Tierarzt - der richtige ???

Besuch beim Tierarzt

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Britta&Carsten
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Tierarzt - der richtige ???

Beitragvon Britta&Carsten » 08.04.2011 02:36

Hallo Ihr Lieben !

Die Geschichte mit Mali liegt uns, naja, besonders mir, immernoch im Magen. Britta geht damit einfach anders um, als ich, sie arbeitet
ja auf einer, nein zwei, Stationen in einem großen Klinikum in HH und hat hauptsächlich schwerste Fälle, allerdings Menschen.
WIr sind aber beide der Auffassung, das die Sache mit Mali nicht besonders gut gelaufen ist, bzw. in der Tierarztpraxis super schlecht gearbeitet wurde.
Britta ist mit dem TA, bzw. der Praxis durch, ich bin da irgendwie anders gestrickt. Zumindest muss für mich noch ein Gespräch stattfinden, wo wir
die Kritik loswerden können und auf die schlechte, ich nenns mal Betreuung oder Behandlung hinweisen können. Es wird ja auch noch eine Rechnung
kommen, die ich so nicht hinnehmen will. Da stäuben sich mir die Haare. ich würde aber gerne mal ein paar Meinungen lesen, vielleicht von "Dösenöffnern"
die über mehr Erfahrung mit TA´s verfügen, als wir und auch schon mehr Fälle durchgemacht haben.

Hier ist noch mal der Link zu Mali´s Vorfall
viewtopic.php?f=3&t=26235

Hier noch mal kurz zusammengafsst.

Montag, Datum spielt mal keine Rolle, es war alles innerhalb einer Woche
Um Mitternacht haben wir den Notdienst unseres TA´s angerufen.
Schilderung: Mali liegt den ganzen Tag nur an 2. Stellen im Haus rum und hat sich nur 2 mal zwischen den beiden Stellen bewegt, total untypisch für ihn.
Er ist recht schwach und war anscheinend auch den ganzen Tag nicht auf derm Kaklo, weder Urin noch Kot. Der Ta im Notdienst, er wüßte auch nicht, was er nun machen soll, Britta hat ihm auch geschildert, dass Mali immer schwächer geworden ist, besonders jetzt am Abend. Der Ta hat uns auf den Morgen vertröstet. Da mdizinische Fälle ja für Britta was normales sind, ist sie schon etwas ungeduldig am telefon gewesen, aber sie meinte nach dem telefonat, der wußte nicht, was er machen sollte und hat uns auf den Morgen vertröstet.

Dienstag Morgen 7:30
Mali in der Praxis abgegeben, alles nochmal geschildert.
Am Abend war Britta in der Praxis und hat ihn abgeholt, Diagnose Blasenentzündung. Per Katheter Blase entleert, da Randvoll 150ml.
Ein Röntgenbild wurde gemacht.
Blut entnahme und Urin ans Labor. Injiziert wurde Convenia, Paracorp und Nacl. Laborwerte müssen abgewartet werden.
Einen Arzt konnte sie an dem Abend leider nicht sprechen und was weiter zu machen ist, abwarten auf die Laborwerte.

Mittwoch
Anruf in der Praxis, wegen der Laborwerte, sind noch nicht da, abwarten

Donnerstag
Laborwerte sind da, sind entsprechend, Antibiotika muss wirken. Britta hatte dann darauf hingewiesen, dass Mali eine Überlaufblase hat und
im Kaklo nicht urinieren kann aber in der Wohnung überall tröpfelt. Antwort, liegt an der Blasenantzündung, Antibiotika muss wirken.
Uns war inzwischen aufgefallen, dass der Schwanz von Mali total regungslos war und er ihn nicht bewegt. Das hat Britta dann geschildert und drauf gedrungen, dass sie heute Abend zur Spät Sprechstunde noch kommt. Bei der Untersuchung wurde dann festgestellt, dass die Blase wieder voll ist und er im Schwanz keine Regung mehr hat, der Doc hat mit einer Nadel in den Schwanz gestochen. Das Röntgenbild wurde nicht mehr angeschaut. Es wurde dann eine Blasenlähmung diagnostiziert, Ursache unbekannt. Es wurden dann noch Catosal, Voren-Susp. und Paracorp injiziert und es hieß, wenn es bis morgen nicht wirkt, muss er eingeschläfert werden, weil die Blase dann keine Funktion mehr hat.

