Brauchen hyperaktive Hunde Ritalin?

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Brauchen hyperaktive Hunde Ritalin?

Beitragvon Mozart » 11.06.2014 21:02

Frankfurter Allgemeine.de hat geschrieben: Auch Hunde können unter ADHS leiden. Ein Tierarzt beschreibt nun einen spannenden Fall in einem Fachmagazin. Auch andere neue Studien geben Einblick in das Zusammenleben von Hund und Halter.
Von Christina Hucklenbroich

Auch wenn es für viele Nicht-Hundehalter gewöhnungsbedürftig klingt: Brandneu ist die Frage, wie man das Verhalten von hyperaktiven Hunden beeinflussen kann, in der Veterinärmedizin nicht. Das räumt auch Pasquale Piturru ein, der jetzt in der Fachzeitschrift “Tierärztliche Praxis Kleintiere/Heimtiere” einen Artikel mit dem Titel “Anwendung von Methylphenidat bei Hunden mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS)” veröffentlicht hat.

weiterlesen auf Frankfurter Allgemeine Blogs
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In Gedenken an Ninifee


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Re: Brauchen hyperaktive Hunde Ritalin?

Beitragvon Schuggi » 11.06.2014 23:55

Für mich das Allerletzte !!!
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Re: Brauchen hyperaktive Hunde Ritalin?

Beitragvon teufelchentf » 12.06.2014 11:50

:roll:
Ich frag mich manchmal echt, was so mancher TA sich eigentlich raus nimmt.
Die allerwenigsten kennen sich tatsächlich mit Verhaltensauffälligkeiten aus (wie auch, die haben meist gar keine Zeit sich
intensiv damit zu beschäftigen). Sieht man ja auch oft genug schon am Fütterungsthema, egal bei welchem Tier.

Selbst bei Kaninchen habe ich schon von TH gehört (die arbeiten ja mit TÄ zusammen), indem die Kaninchen ruhig gestellt werden, weil sie so aggressiv sind :x
Da könnt ich Hörnlen kriegen, wenn ich als Teufel net schon welche hätte :evil:

Es hat immer einen Ursprung, wenn ein Tier eine Verhaltensveränderung zeigt!
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Re: Brauchen hyperaktive Hunde Ritalin?

Beitragvon sabina » 12.06.2014 18:41

es gibt sie schon, die "ADHS"ler unter den hundis :wink:
ich hab eine im rudel, anuschka.
aber das thema ist sicher nicht, die hundis mit medis herunterzubekommen, sondern einerseits richtig auszulasten und andereseits durch kommunikation und training dem hundi seine ruhephasen zu verschaffen.
anuschka ist beim abholen voll überdreht und tickt fast aus anfangs spaziergang. sobald ich ihr balli raushole, ist sie glücklich. dann wird mindestens eine stunde balli geworfen oder stöckchen ins wasser und dann kommt sie runter. ende des spaziergangs ist sie dann platt :lol:
auch daheim gibt es tricks. man kann mit einem gegenstand z.b. den hund darauf konditionieren, dass er dann mal nicht beachtet wird. sobald der gegenstand wieder verschwindet, kriegt hundi wieder aufmerksamkeit und zuwendung. wenn man das konsequent durchhält als besi, geht hundi schlafen, wenn der gegenstand dasteht 8)
Liebe Grüsse Sabina mit Morpheus und Aragon
und Cosmo und Victoria immer im Herzen

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Re: Brauchen hyperaktive Hunde Ritalin?

Beitragvon Sanoi » 12.06.2014 21:43

man darf hier nicht Aktivität mit DHS verwechseln ;)
Sicherlich gibts die Krankheit bei Tieren auch und sie sollte behandelt werden, aber dann von Experten.
Denn z.b. Jack Russel sind von Natur aus hibbelig und leiden nicht unter der Störung.
Bye
Saskia
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Re: Brauchen hyperaktive Hunde Ritalin?

