Ältere Menschen und junge Katzen

Kontroverse Themen, sachlich diskutiert

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Ältere Menschen und junge Katzen

Beitragvon Felinae » 12.08.2016 18:28

Meine Mutter 72 Jahre und Top fitt, hat vor kurzem ihren geliebten Kater verloren. Sie vermisst ihn sehr und noch ist es nicht so weit, dass sie seinen Platz neu vergeben kann, aber sie sagt selber, dies ist nur eine Frage der Zeit...

Ich hatte eine Diskussion mit ihr über eben diese Nachfolge, da ich im TH nicht nur einmal erlebt habe, dass einen älterer Mensch starb oder zum Pflegefall wurde, und die Katze (n) deshalb ins Tierheim kamen.

Nun denke ich schon das meine Mutter bestimmt noch mindestens 15 Jahre fit bleiben wird, aber man kann es halt nie wirklich wissen.

Jedenfalls diskutierten wir sehr offen darüber. Es bestehen ja viele Möglichkeiten, zum Beispiel das sie sich einfach etwas ältere Tiere holt.

Unsere Lösung sieht aber noch etwas anders aus. Meine Ma wird sich wenn nur zwei hoch soziale Tiere holen, das Alter der Katzen ist dabei erstmal egal, nämlich solche, die notfalls mit meiner Truppe zu vergesellschaften wären.

Meine Mutter ist Gott sei Dank eine sehr geerdete Frau. Mit ihr kann ich über so etwas wie Alter usw. offen reden, auch wenn das nicht gerade ein ganz einfaches Thema ist.

Doch wie sehr ihr das im allgemeinen oder wie handhabt ihr diese Thematik? Es gibt da sicher nicht nur den einen Königsweg.
Zuletzt geändert von Felinae am 12.08.2016 22:54, insgesamt 1-mal geändert.


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Re: Ältere Menschen und junge Katzen

Beitragvon biggi139 » 12.08.2016 19:45

Da kann ich etwas zu sagen. Ich bin auch schon aelter, bald 66j. Meine beiden Katzen sind 1j,2 Monate. Meine Tiere sind alle alt geworden, meine letzte Fellnase 21j. Ich habe 2 Optionen. Die eine, ich kann sie an die Pflegestelle zurück geben. Die 2. Ist meine Nichte. Diese Option wuerde ich vorziehen weil sie dann in bekannte Haende kommen. Meine Nichte hat einen grossen, 8 j. Alten Hund. Wenn er ueber die Regennbruecke geht moechte sie keinen Hund mehr. Sie werden ihr nicht alt genug. Ihr habe ich das Versprechen abgenommen meine Katzen zu sich zu nehmen. Ich weiss das sie ihr Versprechen haelt.
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Re: Ältere Menschen und junge Katzen

Beitragvon Felinae » 12.08.2016 20:20

Dankeschön das Du dich zu dem doch etwas heiklen Thema stellst und dann auch gleich noch mit so einer schönen Lösung für den Fall der Fälle. :s2445:

Ich denke mir immer, das man als Mensch der nicht mehr arbeiten muss, eigentlich der bessere Katzenhalter ist, weil man seinen Pelzkindern ja viel mehr Zeit widmen kann, nur leider hat man da dann halt auch über die Hälfte der eigenen Lebenszeit schon gelebt und ich denke ein Paar Gedanken sollte man sich schon über das " was wäre wenn" machen.
Zuletzt geändert von Felinae am 13.08.2016 08:12, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Ältere Menschen und junge Katzen

