Totes Tier verabschieden

Zwei, drei und mehr Katzen

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Ronjasräubertochter
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Re: Totes Tier verabschieden

Beitragvon Ronjasräubertochter » 04.04.2012 13:31

ich hatte meinen Charlie auch mit nach hause gebracht ,habe ihn aber nicht mit in die Wohnung genommen,sondern ihn in den keller gestellt und gegen abend konnten wir ihn dann begraben :cry: :cry:
1 tag vorher lag Jimmy dann neben Charlie das durfte er vorher nie :cry: ich denke schon katzen merken genau wenn was nicht stimmt !
Jimmy hab ich auch mit nach hause genommen hab ihn aber mit hoch in den Flur gestellt ,klein Mimi leckte ihn ab und wollte zu ihm in den kennel ,Ronja lief weg und kam erst wieder zum vorschein als wir Jimmy beerdigt haben :cry:
und Lucky war auch verschwunden !
Ronja ich denke manchmal sucht sie ihren Jimmy
ich werde es nie wieder so machen !!!!!
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Sahmet
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Re: Totes Tier verabschieden

Beitragvon Sahmet » 04.04.2012 13:56

Grundsätzlich bin ich der Ansicht, dass Tiere Gefühle haben (weil sie nicht so verschieden von Menschen sind) und eben potenziell auch trauern können. Nur können wir nicht wissen, ob und wie sie das tun und wie es sich für sie anfühlt - aber das weiß ich ja sogar nicht unbedingt bei andern Menschen!
Ich habe mal in einem Tierfilm im TV gesehen, wie eine Nilpferdfamilie 2 Wochen lang neben einem toten und schon verwesenden Jungen ausharrte. Und eine Kollegin hatte mal ein Pferd, dessen Kumpel verkauft wurde - das war ein Drama ... für längere Zeit. Auch Kühe schreien lange nach verlorenen Herdenmitgliedern.

Wenn das Tier sieht + riecht, dass das andere tot ist, hilft das wahrscheinlich beim Verstehen - da kommt einer nicht wieder, ich muss nicht suchen und rufen. So funktioniert das bei Menschen auch - ist einer "bloß" verschwunden, ist das oft schlimmer, als wenn man sicher vom Tod weiß und denjenigen sogar noch gesehen hat. Das ist für mich der Sinn von "Abschied nehmen" in diesem Fall - da es ja einseitiges Abschied nehmen ist.

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Re: Totes Tier verabschieden

Beitragvon sabina » 04.04.2012 14:55

ja, ich glaube auch fest, dass eine art verabschiedung stattfindet, wenn alle noch leben.
die letzten 2 wochen, bevor cosmo ging, waren die beiden unzertrennlich. morpheus hat cosmo nicht mehr alleine gelassen, er legte sich zu ihm aufs bett, hat ihm köpfchen geschleckt und kuschelte sich an ihn. und cosmo hat diese nähe zugelassen, was vorher nie der fall war.
tiere wissen vor uns, dass ihre zeit gekommen ist :(
einmal in indien hab ich ein ritual beobachtet, das ich nie vergessen habe. in den palmen, wo wir wohnten, hausten auch clans von raben. wie wir wissen, haben diese clans einen grossen zusammenhalt und raben gehen ja auch eine bindung fürs leben ein, also keine wechselnden partner. eines tages sah ich einen raben, der am boden sass und nicht gut aussah. als ich vom einkauf zurückkam, sass er immer noch dort und ich wusste, er ist krank. sein clan hockte in den palmen um ihn herum. es war ganz still, kein gekrächze wie üblich. dann fing diese zeremonie an; ein rabe flog herunter zu dem kranken, berührte seinen schnabel und flog wieder hoch. und der nächste flog herunter. es gab eine offenbar genaue reihenfolge, immer nur ein tier flog herunter, um sich zu verabschieden. das ganze hatte etwas unwirkliches, fast "heiliges". 2 stunden später war der rabe tot.
morpheus hat übrigens, das schlafzimmer, wo cosmo gesorben ist, für monate gemieden und nicht mehr betreten. ich auch :( ....
Liebe Grüsse Sabina mit Morpheus und Aragon
und Cosmo und Victoria immer im Herzen

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Re: Totes Tier verabschieden

Beitragvon Regina » 04.04.2012 17:10

Ich denke, auch unter Katzen gibt es soviel Übersinnliches, das wir Menschen einfach nicht wahrnehmen.

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Tiere, die auf so engem Raum zusammen leben und eine enge Beziehung zueinander haben, sich nicht vermissen, wenn ein Partner stirbt oder nicht mehr da ist! Genausowenig wie sie ihre körperlichen Schmerzen zeigen, zeigen sie auch ihre Trauer. Ausserdem spüren sie auch unsere eigene Trauer.

Wenn bei uns eine Katze starb, hat das uns meist mit den hinterbliebenen Katzen noch viel enger zusammengeschmiedet und wir haben uns gemeinsam getröstet.

Liebe Grüsse,
Regina
Ich sah die Tiere in ihren Zwingern und Käfigen im Tierheim.
Den Abfall der menschlichen Gesellschaft.

Ich sah in ihren Augen Liebe und Hoffnung, Furcht und Verzweiflung, Traurigkeit und Betrug.
Und ich war böse. "Gott", sagte ich, "das ist schrecklich! Warum tust Du nicht was?"

Gott schwieg einen Augenblick und erwiderte dann leise: "ich habe was getan...
...ich habe Dich erschaffen.