Ich habe dann am Abend, nachdem ich das alles von Britta erzählt bekommen habe, einen riesen Alarm geschlagen und für mich war klar, solange
keine richtige Diagnose mit Ursache da ist, passiert hier nichts. Da die Praxis, der wir seit Jahren super vertrauen und die ganz groß im Kurs bei uns steht, wohl keine richtige Diagnose und Ursache stellen kann, muss eine Tierklinik her.

Freitag
Wir sind dann nach langen Diskussionen am nächsten Tag in eine spezielle Tierklinik gefahren, bzw. Britta, weil ich krank war, die haben sich dann das Röntgenbild angeschaut, die Blut- und Urinwerte und natürlich Mali und haben dann den Schwanzabriss diagnostiziert. Zur Sicherheit wurden dann dort noch 2 Röntgenaufnahmen gemacht, die die Bestätigung gebracht haben.

Wir stellen uns nun die Fragen, ob die TA-Praxis, nicht auch schon am Dienstag die gleiche Diagnose hätte stellen können, spätestens am Donnerstag.
Eigentlich sind wir super enttäuscht, von der TA-Praxis, weil bis zum Donnerstag keine richtige Diagnose mit Ursache gestellt wurde. Und wir uns nicht mehr sicher sind, ob wir noch gut aufgehoben sind. Eigentlich sind wir uns sicher, dass wir dort nicht gut aufgehoben sind. Das Gespräch mit dem Chef wollen wir nächste Woche noch führen, aber wir tendieren beide dazu, den TA zu wechseln. In den 4 Jahren haben wir dort ca. 1600 Euro ausgegeben, erst eine, dann 2 dann 3 Katzen, nun nur noch 2. Wir sind dort mit Namen begrüßt worden und wurden immer freundlich behandelt, aber die Geschichte mit Mali, was meint ihr denn dazu ? Die praxis hatte schon Vorteile, mehrer Tierärzte, aber das kann ja auch ein Nachteil sein, enn man jedes mal jemand anderen hat. In der Tierklinik, wo wir am Freitag waren, sind auch viel Tierärzte, die sich erfreulicherweise auch untereinander beraten, was wohl bei Mali in der Praxis nicht stattgefunden hat.

Bin mal an Euren Meinungen interessiert,
Liebe Grüße und Danke,
Carsten


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Re: Tierarzt - der richtige ???

Beitragvon Sahmet » 08.04.2011 10:20

Hallo, Carsten,

ich kann Dich verstehen - ich würde auch so reagieren, mit Misstrauen und Unverständnis darüber, dass man so lange untätig warten muss mit einem schwer verletzten Tier. Das gehört ja zur Familie, und dem entsprechend ist man sehr besorgt.
Meiner Ansicht nach (da wir ja auch mittlerweile erfahren haben, dass Schwanzabrisse nicht so schrecklich selten sind, leider, und auch lebensbedrohlich) hätte der TA Euch gleich in die Tierklinik schicken müssen. Tagelang auf die Laborwerte warten (was ja am Ende auch nichts brachte) finde ich seltsam.
Hast Du denn die Möglichkeit, (mit einer andern Katze) eine andere Praxis zu besuchen? Und wenn ja, würde ich dort (kann ja ohne Namensnennung sein) von der Vorgeschichte erzählen, damit sie Bescheid wissen, dass Du ein kritischer (im positiven Sinne) Kunde bist und dass Du Dir Gedanken machst über die Behandlung.

Es tut mir sehr Leid für Euch!

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Re: Tierarzt - der richtige ???

