Trauer um Stella - Was ist das beste für Luna?

[cklein]

Nachdem wir unsere geliebte Stella letzte Woche überraschend gehen lassen mussten, machen wir uns Gedanken über ihre Mitkatze Luna.
Luna ist 10 Jahre alt und hat immer mit Stella zusammengelebt, davon 5 Jahre bei uns. Es war keine erkennbare große Liebe. Luna wollte immer gerne mit Stella näseln, sie putzen und mit ihr kuscheln, aber Stella wollte das nur ganz selten. Allerdings waren sie meistens in demselben Zimmer, wenn sie sich nicht zwischen uns aufgeteilt haben. Ein paar Jagden, so zum Spaß, gab es auch jeden Tag. Luna ist eine ganz mitfühlende Seele. Sobald Stella nur ein Geräusch machte, sah Luna nach ihr. Wenn jemand von uns weint, kommt sie sofort und fordert zum Kuscheln auf. Kuscheln ist sowieso das Größte für sie. Verspielt ist sie allerdings nicht. Seit Stella fort ist verfolgt sie uns richtig, markiert uns und alles mit dem Köpfchen und will noch mehr gekrault werden als sonst.
Wir sind unendlich traurig wegen Stella, aber wir denken, Luna sollte nicht lange alleine bleiben. Sie ist keine Freigängerin und wäre sonst viel zu viel allein und kätzische Gesellschaft könnten wir ihr eben nicht bieten. Wir denken an ein etwas älteres Tier, so zwischen fünf und zehn. Was denkt ihr?
Ein Problem bei der Vergesellschaftung könnte noch sein, dass wir sie aus baulichen Gründen nicht lange separieren können. Das Haus ist sehr offen gebaut. Nachts oder bei viel Besuch sind die Katzen im „Katzenzimmer“ im Dachgeschoss, das allerdings recht groß ist (45 qm mit Dachbalken). Eine neue Katze müsste sich gleich daran gewöhnen.
Martina

[hildchen]

Herzliches Beileid, dass Ihr Stella gehen lassen musstet!
Die arme Luna! es ist sicher eine gute Idee, sie nicht alleine zu lassen, wenn sie nicht raus kann. Ein älteres Tier finde ich auch richtig, denn mit 10 dürfte sie ein Welpe nur nerven.
Sprecht mit einem Tierheim oder einer Katzenorga, der Ihr vertrauen könnt. Sie wissen meistens, welche Tiere sozial verträglich sind und könnten Euch helfen, den oder die Richtige zu finden. Ihr solltet aber gleich von Anfang klarstellen, dass Ihr das Tier notfalls zurückgeben könnt, falls es gar nicht klappt!
Und wenn es dann soweit ist, seht zu, dass Ihr viele Versteckmöglichkeiten, z. B. Kartons mit Decken darüber etc., anbietet, damit sich die Schnuffels zurückziehen können. Ein Feliway-Stecker sollte auch helfen, die Gemüter zu beruhigen.
Es gibt hier einige Threads, die sich mit Zusammenführung befassen, schaut doch einmal nach, da findet Ihr bestimmt auch jede Menge Tipps.
Mit ziemlicher Sicherheit werden die beiden sich zunächst anfauchen, da braucht Ihr vor allem Geduld und ein Auge darauf, dass kein Blut fließt.
Ich wünsche Euch viel Erfolg, einen Freund oder eine Freundin für Luna zu finden, vielleicht sogar einen echten Kumpel, der gerne mit ihr schmust. Schön, dass Ihr einem weiteren Tier zu einem glücklichen Zuhause verhelfen wollt!

[SONJA]

Hallo Martina,

es tut mir sehr leid, dass ihr Stelle verloren habt.

Grundsätzlich sollte Luna natürlich nicht alleine bleiben, da habt ihr absolut recht.
Wie hildchen schon schrieb, das beste wird sein, ihr setzt euch mit dem lokalen Tierschutz in Verbindung,
dort wartet bestimmt irgendwo eine arme Katzenseele, die zu euch passt und nur auf euch wartet

Zu der Frage mit dem richtigen Zeitpunkt? Das kann man schwer beurteilen. Ihr müsst soweit sein und Luna muss bereit sein.
Wir haben hier ein Thema dazu: Nach Verlust - wann ist der richtige Moment
und alle Erfahrungen zeigen das selbe "... wenn ihr soweit seid" - es gibt einfach keine goldene Regel.

