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Bengale

Beitragvon Biene » 21.05.2010 22:51

Bengale

Die Bengalkatze

Herkunft und Geschichte
Quelle: Annette Lerche Trolle, Trollspotting Bengaler, mir freundlicher Genehmigung.
http://www.trollspotting.dk/dansk/indexDK.htm

Die Bengalkatze entstand durch die Kreutzung der Asiatischen
Leopardkatze (ALC, Prionailurus Bengalensis) mit unseren domestizierten
Katzen (Felis silvestris f. catus, im Folgenden Hauskatze genannt, auch
wenn andere Rassen mit gemeint sind). Solche Kreuzungen kommen
auch in der Natur vor, sind aber schlecht dokumentiert. Die erste
beschriebene Verpaarung einer ALC mit einer Kurzhahrhauskatze war
1871 aber es feheln Dokumentationen über das Resultat.
Das Magazin The Cat Fancy berichtete, dass die erate geglückte Kreuzung
einer Asiatischen Leopardkatze mit einer domestizierten Katze 1941 in
Japan geschah, mit dem Ziel, eine Haustierrasse zu schaffen. In den USA
werden die ersten ähnlichen Versuche erst in den 1960-ern beschrieben.


In den 60er Jahren konnte man asiatische Leopardkatzen überall in
Tierhalndlungen kaufen, auch in Europa. Aber wegen mangelndem
Verständnis für die Bedürfnisse der scheuen Leopardkatze giengen viele
zu Grunde.

In den USA bekahm die junge Jean Sugden 1961 eine asiatische
Leopardkatze, die sie Malasia nannte. Jean hatte auch einen schwarzen
Kater, den sie zu Malasia ins Gehege setzte, damit diese Geselschaft habe.
Die ALC hat die gleiche Grösse wie eine Hauskatze, hat aber nur 36
Chromosomenpaare, während unsere domestizierten Katzen 38
Chromosomenpaare haben. Aus diesem Grund erwartete niemand, dass
die beiden Arten sich paaren könnten. Aber zu Jeans grosser
Überraschung gebahr Malasia zwei Kätzchen von denen der schwarze
Hauskater der Vater war. Das eine Junge, ein Katerchen, wurde von der
Mutter angegriffen und tot gebissen. Das zweite Junge, ein Kätzchen,
konnte rechtzeitig von der Mutter getrennt werden und wurde von einer
von Jeans Hauskatzen, die ebenfalls Junge hatte, mit aufgezogen.


Jean nannte die kleine Hybridkatze KinKin. Sie war die erste F1-Katze
(erste Hybridgeneration) dessen, was später zur Bengalrasse werden
sollte. Es war ihre Geburt, die die Katzenzüchter in den USA darauf
aufmerksam machte, dass es möglich war, asiatische Leopardkatzen mit
Hauskatzen zu kreuzen.

KinKin hatte ihren ganz eingenen Charakter und unterschied sich deutlich
von den andenen jungen Katzen. Sie verhielt sich eher unfreundlich
gegenüber den Hauskatzen und hielt sich fü etwas Besseres, war aber
gegenuber Jane verschmust und anhänglich.

Forscher der Cornell Universität, die Jane um Rat fragte, waren eher
skeptisch, dass KinKin sich jemals mit einer Hauskatze paaren und Junge
haben könnte. Zur grossen Ünerraschung aller paarte KinKin sich aber mit
ihrem Vater und gebahr zwei Junge, eine schwarze Katze (Pantherette)
und ein getupftes Katerchen (Leopardette). Jean träumte davon, den
Kater mit einer Hauskatze zu verpaaren und eine neue Katzenrasse zu
schaffen, deren Induviduen kleinen Leoparden gleichen.
Unglücklicherweise verstarb der kleine Kater nach einem Sturz und später
fand Jean auch heraus, dass 98% aller F2 Benkalkater steril sind.
Das war nur der erste von vielen Rückschlägen, mit denen Jean bei ihrem
Vorhaben zu kämpfen hatte. Die schwarze (melanistische) Schwester
bekahm ein Junges, dass sie jedoch nach 2 Tagen auffrass.
Nach dem Tod ihres Mannes gab Jean Malasia in den Zoo von San Diego
und zog in eine Wohnung im südlichen Kalifornien. In ihrem neuen zu
Hause erkrankten KinKin und Panterette an Lungenentzündung und
starben. Das war das Ende des ersten Versuches, die Rasse der
Bengalkatzen zu schaffen.