Beitragvon hildchen » 12.08.2016 23:33

Ich bin auch schon 66 und nicht mehr ganz gesund, und mit 10 und 13 sind auch meine Mädels schon in die Jahre gekommen. Ich hoffe natürlich, dass uns noch viele gemeinsame Jahre gegönnt werden. Sollte Lilly, die Ältere, zuerst ins Katzengras beißen, werde ich wohl keine Zweitkatze mehr holen, denn mein Mariechen ist ein Mamakind, schließt sich mir immer eng an und kommt m. E. nicht besonders mit anderen Tieren zurecht. Die große Liebe ist das mit Lilly nie gewesen, und als wir mal den Kater meines Sohnes zu Besuch hatten, war das eine ziemliche Katastrophe mit Mariechen, Lilly hatte da kein Problem mit.
Sollte Mariechen zuerst gehen müssen, würde ich wohl eine zweite, ältere Katze aus dem Tierheim holen, denn Lilly braucht kätzische Gesellschaft, alleine wird sie wahrscheinlich wieder aggressiv mir gegenüber werden. Wenn man sie einen Tick zu lange streichelt, beißt sie, und nicht eben sanft.
Sollten mich beide verlassen, und ich noch einigermaßen beieinander sein, würde ich auch einer älteren Katze gerne noch mal ein liebevolles Zuhause bieten wollen. Ich brauche zwar nicht unbedingt menschliche Dauergesellschaft, aber jemanden zum Kuscheln, wer könnte das besser als eine Katze?
Und wenn es dann an mir ist, von der Bühne abzutreten, hoffe ich, dass mein Sohn sein Versprechen wahr macht und sich kümmert.
Mein einziger Vorsatz für 2020: Ich will mir nicht mehr alles gefallen lassen!

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Re: Ältere Menschen und junge Katzen

Beitragvon Felinae » 13.08.2016 08:32

Hildchen ich finde es toll, wenn man sich so viele Gedanken darüber macht.
Weil mir zerreißt es wirklich das Herz, wenn wir dann und das ist nicht nur einmal geschehen, eine 18 oder 19 Jahre alte Katze ins Tierheim bekommen, die da oft schon kaum noch was sieht und auch nur schlecht hören kann, weil ihr Mensch für immer gegangen ist. So alte Katzen haben es ja auch nicht leicht mir der Neuvermittlung und leider sind einige dann auch gestorben bevor sie ihren Lebensabend wieder auf einem Sofa erleben durften.

Ich habe, obwohl ich hoffentlich noch genügend Zeit vor mir habe, auch meinen Plan B in Form der Familie.
Und ich habe mir vorgenommen, wenn ich ein entsprechendes Alter habe, genau wie Du, den alten Katzenladys und Lords ein Zuhause zu geben. Es sind so eindrucksvolle, charakterstarke Tiere darunter.

Gerade letztens hatten wir einen bestimmt 15 Jahre alten Kater, wow was war das für ein Tier. So beeindruckend total verschmust, aber wenn der was mal nicht wollte, dann stand man stramm :D und er hatte die Maske eines alten Wolfs im Gesicht, einfach nur klasse.

Er hat das passende Pendant in Form eines ebenfalls älteren Herren gefunden, der auch mit der eigenwilligen Seite des Katers gut klar kommt und total begeistert ist von dem alten Wolf.

Sowas, dass will ich dann auch :love:


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Re: Ältere Menschen und junge Katzen

Beitragvon biggi139 » 13.08.2016 13:38

Es geht der Kleinen wieder besser. Zu mir kommt sie nun aber doch nicht sondern zu einer Freundin bei der schon einige Tage ein Geschwisterchen zum Zaehmen ist. Ok. Habe mich damit abgefunden weil bereits eine neue Aufgabe für mich vorgesehen ist. Da in diesem Jahr unheimlich viel Katzennachwuchs, auch in Deutschland ist werde ich wohl in nächster Zeit ein Strassenkaetzchen bei mir aufnehmen. Dann habe ich 3.
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Re: Ältere Menschen und junge Katzen

Beitragvon IschliebäKatzen » 14.08.2016 10:06

Ich halte überhaupt nichts von Alte Menschen und junge Katze, weil das Tier ab einem bestimmten Alter meist den Menschen überlebt. Viele, die jetzt versprechen, wir nehmen das Tier, können das vielleicht später aus irgendwelchen Gründen nicht einhalten. Sei es sie werden selber krank, entwickeln eine Allergie oder sonst was. Daher sollte man ab einem gewissen Alter die Aufnahme einer sehr jungen Katze lieber lassen.

