Katzen laufen vor ihrem Tod weg?

[Mend]

Hallo, ich habe da eine Frage zu älteren Katzen.
Zuerst geht es darum, zur Zeit habe ich einen Kater im Alter von 13 Jahren, ihm geht es nicht gut, er sabbert recht häufig und hört nicht mehr so gut. Vor einigen Tagen war er dann verschwunden und wurde von niemandem hier im Umkreis gesehen. Nun mache ich mir Sorgen, dass er wohl nicht wieder kommt, jedoch muss man mit so etwas rechnen.
Trotzdem interessiert es mich, wieso das Katzen machen? Vor dem Kater hatte ich schon eine Katze, die auch weggelaufen ist und 3 Tage später wurde sie dann von einem Nachbarn in einer ruhigen Ecke tod aufgefunden. Da ich auf dem Dorf lebe, hört man so ein Verhalten recht häufig, dass Katzen / Kater gesucht werden, aber nicht mehr zurückkommen. Ist so etwas normal? Kann sich jemand so ein Verhalten erklären?
Vielen Dank im Vorraus

[nicobienne]

Erstmal hallo,

also so wirklich weg rennen tun sie nicht. Das ist wie in der freien Natur die Tiere. Wenn ein Tier krank ist, oder wenn ein altes Tier merkt das sein Leben zu Ende geht, dann ziehen sie sich zurück. Denn in der freien Wildbahn, wäre ein krankes oder sterbendes Tier ein Risiko für die ganze Herde. Das ist leider in der Natur der Tiere....*wenn es nicht korrekt erklärt ist, dann korrigiert mich bitte*

[user_4480]

Ich habe gelesen, dass Katzen sich verkriechen, vor allem wenn sie Schmerzen haben, denn die wollen sie dann in einer ruhigen Ecke genesen.
Leider kommt der Tod schleichend

Ich drücke die Daumen, dass deine Katze wieder auftaucht!

[LaLotte]

Es ist schon so, dass viele Katzen sich verkriechen, wenn es ihnen schlecht geht.
Ist dein Kater denn öfter mal für ein paar Tage weggeblieben?
Wenn er schlecht hört, kann das beim Freigang natürlich gefährlich für ihn werden.
Warst du mal beim Tierarzt, wegen des Sabberns? Vielleicht hat er Zahn- oder Zahnfleischprobleme.

Auf jeden Fall drücke ich die Daumen, dass er wieder nach Hause kommt

[hildchen]

Es ist wahr, dass schwer kranke Katzen sich verkriechen, so wie sie auch Schmerzen verbergen so lange sie können. Deshalb merken wir oft gar nicht, wie schlecht es ihnen wirklich geht.
Ein Freigänger sucht sich dann ein geschütztes Plätzchen in der Natur.
Der Wohnungskater meiner Freundin ist unter ihrem Bett gestorben.
Katzen spüren aber auch wenn es anderen schlecht geht - es gibt irgendwo einen Kater in einem Altersheim, der sich zu Leuten legt, die kurz darauf sterben.

[Yezariel]

...ui, irgendwie gruselig... dann sind die alten Menschen bestimmt nicht gerade begeistert, wenn sich der Kater zu ihnen legt...

Aber ist ja auch bei uns so... wenn wir weinen oder uns elend fühlen, kommen die Katzis zum Schmusen... (ob sie nun den Sinn dafür haben, oder aber auch das Schluchzen und "komische Getue" von Frauchen sie erschrickt!)

Zurück zu Deinem Kater - hoffentlich kommt er wieder!!! *daumen drück!* 13 ist ja auch noch kein Alter zum Sterben (es sei denn, er ist krank?...)

[Katzeninsel]

Deine Frage möchte ich indirekt bejahen!

Erst Ende Mai dieses Jahres konnten wir wieder beobachten,
dass 3 unserer Katzen- sie waren chronisch krank und es ging´ ihnen
zu diesem Zeitpunkt sichtbar nicht gut- im Haus mehr, und mit jedem Tag länger,
sehr ruhige Plätze aufsuchten, die sie vorher nie genutzt haben.

Wir wussten instinktiv, dass der Zeitpunkt gekommen war, ihnen ein letztes Mal zu
helfen- bzw. den TA aufzusuchen.

