und Sohn. Sie lebten auf einem Pferdehof. Kaum hier angekommen versteckten sich beide und beim ersten Füttern gingen sie die Wände hoch. Dazu kam, dass beide auch noch ausgebrochen sind (sie haben sich aus dem Freigehege durchs Katzen-Netz - also verstärkt - gebissen) und Marianne 14 Tage brauchte beide wieder zu bekommen. Das Muttertier ist inzwischen eine Kampfschmuserin und ihr Sohn, wie die Mutter auch, ist kastriert, tierärztlich versorgt und ebenfalls händelbar, aber dennoch wird er noch ewig brauchen "Vertrauen" zu fassen, wenn überhaupt. Allerdings ist er soweit, dass er nicht ständig nach Möglichkeiten sucht zu entwischen.
Und das Fellchen, von dem hier die Rede ist, ist mit unserem Muttertier durchaus vergleichbar.
Und das sind nur 2 Fälle. Wir haben da noch so einige hier rumlaufen, die als als völlig verwildert oder wild galten. Inzwischen, und bei manchen hat es Jahre gedauert, sind darunter Schmuser, aber auch die, die sich zwar kurz anfassen lassen und dann wieder auf Abstand gehen. Solche Tiere werden zwar in der Regel nicht unbedingt die, die den Schoss drücken. Ist das denn auch Pflicht????? Aber auch solche Tiere haben Liebe und Fürsorge, aber sicher nicht ständigen Kampf ums Überleben durch wieder Aussetzen verdient.

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Re: Hilflos

Beitragvon Katzenmoni » 21.04.2012 12:54

hallo Ihr lieben. ersteinmal vielen dank für Eure Beiträge die mir doch sehr helfen.

Nun zu Schuggi.
Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los mir zu unterstellen meine Tierliebe würde in die falsche Richtung laufen.
Ich habe mich sowohl beim Tierheim als auch beim hiesigen Tierarzt erkundigt was ich machen soll. Wortwörtlich liessen diese verlauten, eine Katze die draussen lebt der kann es nicht gut gehen. Bei uns gibt es Jäger und auch Wildschweine. Tiger lebte an einer sehr abgelegenen Stelle. Er ist nicht total verwildert. Die vom Tierheim sagten, er würde gut aussehen. Meines Erachtens lebte er schon in einem haushalt, weil er sich immer geputzt hat und sofort angelaufen kam wenn ich ihn gerufen habe. Seit Alter wird auf ca 1,5 jahre geschätz. Er schnurrte teilweise auch schon. Er hatte immer Distanz von ihm und legte mich entfernt hin. Er legte sich sich auch entfernt hin, putze sich und hatte auch mal geschnurrt.
Mein Gefühl sagt mir gebe diesem armen Kater eine Chance. Was wird zeigt die Zeit, aber ich denke er ist erstmal hier besser aufgehoben als in dieser Wildnis da.
Wie ich meine Katze rauslassen kann. Ich wohne in einem Dorf, aber leider führt hier eine Strasse die zu Feierabend verkehr doch sehr stakr befahren ist. Unsere Judy die wir schon sehr lange haben, ist immer sehr vorsichtig. Sind mit ihr schon zweimal umgezogen und es klappte alles super.

Ich bat das Tierheim Tiger zu entwurmen und zu entflohen. Die hätten auch die Kastration übernommen aber da hätte ich die 80 Euro Schutzgebühr sofort zahlen müssen. Und bei meinem Tierarzt da bekannt kann ich die Rechnung auf Raten zahlen.

So nun will ich mal die erste Nacht mit Tiger erzählen. Er war ruhig, hat nicht miaut, frisst aber und versteckt sich natürlich. Ich gebe Ihm alle Zeit die er braucht. Gehe oft ins Zimmer lege mich hin und rede mit Ihm. Ich weiss nicht was er erlebt hat aber er hat einfach nur Angst. Und ich bin für Ihn da.

Lieben Gruss Moni
Unsere Katzen. Judy und Neuzugang Tiger

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Re: Hilflos

Beitragvon sabina » 21.04.2012 13:04

hallo moni
sicher kein einfacher fall, dein tiger :wink:
ganz ehrlich, ich würde beobachten und dann entscheiden, ob tiger bleiben kann. falls er total unglücklich und aggressiv wäre, würde ich ihn zurück in die freiheit bringen. aber sicher nicht in ein paar tagen, sondern wenn, dann erst in 4-6 wochen. bedingung für das bleiben wäre, sein verhalten, ob er vertrauen aufbauen kann und natürlich, ob er sich mit deinem bereits vorhandenen katzi arrangieren kann. falls er ein wilder "haudegen" wäre, hättest du sonst 2 unglückliche katzis und damit wäre niemandem gedient :wink:
nebst den schon erwähnten tipps (wie immer augenzwinkern, keine annäherung von dir aus, leise sprechen, getragene t-shirts von euch hinlegen für das geruchliche kennenlernen von euch) würde ich unbedingt viele verstecke für ihn bauen. das kann ganz billig sein, geeignet sind z.b. halb zugedeckte kartonschachteln, höhlen, sehr gerne auch ein paar höher gelegene verstecke (z.b. ein platz auf einem bücherregal einräumen) und nischen. das wird ihm das gefühl von sicherheit vermitteln und er wird weniger panisch sein. dazu empfehle ich den feliway-stecker mit wohlfühlpheromonen! auch notfall-bachblüten (als globulis) wären hilfreich für die kommende woche, die kannst du in sein trinkwasser geben :wink:
wenn du im zimmer bist, achte dich darauf, dich sehr langsam und leise zu bewegen. keine schuhe tragen! wenn du ihm das futter hinstellst, mache ein erkennendes geräusch, z.b. ein miau oder ein kleines schnalzgeräusch. mit der zeit wird er das mit dem futter verknüpfen und erkennen. lege auch ein plüschi mit etwas baldrian daraufgeträufelt hin, auch gerne katzenminze, das ihn wohlfühlen lassen wird. auch etwas zum kratzen ist wichtig, damit er markieren kann. du kannst da auch z.b. einen schönen baumstumpf hinlegen, damit er seine krallen wetzen kann (und sonst ein kleiner kratzbaum, kratzwelle).
mit der zusammenführung würde ich zuwarten, gib ihm zeit, das ganze mal zu verdauen.
viiieeel glück :D
Liebe Grüsse Sabina mit Morpheus und Aragon
und Cosmo und Victoria immer im Herzen

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