Zweitkatze nach Tod meiner alten Katze ?

Zwei, drei und mehr Katzen

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Marleen
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Zweitkatze nach Tod meiner alten Katze ?

Beitragvon Marleen » 02.08.2012 00:12

Hallo Zusammen,

Ich habe vor etwa 3 Jahre einen Kater vom Tierschutzverein adoptiert, den Marty, zu einer alten Katze (damals 13 Jahre alt). Marty war beim Tierschutzverein in einem Raum mit vielen anderen Katzen, und galt als verträglich, obwohl eher menschenbezogen.
Meine alte Katze hat ihn nie richtig akzeptiert, und ihn immer angefaucht. Er war immer verträglich, aber oft ganz bestürzt wegen ihrer Feindlichkeit, und ab und zu hat er sie dann gejagt, wenn es ihn zu viel wurde. Er war deutlich der größere und stärkere Kater, wirkte dann auch dominant.
Für die Alte war das dann doch viel Stress, und es ging nur, weil die beiden sich in unserem RMH und im Vor- und Hintergarten gut aus dem Weg gehen konnten, obwohl die auch mal zusammen in der Küche saßen und aßen, oder ab und zu neben einander im Garten saßen.
Jetzt ist die alte Katze gestorben, und auch eine alte Nachbarskatze, die Marty als einzigen Kater um sich herum geduldet hat, ist gleichzeitig gestorben.
Wir haben gedacht, dass Marty sich freuen wurde, jetzt nicht mehr angefaucht zu werden, und unsere einzige Katze zu sein.
Weil Marty, als er irgendwo zugelaufen war, von den 2 Katzen dort nicht akzeptiert wurde, dann zum Tierschutzverein kam, und auch von meiner Alten nicht wirklich akzeptiert wurde, hatte ich mich eigentlich entschieden keine andere Katze mehr zu ihm zu nehmen.
Doch nach dem Tod der alten Katze war der Marty anfangs kaum noch im Hause. Nachts wollte er unbedingt heraus, und tagsüber schlief er dann irgendwo, danach ging er wieder heraus, lag dann aber stundenlang auf dem Platz vor unserem Haus, und bewegte sich nicht. Er wirkte eher apatisch, und sicher nicht glücklich. Auch fraß er schlechter; von seinem Trockenfutter, das er als Hauptfutter mag, nicht mehr so viel, und das Naßfutter ließ er meistens nach 2 Häppchen ganz stehen.
Die Nachbarin, die ihn immer während unseres Urlaubs betreut hat, meinte auch schon, dass er ziemlich abgenommen hat, und er hat ihren Sohn sogar gebissen, als er aufhörte ihn zu streicheln als wir in Urlaub waren. Auch meine andere Nachbarin hat gesagt, dass er soviel miaute und gestreichelt werden wollte. Sie dachte auch, dass er die andere Katzen vermisst. Sie liebt Katzen, aber ihre Tochter hat eine Katzenallergie, also kümmert sie sich auch gerne mal um Marty.
Was er immer schon gemacht hat, ist uns die ganze Zeit anmiauen,und wenn wir durch die Wohnung gehen vor unsere Füße springen, auch wenn er schon Futter bekommen hat. Er will dann einfach nur Aufmerksamkeit. Das ist mittlerweile echt gefährlich. Er ist sehr menschenbezogen, aber nur wenn es ihm gerade passt.
Jetzt habe ich mich gefragt, ob ich wieder eine Katze zu ihm neben soll, weil er die Alte doch irgendwie vermisst. Wenn ja, dann eine Katze, weil er mit Kater in der Nähe ständig Revierkämpfe hat oder sie verjagt.
Ich habe mich dann umgeschaut, und mit unserer Tierärztin und Damen vom örtlichen Tierschutzverein gemailt und telefoniert. Die Dame vom Tierschutzverein hat mir jetzt eine Schildpatt-Katze vorgeschlagen, 1 1/2 Jahre alt, verträglich mit anderen Katzen/Katern, und kein bisschen ängstlich, doch sehr menschenbezogen.
Das hat eine Weile gedauert, und Marty's Verhalten hat sich etwas gebessert, er wirkt nicht mehr so apathisch, und bringt uns nun ab und zu abends Mäuse, die er gefangen hat. Fressen tut er aber immer noch nicht so gut (vielleicht schlägt er auch viele Mäuse nachts ?), und ist immer noch meistens nachts draußen.
Mein Mann meint aber, dass es ihm gut geht, und dass eine neue Katze wieder ganz viel Stress bringen wird. Ich habe aber immer noch den Eindruck, dass Marty etwas fehlt. Leider hat mein Mann auch seine Arbeit verloren, und er meint, eine Zweitkatze kostet auch wieder mehr, und gibt halt mehr Stress.
Ich möchte es eigentlich sehr gern probieren, denn mir fehlt die alte Katze auch. Und diese neue Katze ist als Kitten in der Obhut des Tierschutz gekommen, und wartet also schon ihr ganzes Leben auf ein eigenes Zuhause. Wäre dann aber auch gemein, wenn ich sie wieder zurückbringen müsste.
Wie schätzt Ihr die Situation ein ? Bitte wirklich realistische Reaktionen, von Leute mit Erfahrung.