Bild Bild
Fra Diavolo und Othello von Red Mill, zwei Asiatische Leopardkatzen

In den 1970er Jahren forschte Dr. Willard Centerwall aus Riverside,
Kalifornien, in Zusammenarbeit mit dem amerikanischen National Institute
of Health (NIH) auf dem Gebiet der Katzenleukämie. Das Ziel war, zu
versuchen, die natürliche Immunität der Asiatischen Leopardkatze gegen
Katzenleukämie auf die Hauskatze zu übertragen und man hoffte auch,
dass Centerwalls Arbeit an der Loma Linda Universität zu praktischer
Anwendung in der Bekämpfung der Leukämie beim Menschen führen
würde.

Dr. Centerwall besass zwar mehrere Asiatische Leopardkatzen, wird aber
meist mit zwei männlichen Wurfgeschwistern in Verbindung gebracht,
welche zusammen ein Gehege teilten. Dr. Centerwall setzte Hauskatzen zu
den beiden Brüdern welche dann gedeckt wurden. Da die beiden Kater
immer zusammen waren, konnte niemand sagen, welcher der beiden
jeweils der Vater der Jungen war. Die Jungen wurden darauf untersucht,
ob sie von der ALC die Immunität gegen Katzenleukämie geerbt hatten.
Danach wurden die Tiere nicht mehr gebraucht und Dr. Centerwall musste
ein Platz für sie suchen.


In den 80ern, nachdem sie Bob Mill geheiratet hatte, beschloss Jane, ihre
Zucht wieder aufzunehmen. Beim Versuch, eine neue ACL zu finden,
wurde sie an Dr. Centerwall und seine Hybridzucht verwiesen. Für
Centerwall war das eine willkommene Lösng, da sie den Katzen ein neues
Heim anbieten konnte und gleichzeitig die Vision hatte, eine neue
Katzenrasse zu schaffen.

Ein weiterer enthusiastischer Züchter dieser exotischen Schönheiten war
Gordon Meretith. Er hatte einige von Dr. Centerwalls Hybridkatzen
erworben für seinen kleinen Zoo in der Mojavewüste, wurde aber 1980
krebskrank und bat Dr. Centerwall, für seine Tiere ein Heim zu finden.
Jane übernahm 5 dieser F1-Katzen. Sie nannte sie Praline, Pennybank,
Rohrschach, Raisin Sunday und Wine Vinegar. Gordons Notizen waren
verloren gegangen aber auf seinem Krankenbett beschrieb er die Katzen
für Jane und konnte sich an ihren Hintergrund erinnern.

Zur selben Zeit etablierte das Ärzteehepaar Greg und Elizabeth Kent in
Kansas ihre eigene Lienie von Bengalkatzen indem sie ihren Leopardkater
Baghara Khan mit ägyptischern Mau kreuzten. Später liess Jane auch
zwei ihrer Katzen von Baghara Khan von Kent decken. Das Ehepaar Kent
hatte eine grundlegende Kenntnis der Genetik und ihren Beitrag in der
frühen Entwicklung der Rasse ist umfassend. Ihre Lienien sind immer noch
sehr gefragt bei den Bengalkatzenzüchtern.

Zu Meretiths F1-Katzen brauchte Jane die richtigen Hauskatzenkater,
welche sich getrauten, mit den andersartigen Katzendamen umzugehen.
Auf einer Reise nach Indien 1982 besuchte Jane den Neu Delhi Zoo, wo
sie einen schönen, getupften Kater mit einem orangen Pelz sah.
Dieser wurde nach Kalifornien geschickt und wurde als Millwood Tory of
Delhi einer der ersten Kater, der zur Schaffung der Rasser der Bengalen
beitrug. Tory hatte Glitter und es ist er alleine, von dem Bengalen mit
Glitter dieses schöne Phänomen geerbt hatten.

1985 began Jane damit, ihre neue Katzenrasse, welche sie Bengalen
nannte, in der TICA Kategorie für neue Rassen auszustellen.
Im Jahr danach zeigte sie ihre F2-Katze Penny Ante auf Ausstellungen in
der ganzen USA. Penny Ante erregte Aufmerksamkeit nicht nur auf Grund
ihrer Schöhnheit, sondern auch auf Grund ihres freundlichen, zutraulichen
Wesens. 1992 wurden die Bengalkatzen als Rasse anerkannt und von der
TICA zum Championat zugelassen und im Laufer der folgenden Jahren zu
der am schnellsten wachsenden Rasse in den USA. Die Bengalkatzen
wurden 1999 auch von der FIFe anerkannt.

Auf diese Weise ergriff Jean Mill die Initiative, die Bengalkatzen als Rasse
anerkennen zu lassen aber viele andere hatten auch Hybridkatzen
gezüchtet, die in die Stammlienien der Rasse eingingen und viele neue
Züchter kahmen dazu. Die Schaffung der Bengalkatze wurde ein
Gemeinschaftsprojekt für viele visionäre Züchter.