Lasst es doch einfach langsam angehen, schaut euch mal unverbindlich in eurer Gegend um, führt erste Gespräche
und wenn es euch zuviel wird, dann könnt ihr ja erstmal die Bremse einlegen.
Und ob Luna schon soweit ist, das könnt natürlich nur ihr vor Ort beurteilen. Was Du so beschreibst, ist sie ja eine sehr liebe Katze
und ich kann mir vorstellen, dass sie sich über neue Katzengesellschaft sehr freuen würde.


lg
sonja

[cklein]

Heute haben wir einen sehr hübschen Kater besucht. 9 Jahre alt. Seine Besitzer haben ihn in einem einzigen Zimmer gehalten, zusammen mit einer Katze. Jetzt hat der Typ noch Hunde und da musste der Kater weg. Unglaublich, oder? Auf der Pflegestelle ist er sehr schuechtern und versteckt sich. Selbst das etwas grõssere Zimmer hat ihn erst überfordert. Von der Pflegerin laesst er sich mittlerweile gerne streicheln. Er liegt auch mit anderen Katzen zusammen.
Wir denken jetzt darüber nach, ob wir uns zutrauen, ihn aufzutauen.
Martina

[SONJA]

Wie lange ist er denn schon in der Pflegestelle?

[cklein]

Seit Oktober. 9 Jahre und scheu , da scheinen sich die Interessenten nicht zu reissen. Seine Mitkatze ist vermittelt. Die war kontaktfreudiger, hat aber gekratzt.Soll aber bisher ganz gut klappen.
Martina

[Räubertochter]

Erstmal mein Beileid zu Eurem Verlust von Stella!

Bei der Entscheidung für oder gegen einen neuen Gefährten gibt es noch eines zu bedenken.
Wir Menschen neigen dazu unsere eigene Trauer damit zu kompensieren in dem wir uns ein neuen Gefährten für uns wünschen. Die Trauer von Luna kann niemand einschätzen, sie kann gut damit zurecht kommen oder es total ablehnen. Damit müsst Ihr einfach rechnen.
Der Kater selbst klingt aber durchaus ok. Grad wenn er etwas schüchtern ist halte ich das für Vorteilhaft.
Feliway auf jeden Fall und dann würde ich einfach gucken wie die 2 es wuppen.
Sollten beide Schwierigkeiten haben kann man ggf. mit Bachblüten unterstützen.
Bin gespannt auf Eure Entscheidung.

[cklein]

Die letzte Entscheidung wird in jedem Fall bei Luna liegen,
Niemand wird Stella und ihr unverwechselbares Meck-Meck ersetzen können. Jetzt nicht und nicht in Jahren.
Wir denken aber, es ist einfach noch Platz für mehr Fell in Haus und Herzen.
Bei unserer Überlegung, eventuell schnell eine zweite Katze zu uns zu nehmen spielt auch der Gedanke an die Ferien eine Rolle. Eine Vergesellschaftung können wir ja nicht beginnen, kurz bevor wir in Urlaub fahren. Wir müssten es bald versuchen, oder bis zum Herbst warten.
Bedenken haben wir noch, weil das Katerchen sehr, sehr schüchtern ist und sich momentan vor jeder fremden Stimme versteckt. Er kennt halt kaum etwas. Kann ein 9 Jahre alter Kater sich noch in eine neue Lebenssituation einfinden? Wird er, irgendwann, nach viel Geduld, aus der Unsichtbarkeit auftauchen? Die Frau aus der Pflegestellte meint, die Chancen sind gut, weil er ganz offensichtlich den Körperkontakt und die Aufmerksamkeit von ihr genießt.
Martina

[hildchen]

Vielleicht hilft Dir die Geschichte von Sylvi und Cao.
viewtopic.php?f=39&t=31395
Ist ein sehr langer Thread, aber er beschreibt, wie aus der völlig scheuen Sylvi, die sich zu Anfang nur versteckte, mit viel Liebe und Geduld eine Schmusekatze wurde, die sich mit ihrer Mitkatze Cao auch sehr gut versteht. Vielleicht macht Dir das ein bisschen Mut.

[Mozart]

Kann ein 9 Jahre alter Kater sich noch in eine neue Lebenssituation einfinden? Wird er, irgendwann, nach viel Geduld, aus der Unsichtbarkeit auftauchen? .

Liebe Martina,
diese Fragen kann Dir leider keiner beantworten. Wie bei Menschen begegnen auch Katzen Gefährten, die super gut zu ihnen passen. Da stimmt die Harmonie, und man wundert sich, wie aus einem ruhigen Zeitgenossen auf einmal ein ganz anderer Mensch bzw. Katze werden kann.
Wenn er die Nähe der Pflegerin sucht, dann sehe ich das auch positiv. Es immer doof wenn man sich als Option die Rückgabe sichert. Aber letztendlich hat man als erstes die Verantwortung für das alte Familienmitglied. Ihr hättet ja noch genug Zeit für die Zusammenführung.