Meine Beiden (7 + 8) sind die letzten Babykatzen gewesen. Wenn sie nicht mehr sind (ich hoffe sie noch mindestens 10 Jahre Jahre zu haben) werde ich mir, falls ich noch Katzen möchte, auf jeden Fall ältere Tiere aus dem Tierheim holen und diesen noch ein schönes Leben geben, denn leider landen viel zu viele ältere Tiere genau dort, wenn der ältere Dosi verstirbt oder aus anderen Gründen das Tier nicht mehr halten kann. Ich bin zwar jetzt erst 58 aber man weiß nie was noch kommen kann.

@Felinae Denken und hoffen heißt nicht wissen. Das Blatt kann sich schneller wenden als uns lieb ist. Ich wünsche Deiner Mutter aber gute Gesundheit und dass Du recht behälst :wink:
Katzen hinterlassen Spuren in unserem Leben.
Für eine Zeit, halt ich Eure Pfötchen fest, aber Eure Herzen, mein Leben lang.
Zur Erinnerung an Lilly-Mimi (kleine Puschimaus 01.07.2009 - 27.05.2018) Samson (ca. 6-7 J.) Othello (8 J.) Donald (21 J.) Pamina (13 J.) und Pauli (2 J.). Ich werde Euch nie vergessen

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Re: Ältere Menschen und junge Katzen

Beitragvon Felinae » 14.08.2016 20:26

Ich finde gerade auch kontroverse Meinungen wichtig.
Deshalb freue ich mich , dass Du Deine Meinung zu dem Thema erklärt hast.

IschliebäKatzen hat geschrieben: Viele, die jetzt versprechen, wir nehmen das Tier, können das vielleicht später aus irgendwelchen Gründen nicht einhalten


Da hast Du natürlich recht, nur in meinem persönlichen Fall kann ich guten Gewissens sagen, ich meine was ich sage und selbst wenn ich das durch höhere Gewalt nicht einhalten könnte. Ich habe noch mehrere Geschwister und drei davon, haben diese Zusage auch getan. Nur bin ich halt mit meiner Katzenpassion am extremsten. 8)

Wir sind mit der Liebe zum.Tier gross geworden. Niemand von uns könnte sich vorstellen ein Tier meiner Ma, falls ihr etwas passiert, ins Tierheim zu geben.

Dennoch sollten sich ältere Menschen es natürlich ganz genau überlegen ob sie ein junges Tier aufnehmen.

IschliebäKatzen hat geschrieben:Meine Beiden (7 + sind die letzten Babykatzen gewesen. Wenn sie nicht mehr sind (ich hoffe sie noch mindestens 10 Jahre Jahre zu haben) werde ich mir, falls ich noch Katzen möchte, auf jeden Fall ältere Tiere aus dem Tierheim holen und diesen noch ein schönes Leben geben, denn leider landen viel zu viele ältere Tiere genau dort, wenn der ältere Dosi verstirbt oder aus anderen Gründen das Tier nicht mehr halten kann


Auch für meine Ma steht die Option ältere Katze noch im Raum. Sie hat noch gar keine Vorstellungen, ihr Verlust des alten Katers ist auch noch viel zu frisch. Sie schließt im Moment nichts aus, weder alt noch jung.

Ich möchte aber auch in einem Punkt warnen. Natürlich, trifft es zu, das alte Menschen häufiger zum Pflegefall werden oder das Zeitliches segnen, als junge. Aber auch bei jungen Menschen kann so etwas passieren. Gerade letztens... schwerer Schlaganfall mit 35ig. beide Katzen landeten bei uns im Tierheim.

Ich finde Deine warnenden Worte gut uns richtig. Bin aber auch ein Gegner von Pauschalisierungen.

Für mich persönlich ist die Aufnahme eines Tieres immer mit einem hohen Mass an Verantwortung gebunden. Ich mache mir gerade bei jungen Paaren, die sich Katzen holen auch immer die Sorgen.... "und was wenn das erste Kind unterwegs ist?" Das ist nämlich ebenfalls ein extrem häufiger Abgabegrund.

Wo liegt die Altersgrenze für die Aufnahme eines Tieres? Ich kann die Frage für mich noch nicht beantworten, aber auch heute schon mache ich mir dazu so meine Gedanken.. Deshalb dieser Thread.