Aussehen (Rassenstandard nach TICA)


Körperbau

Die Bengalkatze ist eine mittlegrosse bis grosse Katze, sehr muskulös und
mit robusten, stämmigen Knochen. Der Körper ist lang und kräftig, darf
aber nicht orientalisch anmuten. Die Beine sind mittlelang, hinten etwas
länger als vorne und die Pfoten sind gross und rund mit deutlichen
Knöcheln. Der Schwanz ist mittellang und dick, mit einer runden Spitze
und verjüngt sich zum Ende hin. Er soll gerne hängend getragen weden,
wie eine Wildkatze das tut.


Der Kopf ist relativ klein im Verhältnis zum Körper, aber nicht zu klein.
Die Kopfform ist die eines breiten, modifizierten Keiles mit gerundeten
Konturen, länger als breit und der Schädel hinter den Ohren ist sanft
gerundet. Der Hals ist lang und muskulös und in gutter Proportion zu Kopf
und Körper. Der Gesamteindruck soll deutlich verschieden sein von dem
einer domestizierten Katze, was durch die grossen, leicht ovalen und weit
auseinander stehenden Augen noch betont wird. Die Augenfarbe ist
ausser beim Seal Lynx Point unabhängig von der Fellfarbe, wobei
lebhafte, kräftige Farben bevorzugt werden.

Die Ohren sind mittelgross bis gerne klein, relativ kurz, mit breiter Basis
und runder Spitze. Sie sind breit angesetzt und setzen bei Frontalansicht
die Gesichtskonturen fort. Im Profil zeigen die Ohrenspitzen nach vorne.


Die Schnauze ist breit, mit grossen Schnurrhaarkissen und hohen,
ausgeprägten Wangenknochen. Katerbacken sind zugelassen. Das Kin ist
stark und im Profil mit der Nase auf einer Lienie. Die Nase ist gross und
breit mit leicht gewölbtem Nasenspiegel. Die Stirn bildet mit dem
Nasenrücken eine gerade Lienie. Der Nasenrücken reicht bis über die
Augen, bildet eine fast gerade, leicht konkave Lienie und reicht bis zur
Nasenspitze.


Pelz und Muster

Das Fell ist kurz bis mittellang, dicht, üppig, anliegend und seidenweich.
„Bengalen“ mit langen Haaren sind als eigene Rasse anerkannt und
heissen Cashmere. Bengalkatzen haben eine charakteristische
Fellzeichnung, die im Idealfall der der Asiatischen Leopardkatze entspricht.
Sie sind gepunktet, gerne mit Rosetten oder marmoriert.

Rosettet/spottet:
Die Rosetter/Punkte sind zufällig angeordnet, falls in Reihen, dann in
horizontalen. Senkrechte Reihen oder sogar Streifen dürfen nicht
vorkommen. Zweifarbige Pawprint-Rosetten, Arrowhead-Rosettern,
Donut-rosetten und Schattenrosetten werden gegenüber einfarbigen
Punkten bevorzugt, sind aber nicht Bedingung. Der Kontrast zwischen der
hellen Hintergrundfarbe und der dunklen Zeichnug ist sehr stark und die
Zeichnung tritt klar zu Tage.

Bild
Pawprint Rosetten

Bild
Arrowhead Rosetten

Bild
Schattenrosetten


Marmoriert / Marbeld:
Der Körper wird von einem wilkürlichen, horizontal fliessenden Muster
bedeckt, welches aber kein Bully Eye aufweisen soll. Zeichnungen in zwei
oder mehr Farben zusätzlich zur Hinterrundsfarbe sind erwünscht.

Marmorierten und getupften / rosetteten Bengalen gemeinsam ist:
Die Augen sind gerne mit einer helle Maskara umrandet. Der Kopf hat
dunkle Abzeichen an den Wangen und senkrechte Lienien von den Augen
über die Stirn bis zum Nacken, ohne aber ein Tabby-M zu bilden. Die
Schulterflecken sind horizontal fliessend und gehen in die Rosetten oder
das Marbel-Muster über und der Rücken sollte keinen Aalstrich aufweisen.
Im Hals-Brust Bereich ist ein dunlkes Halsband zu sehen. Brust und Bauch
sind idealerweise weiss, wie bei einer wilden ALC und Beine und Schwanz
sind gerne gepunktet oder mit Rosetten. Der Bauch weist immer Punkte
oder eine Marmorierung auf. Weisse Abzeichen, Pfoten oder Flecken sind
nicht zugelassen.


