Beinamputation Ja oder Nein?
Verfasst: 21.09.2016 16:40
Hallihallöchen Zusammen,
ich bräuchte dringend eure Ratschläge und Tipps, denn momentan weiß ich nicht genau, was ich tun soll bzw. was das Beste für Hazel ist.
Hazel habe ich Anfang Juli in der Mittagspause mit einem lahmen/nachziehendem linken Vorderbein Bein gefunden und aufgenommen (damals wurde sie auf 8 Wochen geschätzt). Beim „Not“Tierarzt (meine Haustierärztin hatte ich damals nicht erreicht) wurde festgestellt, dass es sich nicht um einen Bruch handelt sondern um eine Schädigung/Verletzung des Radialis Nerven. Unter Umständen kann sich ein Nerv erholen, ansonsten müsste früher oder später das Bein amputiert werden…
Mit Vitamin B Tabletten, einem Schmerzmittel und einer Anleitung für unterstützende Dehnübungen verließ ich den Tierarzt.
Bei meiner Haustierärztin holte ich mir noch zur Unterstützung Homöopathische Natur. Auch sie war der Meinung, dass man abwarten kann, aber dass früher oder später höchstwahrscheinlich das Bein amputiert werden muss.
Bis Anfang September versuchte ich Hazels Bein wieder hinzubekommen und eine Verkümmerung des Beines zu verhindern. Unterstützt wurde ich wöchentlich von einer Physiotherapeutin.
Wir schafften es, dass Hazel wieder das Bein benutzte. Leider schafften wir es nicht, eine Überkötung/ Kusshandstellung der Pfote zu verhindern und Hazel läuft seitdem auf dem Pfotenrücken. Auch hat sie nur bis kurz unter dem Schulterblatt ein „Gefühl/Scherzempfinden“.
Hazel kommt damit super zurecht!
Zunächst wurde das Fell an der Pfote an der Laufstelle dünner, dann verschwand es ganz.
Um die Haut der Pfote zu entlasten (bis sich eine Hornhaut drauf gebildet hat) haben wir das Bein immer wieder verbunden, besonders wenn die Haut geröttet oder schon abgeschürft war.
Hazel war damals schon nicht sehr begeistert vom Verband anlegen….
Leider begann Hazel dann zum großen Geschäft vergraben auch das beeinträchtigte Bein zu benutzen. Da sie einen nicht ganz so festen Stuhlgang hat, konnte das ja nicht gut gehen.
Das saubermachen der Pfote war/ist echt die Hölle. Nicht nur das es extrem stinkt, sondern Hazel jammert/schreit herzzerreisend und währt sich mit allen Kräften!
Natürlich fördert diese Saubermach-Aktion weder die Katz-Mensch Beziehung noch der Heilung der geschundenen Haut.
Am Montag wollten wir dann zu unseren Haustierärztin um das Bein anschauen zu lassen, denn ich fand, dass die Pfote bzw. die Haut nicht besonders gut aussah.
Da sie im Urlaub war, fuhren wir 45min zu einem uns empfohlenen Tierarzt.
Dieser stellte fest, dass sich unter der Haut schon Wundwasser gebildet hat. Eine Beschreibung wie er dieses entfernt hat, unterlass ich mal an dieser Stelle… Mir kamen die Tränen, weil ich den Ernst der Situation nicht früher erkannt hab und weil mich erschreckt hat, dass er mit der Nadel rein ist und Hazel wirklich null Schmerz dabei hatte!
Er hat uns dann auch dazu geraten so schnell wie möglich das Bein amputieren zu lassen
Auf die Äußerung, dass wir gehofft hatten, dass sich die Nerven doch noch erholen würden und das das ja auch Monate dauern könnte, antwortete er uns: „Nerven können sich sogar noch bis zu einem Jahr erholen! Aber wollen sie sich und auch die Katze solange quälen und unter Umständen täglich den Verband wechseln? “
Dieser Satz hat sich mir echt eingebrannt und zum nachdenken gebracht, nicht weil es Vorwurfsvoll gemeint war sondern, sondern weil ich es so noch nicht betrachtet hatte.
Er erzählte uns, dass er erst letzten das Bein von einer Katze amputiert hat, wo die Besitzer über 3 Jahre gekämpft haben (mit Verbandwechseln und allem drum und dran). Eine Katze kann super mit 3 Beinen leben und ganz besonders wenn sie so jung ist wie Hazel. Und die Gefahr einer tödlichen Sepsis sollten wir auch nicht unterschätzen…
Jetzt haben wir nächste Woche einen Termin für eine OP ausgemacht.