Beitragvon sabina » 08.04.2011 13:55

mein sternenkater cosmo wurde auch fehlbehandelt und wäre darob fast gestorben :? der gipfel war noch, dass, als ich anrief und sagte, dies sei ein notfall, mir gesagt wurde, sie hätten jetzt keine zeit dafür :evil:
ich konnte dann notfallmässig zu einem anderen ta, der die richtige diagnose erstellte und uns sofort zum herzultraschall schickte.
ich habe später einen langen brief an diese ta-praxis verfasst, adressiert an den chef, und die vorgehensweise, falsche diagnose und die kosequenzen aus der fehlbehandlung nüchern (deshalb der brief) aufgelistet. wider erwarten kam ein schockierter antwortbrief des ta's mit einer aufrichtigen entschuldigung und der info, dass diese ta, die cosmo behandelte, entlassen worden war.
malis geschichte weist für mich eindeutig fehldiagnosen, desinteresse und auch inkompetenz auf (wenn ta nicht weiss, soll er gefälligst weiterverweisen!). da der schwanzabriss später von der anderen tk entdeckt wurde auf dem röntgen und eine blasenlähmung auf eine verletzung des unteren rückens/schwanzbereich eindeutig hinweist, würde ich nicht mehr in diese tk gehen!
ein gespräch hilft, etwas leidensdruck abzubauen und die wut über die fehlbehandlung zu adressieren :wink:
vielleicht kannst du dir im vorhinein notitzen machen zu dem gespräch.
vielleicht hilft dieses gespräch auch, einem weiteren fall dort das leben noch retten zu können.
Liebe Grüsse Sabina mit Morpheus und Aragon
und Cosmo und Victoria immer im Herzen

Ohne Katzen hört meine Welt auf, sich zu drehen

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Re: Tierarzt - der richtige ???

Beitragvon Sahmet » 08.04.2011 14:07

Stimmt natürlich - wenn noch etwas Vertrauen da ist, kann man noch mal ein Gespräch suchen - ist fairer. Ansonsten gibts doch - hab ich irgendwo gelesen :? - auch TA-Bewertungsseiten im Netz?

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Re: Tierarzt - der richtige ???

Beitragvon LaLotte » 09.04.2011 00:07

Die Fehldiagnose und Fehlbehandlung liegen allzu klar auf der Hand, da gibt es nicht viel rumzudiskutieren.
Dennoch wäre mir auch das Gespräch mit dem Praxisinhaber wichtig. Zum einen wäre mir wichtig, meine Trauer, Wut und Enttäuschung an die richtige Adresse zu bringen. Zum anderen würde ich wissen wollen, wie der Vorfall kommentiert wird.
Ihr ward über Jahre hinweg zufrieden mit der Praxis und habt euch als mündige Patientenhalter dort gut aufgehoben gefühlt. Also kann es nicht immer alles schlecht gewesen sein.
Dem Praxisinhaber sollte wichtig sein, dass seine angestellten Ärzte sich im Team beraten, wenn sie nicht weiter kommen, bzw. weiter überweisen.
Letztendlich wäre mir wichtig, ob er die Verantwortung dafür übernimmt, was mit Mali passiert ist.
Das alles bringt den Süßen nicht zurück, aber es so wichtig für die Seele.
Liebe Grüße
Dagmar


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Re: Tierarzt - der richtige ???

Beitragvon sukraM » 09.04.2011 09:37

Hm, ich glaube, das Problem der Fehldiagnosen ist weiter verbreitet, als es die Ärzteschaft zugeben wird; sowohl in der Human- als auch in der Tiermedizin.
Ich diskutierte mal mit einem Kunden (Arzt in einem KKH) über dieses Thema... seine abschließende, aber alarmierende Erklärung beim Thema "unklare Krankheitsbilder" (wenn die Burschen also nicht wissen, wieso der Patient nun ausgerechnet diese Symptome zeigt):
Frage 10 Ärzte, da bekommst Du 11 Antworten...
Wenn Symptome eindeutig zugeordnet werden können, liegen sicher über 90% der Ärzte richtig mit der eingeleiteten Behandlung, wenn es aber nur diffuse Anzeichen gibt, geht m.M. nach die Kaffeesatzleserei los.
Im günstigsten Fall sind mehrere kompetente Ärzte verschiedener Fachrichtungen anwesend, die sich Beraten können; im übelsten Fall ist es ein Assistenzarzt (Anfänger) alleine, der dann Knochen wirft und ins Blaue hinein tippt.
In der Tiermedizin kommt noch erschwerend hinzu, das es hunderte verschiedener Arten gibt und jeder TA hat sicher irgendwo sein "Lieblingstier", wo er sich besonders gut auskennt bzw worauf er sich spezialisiert hat.