Beitragvon Schuggi » 13.06.2014 02:13

Sanoi hat geschrieben:man darf hier nicht Aktivität mit DHS verwechseln ;)


Richtig... hohe Aktivität plus Temprament wird bestimmt oft mit mutmaßlichen ADHS gleichgesetzt,
dabei haben sich die Leutz nur ne falsche Rasse ausgesucht, aber es ist ja inzwischen
an der Tagesordnung sich einen Hund anzuschaffen der im Trend ist, anstatt sich über
Rasse und "Eigenschaften" kundig zu machen, und ob man dieser überhaupt gerecht
werden kann. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern als es vor sehr langer Zeit mit
den Border Collies angefangen hat, völlig unüberlegt angeschafft und hinterher hieß es
der Hund ist gestört und wurde ins TH abgeschoben oder weiterverkauft, nicht viel anders
war es dann später mit dem Jack Russel... ganz schlimm!!! :evil:

Inzwischen anerkannte Krankheit hin oder her, es kann doch nicht angehen das Hunde
genau wie Menschenkinder nur noch mit chemischen Keulen "ruhig gestellt" oder gehandhabt
werden!!! Ich will nicht bestreiten das es Einzelfälle gibt wo es Sinn macht, aber Studien
haben inzwischen ganz klar nachgewiesen das dieses Medikament viel zu schnell und zu oft
verschrieben wird, der enorme Anstieg ist für mich purer Horror.
Und jetzt mal Hand auf`s Herz, jeder mit klarem Verstand weiß genau warum das geschieht!!!

Irgendwo war es doch nur eine Frage der Zeit das man den besten Freund des Menschen
in dieses Disaster mit einbindet, die Pharmaindustrie wirds freuen, jetzt haben sie auch noch
Einnahmen durch aus div. Gründen überforderte Besis als zahlende Klientel :roll:
In Ami Land schon Gang und Gebe und nicht nur bei Hunden ! (Könnte jetzt nen Smilie brauchen der sich übergibt)

Die Schilderungen von @Sabina kommen mir sehr bekannt vor, es gibt sehr viel was man bei einem
Hund mit mutmaßlicher ADHS tun kann :wink:
und es funktioniert wunderbar, solch ein auspowern und Trainig braucht Zeit wird aber früher oder später
fruchten und somit belohnt!!! Was für Besi und Tier gleichermaßen gilt :D

Mein Hund/Tiere würde niemals Ritalin bekommen, und jedem Halter der das seinem Hund/Tier antut
kann ich nur meine tiefste Verachtung entgegen bringen...meine ganz persönliche Meinung!!!

By the Way:
Es gibt eine Menge verhaltensauffällige/gestörte Hunde, manchmal ist der Grund dafür auch ganz banal,
der Hund darf nicht mehr das sein was er ist...nämlich ein Hund!!!
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Re: Brauchen hyperaktive Hunde Ritalin?

Beitragvon Sanoi » 13.06.2014 10:01

Genau, ich rede ja von den Einzelfällen ;)
Soweit mir bekannt es stimmt da was mit den Nervenzellen dann nicht, da fehlt ein Stoff der da andockt und es kann halt gut sein, dass es so Fälle auch bei Tieren gibt und es hilfreich ist.
Aber bei Menschen wird es ja leider auch zu oft diagnostiziert, was meist an 2 Punkten liegt:
1. bei Eltern die bei aktiven Kindern gleich denken sie seien Hyperaktiv
2. bei Ärzten die, oft ohne Ausbildung, denken sie könnten alles korrekt diagnostizieren.

Wir haben hier auch ein Kind das dies hat...wobei ich auch da glaube, das die Eltern mit schuld sind.
Fernseh schaun im Babyalter. Immer bis zur letzten minute verplant und sich nie drum kümmern, dass das Kind mal zur Ruhe kommt....
Bye
Saskia
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Re: Brauchen hyperaktive Hunde Ritalin?

Beitragvon MelK » 13.06.2014 10:59

Ich habe schon einige Hunde erlebt die sehr aufgedreht sind, aber bis jetzt war es immer so das diese Tiere nicht genug ausgelastet waren. Bei Rassehunden muss man auch darauf achten das er auf seine Bedürfnisse speziell ausgelastet wird, z.B. ein Husky da reichen ein bißchen spazierengehen nicht der braucht viel Action oder manche brauchen zwar auch körperliche Auslastung aber da sie so gezüchtet sind Denksport.

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Re: Brauchen hyperaktive Hunde Ritalin?

Beitragvon Schuggi » 13.06.2014 13:59

MelK hat geschrieben:Ich habe schon einige Hunde erlebt die sehr aufgedreht sind, aber bis jetzt war es immer so das diese Tiere nicht genug ausgelastet waren. Bei Rassehunden muss man auch darauf achten das er auf seine Bedürfnisse speziell ausgelastet wird, z.B. ein Husky da reichen ein bißchen spazierengehen nicht der braucht viel Action oder manche brauchen zwar auch körperliche Auslastung aber da sie so gezüchtet sind Denksport.