Ich weiß aber nicht, ob es die Richtige Entscheidung ist…
Soll ich wirklich jetzt schon aufgeben? Macht es noch Sinn auf eine Besserung zu hoffen?
Es ist echt die reinste Qual für Hazel, wenn wir den Verband abnehmen/neu anlegen müssen und/oder der die Pfote sauber machen müssen und das bis zu 3mal täglich.
Alleine schaffe ich das mittlerweile schon gar nicht mehr. Und dass es meinem Mann bald wieder das Studium losgeht und nur noch am Wochenende da ist, daran möchte ich gar nicht denken…
Aber Hazel benutzt ihr „lahmes“ Bein zum Laufen, beim Spielen und sie putzt es auch täglich….
Sie würde mit der jetzigen Situation super leben können, wenn sich das Pfote nur nicht entzünden/wundscheuern würde und wir sie nicht verbinden müssten.
Hab mich auch schon nach Orthesen, oder stabileren Unterstützenden Verbänden umgeschaut.
Aber da müssten wir ja wieder „verbinden“ und Hazel immer wieder festhalten/quälen.
Weiter würde ich gerne wissen, ob es sinnvoll ist, falls wir amputieren lassen sie auch gleich zu kastrieren? Oder ist die Amputation schon viel genug auf einmal?
Sie ist jetzt ca 4 Monate alt. So würde ich ihr eine Narkose bzw eine weitere OP sparen.
Ich hab Angst, dass sie mir während der „Erholungsphase“ rollig wird. Mit zwei weiteren Katzen im Haus, die Hazel zwar akzeptieren, aber sehr empfindlich sind, kann unter Umständen die ganze Situation nach hinten losgehen.
Ich werd sie nach einer Operation von den anderen separieren müssen und unter Umständen kann eine Zusammenführung länger dauern (Meine zwei Alten sind da echt sehr Sennsibel! ) und bei einer späteren Kastration müsste sie das zweimal durchmachen.
Ich hoffe ich bekomm einige Tipps und Ratschläge von euch, denn ich lieg mittlerweile nachts wach und weiß nicht, was das Beste für die Kleine Hazel ist.
Ganz liebe Grüße
Melanie mit Bonnie & Clyde und Shadow & Hazel
Hier für Interessierte die Geschichte wie ich als Hundemensch zu meiner 3ten Katze kam:
http://www.katzen-album.de/forum/viewtopic.php?f=27&t=33073&p=1407306#p1407306
ich bräuchte dringend eure Ratschläge und Tipps, denn momentan weiß ich nicht genau, was ich tun soll bzw. was das Beste für Hazel ist.
Hazel habe ich Anfang Juli in der Mittagspause mit einem lahmen/nachziehendem linken Vorderbein Bein gefunden und aufgenommen (damals wurde sie auf 8 Wochen geschätzt). Beim „Not“Tierarzt (meine Haustierärztin hatte ich damals nicht erreicht) wurde festgestellt, dass es sich nicht um einen Bruch handelt sondern um eine Schädigung/Verletzung des Radialis Nerven. Unter Umständen kann sich ein Nerv erholen, ansonsten müsste früher oder später das Bein amputiert werden…
Mit Vitamin B Tabletten, einem Schmerzmittel und einer Anleitung für unterstützende Dehnübungen verließ ich den Tierarzt.
Bei meiner Haustierärztin holte ich mir noch zur Unterstützung Homöopathische Natur. Auch sie war der Meinung, dass man abwarten kann, aber dass früher oder später höchstwahrscheinlich das Bein amputiert werden muss.
Bis Anfang September versuchte ich Hazels Bein wieder hinzubekommen und eine Verkümmerung des Beines zu verhindern. Unterstützt wurde ich wöchentlich von einer Physiotherapeutin.
Wir schafften es, dass Hazel wieder das Bein benutzte. Leider schafften wir es nicht, eine Überkötung/ Kusshandstellung der Pfote zu verhindern und Hazel läuft seitdem auf dem Pfotenrücken. Auch hat sie nur bis kurz unter dem Schulterblatt ein „Gefühl/Scherzempfinden“.
Hazel kommt damit super zurecht!
Zunächst wurde das Fell an der Pfote an der Laufstelle dünner, dann verschwand es ganz.
Um die Haut der Pfote zu entlasten (bis sich eine Hornhaut drauf gebildet hat) haben wir das Bein immer wieder verbunden, besonders wenn die Haut geröttet oder schon abgeschürft war.
Hazel war damals schon nicht sehr begeistert vom Verband anlegen….
Leider begann Hazel dann zum großen Geschäft vergraben auch das beeinträchtigte Bein zu benutzen. Da sie einen nicht ganz so festen Stuhlgang hat, konnte das ja nicht gut gehen.