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Re: Totes Tier verabschieden

Beitragvon Shy Lee » 04.04.2012 18:26

teufelchentf hat geschrieben:Ich stelle mir sowas eher dramatisch vor, auch für das Verhältniss zu den zurückbleibenden Tieren...

Woher z.B. soll ein Tier wissen, das nicht wir für den Tod verantwortlich sind, denn schließlich bringen wir das tote Tier
zurück...

Schlimme Vorstellung! :(
Ich käm niemals auf die Idee ein lebendiges Tier von einem toten Tier abschied nehmen zu lassen...


Ich glaube ja, dass Katzen sehr viel mehr wissen, als wir ihnen zutrauen.

Angel war ja in der Wohnung gestorben - ohne, dass ich anwesend war.
Danach waren wirklich alle anderen Katzen verstört, auch noch Tage später.

Ob es jetzt besser ist, einen verstorbenen Kameraden noch den anderen zu zeigen
oder nicht, weiß ich nicht.
Ich gebe ihnen - und mir - die Möglichkeit.
Und wenn sie wollen, können sie sie nutzen. Wenn nicht, dann eben nicht.
Es grüßen Jenni mit Tiger, Aluka, Finch, MC Dreamy und Micky; Sternenkater Angel und Salem immer im Herzen

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Re: Totes Tier verabschieden

Beitragvon groovemichel » 04.04.2012 19:31

Genau so hab ich es mit Nikita ja auch gemacht. Ich hab sie nicht gezwungen. Lilo war halt nur einen Tag in der Wohnung, die Möglichkeit hätte bestanden.

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Re: Totes Tier verabschieden

Beitragvon teufelchentf » 04.04.2012 20:43

Man "zwingt" sie aber ja schon damit das man das Tier einfach hinstellt...
der Geruch vom Tod ist dann ja schon da...

Und wenn ein Tier zu Hause stirbt ist das natürlich noch mal was anderes,
als wenn es beim TA stirbt...
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Re: Totes Tier verabschieden

Beitragvon witosoto » 04.04.2012 20:58

Als unsere sehr alte Dame Susi zuhause bei im Arm für immer einschlief habe ich sie nicht den anderen gezeigt.
Oft ist es ja so, dass unsere Fellies an Krankheiten versterben. Während der Krankheit, davon bin ich fest überzeugt, bekommen unsere Fellies sehr wohl mit was mit dem Gruppenmitglied gerade passiert. Und sie begleiten dies ja quasi bis zum Schluss. Ich denke auch, dass eine gewisse Verabschiedung stattfindet. In welcher Form das auch immer geschieht. Mit dem Tod des Fellies ist diese Verabschiedung von diesem bestimmten Tier aber vorbei.

Es mag in dieser Beziehung je nach Größe der Gruppe unterschiede geben, ob ein einzelnes Mitglied vermisst wird. Wobei ich glaube, dass nicht das Individuum an sich fehlt, sondern dass was es einmal ausgemacht hat. War es ein Freund oder guter Kumpel, wird dessen Verhalten von hinterbliebenen Kumpel vermisst. Aber nicht der Freund an sich. Das würde letztlich heißen, dass Katzen ein Ich-Gefühl hätten. Also sich selber erkennen würden. Wer so manche Katze einmal vor einem Spiegel beobachtet hat, wie sie sich selber angreift, wird wissen was ich meine.

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Re: Totes Tier verabschieden

Beitragvon vilica65 » 04.04.2012 21:06

witosoto hat geschrieben: Das würde letztlich heißen, dass Katzen ein Ich-Gefühl hätten. Also sich selber erkennen würden. Wer so manche Katze einmal vor einem Spiegel beobachtet hat, wie sie sich selber angreift, wird wissen was ich meine.

bitte, gestatte mir eine frage :wink:
weil sie sich im spiegel *nicht erkennen* haben sie kein *ich gefühl* ?
und was ist mit schmussen...einfache alltägliches geschehen...einer drängt sich immer vor - also...*ich * will zuerst.
ein guddali das einer sehr gerne mag...will auch sofort vor den anderen haben...also, wieder *ich*
oder dem anderem futter klauen...*ich* habe es gerne, *ich* will es...

oder sehe ich das falsch ?
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Re: Totes Tier verabschieden

Beitragvon witosoto » 04.04.2012 21:14

Ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll, Vesna. Um ein Bewusstsein für sein eigenes ICH zu haben, muß man sich u. a. selbst erkennen können. Irgendwer hat halt mal gesagt: "Ich bin, also muss ich sein."

Ich weiß sehr wohl, dass unsere Fellies einen gesunden Egoismus entwickeln können.
Aber das ist letztlich das gleiche Verhalten wie z. B. die Reihenfolge der Löwen beim Futter. Erst die Starken, dann der Rest. Hin und wider mag es dem einen oder anderen Frechen gelingen sich vorzudrängen. Aber vom Prinzip her bleibt es so.

Es ist recht schwer das auszudrücken was ich meine, Vesna. Ich hoffe ich hab es so etwas klarer machen können.

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Re: Totes Tier verabschieden

Beitragvon vilica65 » 04.04.2012 21:27

ja bodo...ist gut...habe es verstanden
leider ist mein deutsch manchmal auch viel zu *flach* um es richtig auszudrucken :oops:
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Re: Totes Tier verabschieden

Beitragvon witosoto » 04.04.2012 21:29

Wir bekommen das doch hin liebe Vesna. :)



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