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Re: Ältere Menschen und junge Katzen

Beitragvon Finalein » 18.08.2016 08:03

Ich kenne das Thema anders. Arbeite in einem Seniorenheim, in denen Haustiere mitgebracht werden dürfen.
So hatten wir erstmals auch zwei Damen, die mit Katze eingezogen sind. Sonst haben wir nur Wellensittiche oder Hunde.
Bei beiden Damen tauchten bald Probleme auf, denn beide waren schon dement. Aber beide Katzen noch zu jung.
Lilly war gerade 6 J. alt, bei einer 82 jährigen Bewohnerin, Angel, eine Norweger Katze war 8 J. alt, bei einer 86 jährigen Bewohnerin.
Angel durfte draußen rumlaufen nach der Eingewöhnungszeit, aber Lilly war nur drin in der Wohnung, während die Bewohnerin den
ganzen Tag fast nur außerhalb der Wohnung war.
Beide Bewohnerinnen konnten sich nach 6 Monaten kaum noch um die Katzen kümmern. Angel wurde von ihren Kindern und dem Enkel
versorgt.Der Enkel hat Angel dann zu sich genommen, als die Versorgung garnicht mehr ging.
Lilly war wirklich arm dran. Ihr Frauchen bekam Alzheimer und pullerte die ganze Wohnung voll. Folge war, das auch Lilly unsauber wurde
und es auch nach Katzenpi roch. Die Bewohnerin kümmerte sich garnicht mehr um die Katze, konnte sie auch nicht. So blieb das an uns hängen.
Für mich war das kein Problem, aber Lilly litt darunter nun keine Streicheleinheiten mehr zu bekommen und auch nicht mehr raus zu können.
Sie stand oft an der Tür und jaulte.
So oft ich konnte habe ich sie dann gestreichelt und auch mal in den Flur gelassen. Hätte sie am liebsten mit genommen. Meine Kollegen haben alle mit Katzen nix am Hut, so wurde vergessen das katzenclo zu machen oder gar zu füttern.
Hab mich um Lilly gekümmert, so gut es ging,
Und dann starb die Bewohnerin. Und Lilly kam endlich in gute Hände. Eine entfernte Nichte kam zur Beerdigung und verliebte sich in Lilly.
Der Tierschutz sollte sie an dem Tag abholen. Lilly kam zu drei Artgenossen mit großem Auslauf und kann nun hoffentlich das Leben wieder
genießen.
Um es vorsichtig aus zu drücken. Ich denke, wenn die Optionen geklärt sind, wo die Tiere hinkönnen, dann kann man auch mal ein jüngeres Tier aufnehmen.Aber das sollte man dann auch wirklich geklärt haben.

Aber es sind tatsächlich nicht nur junge Leute. Ich ahtte ja mal geschrieben, das wir Shani am Anfang wieder abgeben wollten, weil er nur gebissen hat.
Und ein junges Päärchen wollte ihn unbedingt als Spielkamerad für die Katze haben. In einer 45qm großen Wohnung, ohne Auslauf.Ohne
Freigang. Die beiden den ganzen Tag außer Haus. Nee, das haben wir dann doch nicht gemacht.
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Re: Ältere Menschen und junge Katzen

Beitragvon Felinae » 18.08.2016 08:43

Finalein hat geschrieben:Bei beiden Damen tauchten bald Probleme auf, denn beide waren schon dement. Aber beide Katzen noch zu jung.


Demenz ist ein wirklich nicht zu verachtendes Thema und leider kann die dirchaus auch schon sehr früh auftreten.

Finalein hat geschrieben:Meine Kollegen haben alle mit Katzen nix am Hut, so wurde vergessen das katzenclo zu machen oder gar zu füttern.


Gott sei Dank hast Du Dich gekümmert so wie es ging! Danke dafür!

Eigentlich finde ich es toll, wenn Senioren ihre Lieblinge mit ins Heim nehmen dürfen, aber die Versorgungslage sollte da schon vorher geklärt sein.