Farben

Bengalen können verschiedene Farben haben welche sowohl bei getupften
/ rosetteten als auch bei marmorierten Tieren vorkommen. Da bei der
Erschaffung der Bengalen viele verschiede andere Rassen eingekreutzt
wurden, kommen manchmal Farben zu Tage, die nicht oder noch nicht
zugelassen sind. Die wohl bekanntesten und auch häufigsten Farben sind
die braunen (wildfarbenen) Bengalen und die hellen Schneebengalen.
Allen gemeinsam ist eine dunkle Schwanzspitze, dunkle Pfotenballen und
einen ziegelroten Nasenschpeigel.


Zugelassene Farben:

Braun - Black/brown
Alle Variationen von Braun mit schwarzer oder brauner Zeichnung
kommen vor. Die Hintergrundfarbe soll möglichst hell sein und die
Zeichnung möglichst dunkel. Eine helle Umrandung der Augen und eine
weisse Grundfarbe von Schnurrhaarkissen, Kinn, Brust, Bauch und
Beininnenseiten ist erwünscht. Pfotenunterseite und Schwanzzpitze sind
schwarz während der Nasenspiegel ziegelrot ist.

Brown rosettet:
Bild
Cheetapurr Cassata (Gina)


Schneebengalen - Seal Lynx Point, Seal Mink und Seal Sepia
Die Grundfarbe variert von Elfenbeitn bis Creme, während die Zeichnungn
in verschiedenen Brauntönen gehalten ist. Die Augen sind hell umrandet,
die Pfotenballen und die Schwanzspitze sind dunkelbraun. Die Farbe der
Points und die Farbe der Zeichnung sollten möglichst gleich sein. Seal Lynx
Point sind die hellsten Schneebengalen und Seal Sepia die dunkelsten.
Seal lynx Point haben immer blaue Augen, während Seal Mink und Seal
Sepia blaugrüne, aquamarine, grüne oder goldene Augen haben können.
Seal Lynx Point kommen schneeweiss zur Welt, während bei Seal Mink
und Seal Sepia Schneebengalen die Zeichnung schon bei der Geburt
sichtbar ist. Alle entwickeln ihre endgültigen Farben über die ersten 1 bis 2
Jahre.

Seal Lynx Point:
Bild
Trollspotting Sasarindo (Rico)

Seal Mink:
Bild
Misty Murphy of Birkehøj

Seal Sepia:
Bild
Misty Eddie of Birkehøj


Silberbengalen - Silver und Silver charcoal
Silber ist seit 2004 von der TICA anerkannt. Silberbengalen haben eine
tiefschwarze Zeichnung mit Schatierungen von Grau auf einem
silberweissen Hintergrund. Charcoals sind etwas dunkler – sie sehen aus,
als ob sie mit Kohlestaub übergossen währen. Typisch für Charcoals ist
auch der dunkle Rücken.

Silver:
Bild
Stellar Rain of Silver Fever

Silver charcoal:
Bild
Black Sun of Silver Fever


Bis jetzt nicht zugelassene Farben:

Blau - Blue
Blaue Bengalen sind bis jetzt nicht anerkannt. In England gibt es aber
einige Zuchten, die ernsthaft an der Entwicklung der blauen Bengalen
arbeiten. Die Hintergrundfarbe ist cremefarben bis Elfenbein und die
Zeichnung blaugrau. Die Schwanzspitze ist dunkelgrau.

Blau:
Bild


Schwarz – Melanistic
Diese Farbe ist ebenfalls nicht anerkannt. Die Hintergrundfarbe ist schwarz
mit schwarzer Zeichnung. Diese ist je nach Liechteinfall sichtbar, wie beim
schwarzen Panther.

Melanistic:
Bild
XD-Bengal Melania. Foto von Silver Fever


Charakter

Bengalkatzen sind Tiere mit Witz und Charme. Sie sind lebhaft, aktiv und
spielen gerne und viel, oft auch gerne mit Wasser. Sie sind sehr
menschebezogen, wollen immer dabei sein und im Mittelpunkt stehen. Sie
sind klug und neugierig, haben immer ihr Näschen zu vorderst und
müssen alles untersuchen. Junge Bengalen sind oft so beschäftigt, dass sie
keine Zeit zum Schmusen haben. Aber wenn sie dann müde sind,
kuschelsn sie sich gerne an ihren Menschen und geniessen die
Streicheleinheiten. Bengalen kommen auch gut mit Katzen anderer Rassen
aus, so fern diese nicht all zu ruhig sind. Auch Hunde und Kinder sind für
Bengalen kein Problem.

Bild


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