Dann sollte immer klar sein, eine "normale" TA-Praxis ist niemals so gut ausgestattet, wie eine TK. Viele Geräte sind für einen einzelnen TA oder eine kleine Gemeinschaftspraxis schlicht zu teuer. Diese TÄ müssen sich dann auf ihre Erfahrungen verlassen, wenn sie erste Diagnosen stellen und Behandlungen einleiten. Liegen sie dabei richtig, sind wir glücklich und zufrieden; es sind in diesem Augenblick unsere Helden - geht es schief, hassen wir sie für ihre Inkompetenz abgrundtief (überspitzt ausgedrückt. Bitte nicht falsch verstehen, ich wäre zu 100% auch wütend und enttäuscht über so eine Fehldiagnose).

Es ist schwierig, sich aus der Ferne eine Meinung zu bilden.
Haben sie sich engagiert um Mali gekümmert oder hattet Ihr eher den Eindruck, das sie Lustlos oder sogar genervt waren ("Die schon wieder, machen viel Wind um wenig").

Eines solltet Ihr aber auf jeden Fall machen: Mit dem Chef dort reden und die Diagnose der TK mitteilen. Evtl. tritt ein Lerneffekt ein und sie deuten die Symptome bei einem anderen Patienten dann richtig.
Auf jeden Fall würde ich auch drauf bestehen, das die Rechnung für diese Fehlbehandlung mindestens stark reduziert wird. Ob es da einen Rechtsanspruch drauf gibt, weiß ich nicht (glaube ich auch eher nicht).

Was mich aber richtig sauer macht und auch angesprochen werden sollte:
Der Ta im Notdienst, er wüßte auch nicht, was er nun machen soll, Britta hat ihm auch geschildert, dass Mali immer schwächer geworden ist, besonders jetzt am Abend. Der Ta hat uns auf den Morgen vertröstet

Eine Endgültige Entscheidung, ob ich die Praxis wechseln würde, würde ich vom Ausgang und dem Entgegenkommen bei der Rechnung machen.

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Re: Tierarzt - der richtige ???

Beitragvon Regina » 09.04.2011 10:10

Unsere Sternenkatze Tiggy wurde auch das Opfer einer Fehldiagnose und wir werden uns deswegen wohl noch für den Rest unseres Lebens Vorwürfe machen..... :( :( Jedes Mal, wenn ich an ihr Schicksal denke, werden die Erinnerungen an ihre letzten Tage wieder wach und Gedanken wie "hätte man doch" und "was wäre gewesen, wenn" kreisen durch den Kopf. Leider kann man die Vergangenheit nicht mehr rückgängig machen und muss mit dem Schicksal leben.

Wir haben damals nicht mehr ein klärendes Gespräch mit dem behandelnden TA gesucht. Es wäre zu traumatisch gewesen. Er sitzt mit seinem "Wissen" am längeren Hebel und in unserer Trauer wollten wir uns ihm nicht aussetzen. Wir haben einfach die Praxis gewechselt. Wir raten allen Leuten von dieser Praxis ab und berichten ihnen von unserer Erfahrung.

Du könntest auch einen Brief an den Praxisinhaber schreiben und ihm die Geschichte schildern.

Ich persönlich könnte in diese Praxis nicht mehr zurückkehren.

Liebe Grüsse,
Regina
Ich sah die Tiere in ihren Zwingern und Käfigen im Tierheim.
Den Abfall der menschlichen Gesellschaft.

Ich sah in ihren Augen Liebe und Hoffnung, Furcht und Verzweiflung, Traurigkeit und Betrug.
Und ich war böse. "Gott", sagte ich, "das ist schrecklich! Warum tust Du nicht was?"

Gott schwieg einen Augenblick und erwiderte dann leise: "ich habe was getan...
...ich habe Dich erschaffen.

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Re: Tierarzt - der richtige ???

Beitragvon Sahmet » 10.04.2011 14:27

Hallo, Regina,

ich kann Dich sehr gut verstehen - mir würde es genauso gehen. :(

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Re: Tierarzt - der richtige ???

Beitragvon Britta&Carsten » 15.04.2011 01:45

So, vielen lieben Dank für die guten Tipps !