Wenn niemand von den Pfleger/innen bereit ist, da ein bischen mit drauf zu achten, ist es das eigentlich ein Ausschlusskriterium für die Mitaufnahme der Tiere. Den das in einem Altenheim der Zustand eintritt das ein Bewohner voll pflegebefürftig werden kann und auch dann stirbt, ist ja nun voraussehbar. Find' ich ein bischen seltsam das die Heimleitung für sowas wenig gerüstet zu sein scheint.

Gott sei Dank hat sich am Ende ja dann doch jeweils das Schicksal für die Katzen zim Guten gewendet.

Finalein hat geschrieben:Ich denke, wenn die Optionen geklärt sind, wo die Tiere hinkönnen, dann kann man auch mal ein jüngeres Tier aufnehmen.Aber das sollte man dann auch wirklich geklärt haben


Ja und diese Klärung muss halt wirklich sicher sein und Hand und Fuss haben.

Wobei auch wenn man im Alter nur noch eine Katze aufnimmt mit sehr überschaubarer Lebenszeit. Totalen Schutz davor, dass diese nicht auch ihre Besitzer überlebt, bietet das nicht. Auch für diese Tiere bedarf es eines Plan B.
.....
Vielen Dank für Dein Statement. Das ist sicher kein leichtes Thema. Um so besser finde ich es wenn man sich darüber Gedanken macht und darübner diskutiert.

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Re: Ältere Menschen und junge Katzen

Beitragvon Finalein » 18.08.2016 08:47

Ja, Plan B, da gebe ich Dir recht.
Zu dem anderen muß ich Dir sagen. Wir sind "eigentlich" kein Heim, sondern ein betreutes Wohnen.
Jeder kümmert sich um sein Tier selbst, aber da sehe ich halt auch das Problem.
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Re: Ältere Menschen und junge Katzen

Beitragvon sabina » 27.05.2017 21:53

ich nehme dieses thema aus aktuellem grund nochmals auf.
vor 3 tagen bekam ich einen anruf, ein akuter notfall.
besitzerin jetzt 76, hat 2 junge katzis (knapp 6) aus dem tierschutz übernommen. das heisst, sie war bereits 70, als sie die beiden babies übernommen hat. und da war sie auch schon nicht gesund. die dame hat eigentlich niemanden und ist auch finanziell sehr knapp.
nun wurde sie am montag notfallmässig ins spital eingeliefert. sie rief mich an und was blieb mir anderes übrig, als ja zu sagen. also am dienstag ins spital gefahren und den schlüssel geholt.
futter reicht vielleicht noch für eine woche. ein kater hat ne schwere augenentzündung, die zweitkonsultation beim ta konnte nicht mehr gemacht werden. dazu hat sie sich noch 3 aquarien zugelegt und geschätzt an die 100 pflanzen in der wohnung.
ich schildere die situation bewusst aus meiner seite, denn auch das sollte mal "beleuchtet" werden.
die dame ist schwer herzkrank und vermutlich muss sie sich einen sehr risikoreichen operation unterziehen. nichts ist geregelt, futter knapp, katerchen krank, kein geld :(
eigentlich wollte ich die betreuung nicht und spätestens in 5 tagen abgeben, da etwas grosses bevorsteht und ich zeit für mich haben muss. und jetzt bin ich förmlich gefangen in einer verantwortung, die ich gar nicht tragen kann. was ist, wenn die dame ihre op gar nicht überlebt? was mache ich dann mit 2 sehr scheuen katzis und den ganzen fischen??
und wenn die op gutgeht, wie lange muss sie noch in spital und dann reha wegbleiben? sie hat in dem sinne einfach glück, dass ich es bin. ich habe hier daheim mengen an futter und kann die beiden ernähren. ich hab gute medizinische kenntnisse und behandle die augen im moment selbst. im notfall werde ich den ta bezahlen, denn keiner behandelt mehr auf rechnung.
ihr merkt vielleicht, dass ich ziemlich "geladen" bin...wohlgemerkt mag ich die dame zwar und sie tut für ihre katzis, was sie kann. aber wie kann es sein, dass ein alter und auch chronisch kranker mensch sich keine gedanken macht und keinerlei vorsorgen trifft für solch eine situation?
Liebe Grüsse Sabina mit Morpheus und Aragon
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Re: Ältere Menschen und junge Katzen