[Scrat]

- es gibt irgendwo einen Kater in einem Altersheim, der sich zu Leuten legt, die kurz darauf sterben.

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,496608,00.html

[nicobienne]

[quote="hildchen" - es gibt irgendwo einen Kater in einem Altersheim, der sich zu Leuten legt, die kurz darauf sterben.[/quote] Ja hildchen, das stimmt. Habe das Buch von Oscar hier!

[Mozart]

Zunächst einmal: Herzlich Willkommen bei Cattalk.

Großkatzen in der freien Wildbahn ziehen sich zurück wenn sie spüren, dass das Leben zu Ende geht.
Dieses Verhalten haben auch unsere Katzen: Freigänger, die suchen sich ein Plätzchen, wo man sie nicht
findet.
Wohnungskatzen, die ziehen sich auch zurück, werden still. Wenden sich vom Menschen ab.
Ich glaube nicht, dass sich der Sterbeprozess der Katze von dem des Menschen unterscheidet. Auch hier kann man
die verschiedenen Phasen; auf dieser Seite klick werden sie
näher beschrieben.
Wir konnten es bei Ninifee genau beobachten. Sie merkte aber auch, dass wir noch nicht loslassen konnten, und
sie versuchte für uns noch ein bisschen zu leben. Wie Ilse es schrieb - man merkt es ganz genau; das ist dann der
Zeitpunkt um dem geliebten Tier das letzte Mal zu beweisen, das wir es lieben - wir erlösen unseren Freund, unser
Familienmitglied von den Qualen.

Deine Frage beantworte ich so: sie laufen nicht vor dem Tod weg; sie ziehen zurück um zu sterben, so wie es von
der Natur vorgegeben ist.

[stonies]

Hallo,
es ist doch nicht gruselig, wenn der Kater sich zu den Sterbenden ins Bett legt.
Da die Pfleger inzwischen dieses Signal kennen, können sie noch Angehörige verständigen, sodass der Mensch nicht alleine sterben muss. Auch wenn er keinen Angehörigen hat, stirbt er dann nicht allein. Ich finde das sehr bewegend.

Katzen suchen sich ihre Sterbesituation selber aus. Manche gehen von sich aus, weil sie es so wollen, andere wollen es ihrem Dosi nicht zumuten, weil sie wissen, das er es nicht erträgt.

[Yezariel]

Hallo Doris,

kannst Du Dir vorstellen, dass es Menschen gibt, die noch nicht mit dem Leben abgeschlossen haben? Ich denke, für solche Menschen kann es durchaus verängstigend sein, wenn sich ein solcher "Vorbote des Todes" (und das ist nicht im Geringsten negativ gemeint!) zu einem legt, wo doch allen klar ist, was das bedeutet. Meine Mutter z. B. konnte noch nicht mal das Wort Palliativstation ertragen, sie wäre sicher verängstigt gewesen, wenn sich der Kater zu ihr gelegt und sie dadurch gewusst hätte, okay, nun geht es zuende.

Natürlich finde ich auch, dass es toll ist, dass so noch Zeit ist, die Angehörigen zu verständigen - denn es ist ja wichtig, sich zu verabschieden. Und vielleicht handelt es sich ja auch um alte Menschen, die schon ihre Umgebung nicht mehr wahrnehmen und tatsächlich abgeschlossen haben - ich habe seine Geschichte noch nicht gelesen.

Es ist sicher immer tröstend, nicht alleine zu sein, wenn man verstirbt - und die Reaktion des Katers bewegt auch mich. Aber ich denke schon, dass es auch beängstigend sein kann, wenn ein Mensch eben noch nicht mit seinem Leben abgeschlossen hat. Vielleicht ist "gruselig" das falsche Wort gewesen.

[Mozart]

Gruselig, ja würde ich auch sagen, ist das falsche Wort.
Ich denke ganz einfach, man bekommt Angst.
"Der Tod gehört zum Leben", das sagt sich so einfach.
Aber wenn man sich damit befassen muss, ob man will oder
nicht, dann ist es sehr, sehr schwer.

Tiere handeln da nach ihrer Natur. Und bei manchen Naturvölkern
ist es auch so - sie ziehen sich zum Sterben zurück.