Einen Brief zu schreiben, finde ich in so einem Fall nicht so schön, ein Gespräch mit Augenkontakt bringt meiner Meinung nach mehr.
Am Montag hatten wir dann das Gespräch, mit dem 2. Teilhaber der Praxis, unserer Vertrauensperson in der Praxis, oder, der Person,
zu der wir das meißte Vertrauen haben und wo wir uns gut aufgehoben fühlen.

Ich will es kurz machen, soll ja nicht wieder ein Roman werden.
Er war absolut entsetzt über unseren Notruf Montag Nacht und die Untätigkeit des TA´s. Davon wußte er nichts, weil es in der Akte auch nicht vermerkt war.
Den Dienstag und die Untersuchung, dass es zu einer nicht sauberen Diagnose gekommen ist, ok, kann bei dem Krankheitsbild vorkommen. Da am Dienstag
noch keinem der leblose Schwanz aufgefallen ist, ok, einziger Hinweis das Röntgenbild, was auch nicht so leicht zu deuten ist. Er hatte es sich inzwischen selbst angesehen und fand es schwer den Schwanzbruch zu sehen, aber er sei sichtbar. Das am Di nachmittag nicht nochmal die Blase kontrolliert wurde, konnte er auch nicht verstehen, gerade wenn das Tier 12 Stunden in der Praxis ist.
Den Donnerstag sieht er auch als Kathastrophe an, dort lag das Blut- und Urinbild vor, der Hinweis auf den schlaff hängenden Schwanz, der andere Ta hat mit einer Nadel in den Schwanz gestochen und die Blase war wieder gefüllt. Hier hätte die richtige und umfassende Diagnose kommen müssen, spätestens.
Er war auch etwas geschockt, dass die Tierklinik die Diangnose in 10 Minuten stellen konnte, da alle Hinweise die die TK hatte, am Donnerstag in seiner
Praxis auch vorlagen.
Kurzum, er war geschockt, es war ihm unangenehm, er hat sich mehrmals entschuldigt, ihm tat Mali (er hat ihn selbst einige male behandelt) super leid
und das Ganze war ihm mehr als unangenehm. Er hat uns in allen Punkten recht gegeben und in der Praxis wird es eine Besprechung zu dem Thema geben.

Ich mußte das auch erstmal sacken lassen und wollte hier nicht sofort losschreiben.
Ich hatte mir so eine Reaktion erhofft, aber nicht damit gerechnet, dass er als gestandener TA alles sofort einsieht. Naja, er weiß das Britta
seit mehr als 20 Jahren in einer der größten Kliniken in HH arbeitet, das wird unsere Argumente und unsere Sichtweise evtl. gefestigt haben.
Letztlich war es auch ein Gespräch auf gleicher Augenhöhe. Vielleicht geht soetwas anders aus, wenn der Tierbesitzer kein Mediziner ist oder
bei dem Thema unbelastet ist, ich kanns nur vermuten.

Das Thema Rechnung haben wir nur am Ende kurz erwähnt, auch da kam Zustimmung. Was daraus wird, weiß ich noch nicht, ich habe ihn nur gebeten,
er möge sich darüber Gedanken machen, da ich nicht bereit bin, sie im vollen Umfang zu akzeptieren.

Tja......und nu ?
Es wäre evtl. in der Woche anders ausgegangen, wenn er nicht krank gewesen wäre, mag sein.
Er hat uns zum Schluss hin angeschaut und meinte, so einen Vorfall wird es nie wieder in seiner Praxis geben. Sein Anspruch sei
ein deutlich anderer, als das was geboten wurde. Ja, das wissen wir, darum haben wir mit IHM geredet. Aber wie will er das sicher stellen ?

Im Moment sind wir etwas ratlos, wie es weiter geht.
Da die Praxis schon sehr groß ist, mehrere TA´s und über einiges an Technik verfügt, bleibt eigentlich nur noch eine Tierklinik.
Ich denke, wir werden keine normale Praxis finden, wo man sicher sagen kann, dass so etwas nicht passieren kann. (es kann auch in einer Klinik passieren)
Zur Zeit wissen wir auch nicht, was wir nun machen. Die Tierklinik liegt etwas ungünstig, ca. 30 Minuten Autobahn + 15 Minuten Stadt und unsere
Katzen machen ein reines Heulkonzert beim Autofahren. Es ist echt Stress für sie. In der Tierklinik kann man auch getrost mal 2 Stunden warten,
in der Praxis sind 30 Minuten schon die Ausnahme. Puhhh.....wir werden wohl noch etwas nachdenken müssen.
Die Richtung, für Kleinkram in die Praxis und wenns heftiger wird in dei Tierklinik, ist auch schlecht. Wann ist es heftiger ? Wir haben hier auch bis
Donnerstag nur an eine Blasenentzündung gedacht (vertraut) und fanden es nicht lebensbedrohlich, bis es sich anders gezeigt hat.
Und ich bin der Meinung, wenn ich irgendwo Geld hintrage, dann soll derjenige auch das Kleingeld mitnehmen, will sagen, dann nicht nur bei den
schweren Fällen sondern auch das leicht verdiente Geld.