Wenn Ihr Euch entscheidet das Katerchen zu Euch zu holen - hier sind Daumen und Pfoten für die Zusammenführung gedrückt.
Ich bin gespannt, wie Ihr Euch entscheiden werdet.

[cklein]

Ob und wie Luna trauert, finde ich schwer zu beurteilen. Mir fällt auf, dass sie momentan noch schmusesüchtiger ist als sonst und alles und jeden ausgiebigst mit dem Köpfchen markiert. Sie ist auch lebhafter als sonst und schläft tagsüber kaum. Das kann allerdings auch daran liegen, dass sie in den letzten Wochen etwas abgenommen hat und da springt es sich natürlich leichter die Schränke hoch.
Wir haben schon einen Feliway-Stecker eingesetzt. Sie war beim Tierarzt, das war sowieso geplant, der sagt, sie ist gesund und er hat die Imfpungen aufgefrischt.
Ich habe die vielleicht verrückte Idee, dass es für uns vielleicht sogar leichter sein könnte, einen Kater ins Herz zu schließen, der langsam auf uns zukommt. Wir würden uns alle miteinander Zeit geben, uns zu gewöhnen.
Aber da mache ich mit 1000 Gedanken und er ist noch gar nicht da.

Martina

[LaLotte]

Wie fühlt es sich denn an, wenn du dir die vielen Gedanken um dieses Katerchen machst?
Es ist ja nunmal so, dass jeder Mensch seinen eigenen Weg hat, mit der Trauer umzugehen. Dem einen hilft die Fürsorge für ein anderes Fellchen dabei, den Schmerz und Verlust besser zu überwinden, beim anderen reißt allein der Gedanke daran die Wunden wieder auf.
Ob Luna schon bereit ist, sich auf einen anderen Artgenossen einzulassen, kann man nicht vorhersagen. Aber eine etwas schüchterne aber dennoch gesellige Miez wird es ihr sicher leichter machen. Und euch vielleicht auch, dass kann ich mir gut vorstellen.

Es tut mir sehr leid, dass ihr Stella gehen lassen musstet. Mein herzliches Beileid

[cklein]

Wie es sich anfühlt, an das Katerchen zu denken?
Neugier. Fürsorge. Ein offenes Herz.
Das Wissen, dass er ganz anders sein wird als unsere anderen Katzen und dass das völlig ok ist.
Aber auch viel Unsicherheit. Wir hatten bisher immer sehr aufgeschlossene Katzen, die ziemlich intensiv an unserem Alltag teilgenommen haben oder nehmen (gerade versucht Luna wieder, die Tastatur zu erobern). Ich weiß halt nicht, wie es mit einem Tier sein wird, das zumindest jetzt so scheu ist.
Irgendwann würden wir ihn ja doch gerne sehen und in unserer Nähe haben.
Martina

[Katzelotte]

Hallo Martina,

auch von mir mein herzlichstes Beileid.

Keiner kann voraussehen, wie sich etwas entwickeln wird. Doch wenn ihr offen einer neuen Situation mit einem scheuen Mitbewohner entgegenseht, sind das gute Voraussetzungen.

Wahrscheinlich wird sich der Kater mit der Zeit vieles von Luna abschauen und sich an ihr orientieren, auch dass ihr ihm nichts Schlechtes wollt. Er wird sehen, dass Streicheln, Spielen und am Alltag teilnehmen, eine schöne Sache ist und er wird dadurch lernen.

Es kann sein, dass er nie so aufgeschlossen wird, wie es Eure Katzen sind/waren. Doch jedes Tier ist nun mal anders und er hat wahrscheinlich auch seine guten Seiten, die ihr lieben werdet.

Wenn ihr die Option der "Rückgabe" habt, würde ich es auf jeden Fall versuchen. Doch hierbei muss auch sensibel vorgegangen werden, was ich Euch absolut zutraue. Er wird viel Zeit brauchen - aber vielleicht auch nicht -, es kommt da auch auf Luna an.

Doch hier im Forum gibt es ja sehr gute Threads bzgl. der Vergesellschaftung, die bestimmt hilfreich sein werden.
Ihr solltet auch in Bezug auf Euren Urlaub bald damit anfangen, denn falls es nicht klappen sollte, was ja länger dauern kann, müsst ihr auf Plan B umschwenken.