Beitragvon hildchen » 27.05.2017 22:59

Das ist wirklich eine schlimme Situation! Dass ein älterer Mensch auch noch den Wunsch hat, sein Leben mit kuscheligen Katzen zu teilen, halte ich für durchaus legitim, und es ist ja auch nachgewiesen, dass Katzen eine wunderbare therapeutische Wirkung haben. So furchtbar viel jünger bin ich ja auch nicht, und ich weiß, dass mein Leben ohne meine Mädels sehr einsam und traurig wäre, und sicher würde auch mein Lebenswillen sehr nachlassen.

Aber dann die Geschichte mit den Fischen... Da hat schon ein jüngerer Mensch es nicht leicht, die alle gut zu versorgen. Ich glaube, da hat die alte Lady sich etwas überschätzt. Auf der anderen Seite hat auch ein alter Mensch laut Grundgesetz noch die Freiheit zu entscheiden, was für einen Unfug man noch anstellen möchte in seinem Leben. Es ist nicht einfach, einen Menschen für unzurechnungsfähig zu erklären. Manche prospektiven Erben hätten es nur zu gerne, wenn sie die Oma davon abhalten könnten, "ihr" Geld für eine letzte Traumreise auf der Sea Cloud (ein großes Kreuzfahrt-Segelschiff) auf den Kopf zu hauen.

Sich plötzlich die Sorge über 3 Aquarien aufzuhalsen, ohne einen Plan B zu haben, grenzt allerdings schon an Unzurechnungsfähigkeit. Aber wer will das entscheiden und wer ihr das verbieten, besonders, wenn es keine Angehörigen gibt, die mal ein ernstes Wörtchen mit ihr reden können? In diesem Fall sind die Leidtragenden ausgerechnet diejenigen, die sich kümmern, wie Du, liebe Sabina, und natürlich die Tiere, ob mit Flossen oder mit Pfoten, von den 100 Pflanzen gar nicht zu reden, auch das sind Lebewesen.

Eines möchte ich noch anmerken: auch ein junger Katzenliebhaber kann plötzlich von einer heimtückischen Krankheit dahingerafft oder von einem Auto überfahren werden. Das Problem ist im Endeffekt das gleiche für die Tiere. Aber bei jüngeren Menschen denkt man noch viel weniger an solche Eventualitäten.
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Re: Ältere Menschen und junge Katzen

Beitragvon Felinae » 28.05.2017 08:24

Ich verstehe Dich Sabrina, dass Du nun in dieser Situation "festhängst". Mir würde es genauso gehen. Da stellt man sich dann natürlich die Frage, hätte es seien müssen....

Wir haben eigentlich immer mindestens ein Katze bzw. ein Katzenpärchen im TH, was von Menschen stammt die es aus Pflegefallgründen nicht mehr selber versorgen könnten.... nur sind da auch ganz junge Menschen dabei, die zum Pglegefall wurden.

Natürlich, wenn man hört, 76...Jahre.... herzkrank... alleine... relativ finanziell eng.... dann ist auch sofort klar, dass dieser Mensch ein höheres Risiko hat, seine Tiere nicht bis zu deren natürlichem Ende zu begleiten.

Deshalb sollte eine Anschaffung auch gut überlegt sein und deshalb bin ich in solchen Fällen ja auch für Plan B.

Aber, so sehr ich Katzen liebe, deshalb zu sagen alte Menschen sollen keine Tiere aufnehmen, dass finde ich eben auch nicht richtig. Ich erlebe nicht so selten, dass es nur diese Tiere sind die diese alten Menschen fitt und am Leben erhalten.

Wichtig wäre halt ein soziales Netzwerk im Backup. Wie immer das auch aussehe.

Meine Ma hat ihre zwei Kitten ja auch dieses Jahr mit über 70 ig bekommen. Eigentlich wollte sie auch zwei ältere Katzen ...es kam halt anders... die Wahrscheinlichkeit ist nicht so klein, dass sie diese nicht für immer betreuen kann... doch dann hat sie 6 Kinder...und wir haben uns lange über einen Plan B unterhalten.