Tja, vielleicht hab ihr ja noch Anregungen oder Gedankenansätze,

Liebe Grüße,
Carsten

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Re: Tierarzt - der richtige ???

Beitragvon vilica65 » 15.04.2011 08:37

hallo carsten
auch wir haben eine traurige geschichte hinter uns...
vor zwei jahren müsste mein schatz bimbo gehen, es müsste auch nicht sein.
die TÄ kam am nächsten morgen und entschuldigte sich...wir wissen wo sie fehler gemacht hat...aber es bringt mein bimbo nicht zurück.
ich gehe in diese praxis weiter hin...aber nur das, was es sein muss.
ich habe mir ein *netzt* aufgebaut...klinik bern, klinik aarau, TÜZ (überweisungszentrum basel land) spezialist hier, hier und hier....grosse TA praxis bern.
ich schaue halt, wer betorfen ist...wieviel stress kann ich dem tier zumuten (autofahrt).
kiki ist 13 jahre (herpes)...stress bedeutet herpes ausbruch...also schauen zu welchem TA oder praxis oder klinik.
wenn ich bei einem bin (TA) kann ich noch immer das problem von dem anderem tier ansprechen (zwei meinungen sind mir sowieso immer lieber)
also dem....bei mir gibt es kein blindes vertrauen mehr...ich hinterfrage alles !!!
sie mögen alle *gut sein* aber für mein tier solte der beste sein...ob ich das wirklich bekomme...ich weiss es nicht
...aber ich bemühe mich :wink:
KIKI - GINA - ONYX - PICCOLA - BELLA
und BIMBO im Herzen

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Liebe Grüsse, Vesna

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Re: Tierarzt - der richtige ???

Beitragvon sukraM » 15.04.2011 16:18

@Carsten
Das der 2. Teilhaber der Praxis davon nichts wusste, kann ich mir gut vorstellen. Ich denke, Euer Gespräch mit ihm war richtig und wie in allen Firmen, sind manchmal die Chefs auf ehrliches Kundenfeedback, vor allem bei negativen Vorfällen, angewiesen.
Ich denke, wenn er es mit dem Gespräch, das er mit seinen Mitarbeitern (TÄ & Helfer) führen möchte, ernst meint, wird hoffentlich ein Lerneffekt eintreten und sich die Abläufe Praxisintern auch verbessern.

Aber wie will er das sicher stellen ?

Sie werden intern ihre Arbeitsabläufe prüfen, ggf. ändern und im personellen Bereich wird das selbe passieren wie bei einem angestellten Mitarbeiter in einem Unternehmen: Gespräche unter vier Augen, Abmahnung oder eben in letzter Konsequenz wird einer oder mehrere gehen müssen.
Letztendlich kann aber niemand die Hand dafür ins Feuer legen, das es nicht wieder passiert. Auch in Klinken und in der Humanmedizin gibt es genug Beispiele für versaute Diagnosen.

Im Moment sind wir etwas ratlos, wie es weiter geht.

Wenn Ihr das Gefühl hattet, das seine Betroffenheit und seine Bereitschaft, in seiner Praxis die Abläufe zu ändern, ernst gemeint waren, solltet Ihr weiterhin dort bleiben. Ok, ein bisschen Zweifel wird nun immer dabei sein, aber bei einem könnt Ihr Euch sicher sein:
Wenn einer von Euch wieder einmal anruft wird man Euch kennen und Malis Geschichte im Hinterkopf haben. Vielleicht hilft das, das sie beim nächsten Fall alles doppelt und dreifach prüfen und alles richtig machen.



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