...genauso ist es (aber auch bei nem Mix kann es übrigens zutreffen)
ich kann es ja einfach mal rauslassen:
Ich habe ein ganz großes Problem an ADHS bei Hunden zu glauben,
darum rede ich auch lieber von mutmaßlich :!:

Meine 44 jährige Erfahrung mit Hunden (jeder einzelne vom Welpenalter
bis zum letzten Tag ihres Lebens bei mir), hat mich gelehrt das fast jeder
Hund u.a. ein ganz wichtiges Bedürfnis hat, nämlich seinem Besi zu "gefallen"
sein Mittelpunkt zu sein, und die Messlatte dieses Ziel zu erreichen ist einfach endlos,
selbst die dümmsten Hunde sind gnadenlos Einfallsreich.
Eine Gesellschaft in der es inzwischen soweit gekommen ist, das man millionenfach
nicht mal mehr den eigenen Kindern gerecht wird m.u. werden kann, soll es dann
bei ihren Tieren besser machen, für mich schwer vorstellbar :roll:
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Re: Brauchen hyperaktive Hunde Ritalin?

Beitragvon MelK » 13.06.2014 15:42

Das mit den Rassen habe ich eher als Beispiel gemeint, ich denke jeder Hund hat seine Bedürfnisse wie er gefordert werden sollte. Ich finde es z.B. auch schlimm das gerade kleine Hunde oft nicht Hund sein dürfen(werden ständig gertragen, in eine Tasche gesteckt usw). Ich glaube eher das die meisten Verhaltenstörungen vom Mensch (durch Erziehnung, keine erlernen von Szialverhalten usw. hervorgerufen werden.
Beim Menschen sehe ich das anderst, es gibt viele die als ADHler abgestempelt werden es aber nicht sind, dennoch gibt es diese "Fehlfunktion" beim Menschen schon. Meine Erfahrung ist, mein Sohn hat ADHS, das es ein langer schwerer Weg war bis dies diagnostiziert wurde. Bei meinem Sohn merkte ich schon im Babyalter das er anderst ist als andere Kinder und es wurde immer schlimmer. Mittlerweile bekommt er Tabletten (kein Ritalin) und man merkt das es ihm selbst besser damit geht. Ich war auch nicht begeistert ihm Tabletten zu geben, aber er kam mit sich selbst nicht mehr klar.

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Re: Brauchen hyperaktive Hunde Ritalin?

Beitragvon LaLotte » 14.06.2014 01:37

Ich kenne mich mit Katzen und Kindern deutlich besser aus, aber ich denke, da gibt es auch zu Hunden und anderen Lebewesen Parallelen...
Wenn eine Katze in einem - ich nenne es mal - sterilen Umfeld lebt, in der ihr physisches und geistiges Potential nicht abgerufen und ausgelastet wird, muss man sich nicht wundern, wenn sich dieses Potential z.B. in einer so genannten, sehr unschönen Zerstörungswut ein Ventil sucht. Die Alternativen sind Depressionen, Unsauberkeit, Fresssucht, zwanghaftes Verhalten, wie exzessives Lecken etc.
Und natürlich führt auch eine permanente Reizüberflutung zu einen synaptischen Overkill. Jedes Lebewesen hat ein Bedürfnis nach Ruhe und Regeneration. Das eine mehr, das andere weniger. Und wenn dem nicht Rechnung getragen wird, laufen unkontrollierte Prozesse ab (z.B. die Katze befindet sich im "Angriff statt Flucht - Modus").

Ja, beim Menschen gibt es dieses angeborene Ungleichgewicht der Körperchemie, bei dem man mit Medikamenten dauerhaft Ausgleich verschaffen kann. Ob es das bei Tieren auch gibt, weiß ich nicht. Und ja, es gibt auch Situationen, wo es unumgänglich ist, die körperlichen Funktionen einzudämmen, um einer Therapie überhaupt erst einmal eine Ansatzmöglichkeit zu geben. Das sind aber meiner Ansicht nach Extreme, deren Anzahl in keinem Verhältnis zu der Zahl der Fälle stehen, in denen Ritalin & Co. verordnet und verabreicht werden.

Da könnte ich maßlos erbrechen und gerne leihe ich dir, Schuggi, einen passenden Smilie Bild
Liebe Grüße
Dagmar



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