Es ist eine ausgesprochen schwierige Situation. Ich verstehe auch gut, dass es Dich etwas ängstigt und Dir eine Verantwortung aufdrückt, die Du so gar nicht willst.

Vielleicht kann Dir jemand ein wenig dabei helfen? Gibt es da denn gar keine weiteren tierlieben Nachbarn? Ich würde, wäre ich in Deiner Nähe, dass Ganze gerne mit Dir teilen...

Wenn die alte Dame aber nicht mehr in der Lage seien wird ihre Tiere wieder zu übernehmen, dann wird wohl gar nichts anderes als das Tierheim übrig bleiben... :cry:

Trotzdem, toll das Du Dich kümmerst, wenn es solche Menschen wie Dich nicht gäbe, wäre die Menschheit zum totalem Scheitern verurteilt.

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Re: Ältere Menschen und junge Katzen

Beitragvon sabina » 28.05.2017 10:57

ich sage nicht, dass ältere menschen keine tiere aufnehmen sollten :wink:
aber man muss doch vorkehrungen treffen, darum geht es mir!
eine sparkasse für notfälle ist das eine. das andere ist die vernetzung; wer im notfall zu benachrichtigen ist, wer sich um die tiere kümmert, wer noch einen hausschlüssel besitzt. also ein benachrichtigungsnetz wie mein verstorbener vermieter es hatte.
wenn die dame ohne bewusstsein ins spital gekommen wäre und sofort operiert worden wäre, dann wären all ihre tiere komplett ohne versorgung gewesen.
gestern war ein zettel eines nachbarns an der türe, wenn jemand die katzen versorge, dann soll er sich bitte bei ihm melden. das hab ich natürlich getan. dieser herr hat sowohl den tierschutz wie auch die polizei verständigt, dass da tiere ohne versorgung seien und wisst ihr, was er zur antwort bekam?? sie hätten sich um wichtigeres zu kümmern! :shock: :evil:
in meiner signatur steht victoria, eine wunderschöne kätzin, die ich vor jahren adoptieren wollte, als cosmo starb. victoria war in einer pflegestelle und ich hab mich sofort verliebt in die süsse. dann fiel mir auf, wie mager sie war und dass sie ständig ihren kopf schüttelte. da cosmo unter schwerer übelkeit litt, war ich sensibilisiert auf die symptome und bat die pflegestelle, auf meine kosten ein blutbild zu erstellen. victorias leberwerte waren katastrophal, sie hatte eine fettleber wegen langen hungerns :( sie konnte trotz allen bemühungen nicht mehr gerettet werden :cry: ihre vorige besitzerin litt an krebs, hatte 2 katzis und liess nicht los. die besitzerin starb und ihre katzis haben tagelang gehungert, bis sie gefunden wurden. victoria starb mit 5 jahren, weil ihr mensch nicht loslassen wollte :(
wie gesagt, ich mag diese dame und ich verstehe ihre kleine geschützte welt, die sich mir in ihrer wohnung präsentiert. aber nun muss ich mit ihr telefonieren und sie fragen, was ich denn tun soll, falls die operation nicht gut ausgeht :(
und ich kann die beiden katzis niemandem überlassen, der keine erfahrung hat, das kann ich nicht. da ist ja nicht mal genug futter und dem so scheuen kleinen kater kann wohl nur ich augentropfen verabreichen und entscheiden, ob er nochmals zum ta muss.
wenn die beiden ins tierheim müssten, wäre das eine absolute katastrophe. sie sind sehr scheu, kommen aus dem tierschutz und sind passionierte freigänger. ich hab mir gestern den kopf zermartert und eine idee gehabt für den schlimmsten aller fälle. da gibt es eine frau in bern, die ein privates pflegeheim hat und wo ihre tiere freigänger sind, scheinbar ländlich an einem waldrand. ich werde nicht zulassen, dass die beiden im hiesigen tierheim unglücklich ihr leben fristen müssen.
ich nehme den "kampf" auf, auch wenn es gar nicht meiner ist.
Liebe Grüsse Sabina mit Morpheus und Aragon

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