Das saubermachen der Pfote war/ist echt die Hölle. Nicht nur das es extrem stinkt, sondern Hazel jammert/schreit herzzerreisend und währt sich mit allen Kräften!
Natürlich fördert diese Saubermach-Aktion weder die Katz-Mensch Beziehung noch der Heilung der geschundenen Haut.
Am Montag wollten wir dann zu unseren Haustierärztin um das Bein anschauen zu lassen, denn ich fand, dass die Pfote bzw. die Haut nicht besonders gut aussah.
Da sie im Urlaub war, fuhren wir 45min zu einem uns empfohlenen Tierarzt.
Dieser stellte fest, dass sich unter der Haut schon Wundwasser gebildet hat. Eine Beschreibung wie er dieses entfernt hat, unterlass ich mal an dieser Stelle… Mir kamen die Tränen, weil ich den Ernst der Situation nicht früher erkannt hab und weil mich erschreckt hat, dass er mit der Nadel rein ist und Hazel wirklich null Schmerz dabei hatte!
Er hat uns dann auch dazu geraten so schnell wie möglich das Bein amputieren zu lassen
Auf die Äußerung, dass wir gehofft hatten, dass sich die Nerven doch noch erholen würden und das das ja auch Monate dauern könnte, antwortete er uns: „Nerven können sich sogar noch bis zu einem Jahr erholen! Aber wollen sie sich und auch die Katze solange quälen und unter Umständen täglich den Verband wechseln? “
Dieser Satz hat sich mir echt eingebrannt und zum nachdenken gebracht, nicht weil es Vorwurfsvoll gemeint war sondern, sondern weil ich es so noch nicht betrachtet hatte.
Er erzählte uns, dass er erst letzten das Bein von einer Katze amputiert hat, wo die Besitzer über 3 Jahre gekämpft haben (mit Verbandwechseln und allem drum und dran). Eine Katze kann super mit 3 Beinen leben und ganz besonders wenn sie so jung ist wie Hazel. Und die Gefahr einer tödlichen Sepsis sollten wir auch nicht unterschätzen…
Jetzt haben wir nächste Woche einen Termin für eine OP ausgemacht.
Ich weiß aber nicht, ob es die Richtige Entscheidung ist…
Soll ich wirklich jetzt schon aufgeben? Macht es noch Sinn auf eine Besserung zu hoffen?
Es ist echt die reinste Qual für Hazel, wenn wir den Verband abnehmen/neu anlegen müssen und/oder der die Pfote sauber machen müssen und das bis zu 3mal täglich.
Alleine schaffe ich das mittlerweile schon gar nicht mehr. Und dass es meinem Mann bald wieder das Studium losgeht und nur noch am Wochenende da ist, daran möchte ich gar nicht denken…
Aber Hazel benutzt ihr „lahmes“ Bein zum Laufen, beim Spielen und sie putzt es auch täglich….
Sie würde mit der jetzigen Situation super leben können, wenn sich das Pfote nur nicht entzünden/wundscheuern würde und wir sie nicht verbinden müssten.
Hab mich auch schon nach Orthesen, oder stabileren Unterstützenden Verbänden umgeschaut.
Aber da müssten wir ja wieder „verbinden“ und Hazel immer wieder festhalten/quälen.
Weiter würde ich gerne wissen, ob es sinnvoll ist, falls wir amputieren lassen sie auch gleich zu kastrieren? Oder ist die Amputation schon viel genug auf einmal?
Sie ist jetzt ca 4 Monate alt. So würde ich ihr eine Narkose bzw eine weitere OP sparen.
Ich hab Angst, dass sie mir während der „Erholungsphase“ rollig wird. Mit zwei weiteren Katzen im Haus, die Hazel zwar akzeptieren, aber sehr empfindlich sind, kann unter Umständen die ganze Situation nach hinten losgehen.
Ich werd sie nach einer Operation von den anderen separieren müssen und unter Umständen kann eine Zusammenführung länger dauern (Meine zwei Alten sind da echt sehr Sennsibel! ) und bei einer späteren Kastration müsste sie das zweimal durchmachen.
Ich hoffe ich bekomm einige Tipps und Ratschläge von euch, denn ich lieg mittlerweile nachts wach und weiß nicht, was das Beste für die Kleine Hazel ist.
Ganz liebe Grüße
Melanie mit Bonnie & Clyde und Shadow & Hazel
Hier für Interessierte die Geschichte wie ich als Hundemensch zu meiner 3ten Katze kam:
http://www.katzen-album.de/forum/viewtopic.php?f=27&t=33073&p=1407306#p1407306