Marleen


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Re: Zweitkatze nach Tod meiner alten Katze ?

Beitragvon LaLotte » 02.08.2012 01:00

Es tut mir leid, dass euer "altes" Mädchen gehen musste, Marleen :(

Zu deiner Frage habe ich zwei Herzen in meiner Brust. Nein, eigentlich sind es drei.
Das erste sagt: ja, diese Schildpatt-Miez hat nach so langer Zeit im Tierschutz endlich mal ein liebevolles Zuhause verdient. Aber das wäre eine reine Herzensentscheidung und so sollte man diese Frage sicher nicht angehen.
Das zweite sagt: auch wenn Marty in eurer alten Katze nicht die Kumpeline gefunden hat, die er gerne gehabt hätte, scheint sie, oder "etwas" ihm doch zu fehlen. Du stellst ja eine deutliche Wesensveränderung bei ihm fest. Vielleicht ist es auch der Nachbarskater. Oder beide...? Das spräche dafür, ihm wieder eine Partnerin an die Seite zu geben. Das Argument, das brächte wieder Stress ins Haus, würde für mich nicht gelten, denn das weiß man nicht, wenn man es nicht probiert hat.
Das dritte sagt aber, dass der finanzielle Einwand deines Mannes nicht ohne Berechtigung ist. In den alltäglichen Dingen wie Futter, Katzenstreu etc. ist der Mehraufwand für eine zweite Katze sicher nicht so hoch, zumal sie Freigänger sind. Aber bei den Tierarztkosten kann sich das doch deutlich bemerkbar machen. Impfkosten, Gesundheitscheck... Was ist, wenn eine der Beiden mal ernsthaft krank wird, oder gar beide, weil sie sich gegenseitig anstecken?
Eure finanzielle Situation kann ich nicht beurteilen, das müsst ihr selber tun. Aber grundsätzlich finde ich, ist das ein Aspekt, der bei der Entscheidung auch eine Rolle spielen sollte.
Liebe Grüße
Dagmar

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Re: Zweitkatze nach Tod meiner alten Katze ?

Beitragvon teufelchentf » 02.08.2012 08:22

Ich kann nur immer wieder betonen, das es auf jeden Fall ein Versuchb Wert ist, einem Tier einen Artgenossen zur Seite zu stellen.
( Es mag die eine oder andere Ausnahmen geben, die alleine bleiben möchten, wobei ich den Satz
"meine Katze ist alleine glücklich und hat alles was sie braucht" eher anmaßend finde, denn das kann niemand voraussetzen,
es sei denn, er kann hellsehen...)

Klar ist eine erneute Zusammenführung mit Stress verbunden, für Mensch und Tier!
Aber wer das Resultat hinterher sieht, der weiß das es sich gelohnt hat.

Ich drück euch die Daumen das ihr den richtigen Partner/die richtige Partnerin findet!
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Re: Zweitkatze nach Tod meiner alten Katze ?

Beitragvon Regina » 02.08.2012 11:42

Hallo Marleen,

aus eigener Erfahrung kann ich Dir eher raten, Euerm Marty eine Jungkatze (unter einem Jahr) dazu zu holen, die sich noch unterordnet und keinerlei Rangansprüche stellt. Das funktioniert in den meisten Fällen ohne grosse Probleme.

Bei der ausgewachsenen Schildplatt-Katze wäre mir da das Risiko zu gross, dass es nicht gut geht! Weniger jetzt von ihrer Seite als von Martys Seite her, und selbst wenn das Zurückbringen zum Tierschutzverein eine Option ist, ist sie doch auch wieder mit Trauma für beide Seiten verbunden.

Ich persönlich finde es halt prinzipiell besser, 2 Katzen zu haben, und die zusätzlichen Futterkosten sind auch nicht bedeutend höher. Wenn Ihr eine junge gesunde Katze nehmt, die schon geimpft und kastriert ist, dürftet Ihr vorläufig auch keine weiteren grossen Ausgaben mehr haben, aber Ihr müsst das selbst wissen, wieviel Ihr Euch zumuten könnt. Ich finde es jedenfalls gut, dass Ihr Euch darüber Gedanken macht.

Im Moment müsste es doch jede Menge Maikätzchen geben - vielleicht wäre da eine Partnerin für Marty dabei?

Liebe Grüsse,
Regina
Ich sah die Tiere in ihren Zwingern und Käfigen im Tierheim.
Den Abfall der menschlichen Gesellschaft.

Ich sah in ihren Augen Liebe und Hoffnung, Furcht und Verzweiflung, Traurigkeit und Betrug.
Und ich war böse. "Gott", sagte ich, "das ist schrecklich! Warum tust Du nicht was?"

Gott schwieg einen Augenblick und erwiderte dann leise: "ich habe was getan...
...ich habe Dich erschaffen.

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Re: Zweitkatze nach Tod meiner alten Katze ?

Beitragvon Venezia » 02.08.2012 14:05

Erstmal Hallo und Willkommen im Forum :s2439: :s2445:

Es tut mir auch leid für die alte Mietz....... :(
Zu Deiner Frage.....hm...a
als ich Dein Posting eben las kam mir als erstes in den kopf.....
ist Marty gesund? Du schreibst....
Er wirkte eher apatisch, und sicher nicht glücklich. Auch fraß er schlechter; von seinem Trockenfutter, das er als Hauptfutter mag, nicht mehr so viel, und das Naßfutter ließ er meistens nach 2 Häppchen ganz stehen.
Die Nachbarin, die ihn immer während unseres Urlaubs betreut hat, meinte auch schon, dass er ziemlich abgenommen hat


Er hat also abgenommen, wirkt apathisch......
ich würde ihn auf alle Fälle auch mal dem TA vorstellen. Vielleicht ist er ja krank.....?
Was sein Verhalten natürlich auch ein Stück weit erklären könnte.......

Und ansonsten.....
einen Verusch mit einer 2. Mietz wäre es mir auch auf alle Fälle wert.
Ich würde ins TH gehn...und schauen wer mich aussucht.... :wink:
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Re: Zweitkatze nach Tod meiner alten Katze ?

Beitragvon teufelchentf » 02.08.2012 14:15

Da die vorgeschlagene Katze schon jünger ist, würde ich das dann probieren, wenn du das Gefühl
hast das es gut wäre.
Die Tierschutzorga steht dir sicher bei Fragen zu Seite und kann dir auch ein wenig die Angst nehmen.

Seit ich Vergesellschaftzungen von Kaninchen mache, empfinde ich VG´s von Katzen immer recht harmlos :oops:
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Re: Zweitkatze nach Tod meiner alten Katze ?

Beitragvon sabina » 02.08.2012 18:19

hi :D
erstens möchte ich mal iris ("venezia") rechtgeben bzgl. der gesundheit. das war auch mein erster gedanke; abnehmen, appetitlosgkeit, apathie sind für mich grosse warnzeichen! bitte stellt ihn eurem ta vor und lasst ein blutbild erstellen, um abzuklären, ob nicht eine organische ursache hinter diesem abnehmen steckt! :wink:
erst wenn klar ist, dass er gesund ist, würde ich über einen neuen kumpel nachdenken. generell schliesse ich mich bzgl. einem zweitkatzi reginas meinung an, und zwar auch aus eigener erfahrung. ein junges katzi ordnet sich noch unter :wink: ich habe gescheiterte zusammenführungen mit erwachsenen katzis und meinem morpheus hinter mir, wobei es klar nicht an morpheus lag, mein puddingbauchi ist sehr sozial und einfach etwas zu lieb. ich hab mich dann für einen jungkater von 5 monaten entschieden (aragon) und das war der absolute glückstreffer :D nach 3 tagen schmusten die beiden schon, morpheus ist trotz seiner undominanz der chef geblieben und die beiden sind ein herz und eine seele :kiss:
zudem, auch wenn mich jetzt einige foris "hauen", schildpattkatzis gelten als sehr eigen...
Liebe Grüsse Sabina mit Morpheus und Aragon
und Cosmo und Victoria immer im Herzen

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