Epilepsie

Infos zu Zahnerkrankungen, Maul, Ohren, Augen, Gehirn- und Nervensystem (z.B. Anfallsleiden)

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Mozart
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Epilepsie

Beitragvon Mozart » 07.05.2007 18:04

Dies ist nur als Information gedacht. Bitte unverzüglich den Tierarzt aufsuchen, falls Verdacht besteht, dass die Katze erkrankt sein könnte.

Epilepsie ist eine Funktionsstörung des Gehirns, bei der sich die Nerven unkontrolliert entladen.
Durch die Bewusstseinstrübung verliert die Katze ganz oder teilweise die Kontrolle über den Körper.

Es gibt zwei Arten von Epilepsien:

    1. die primäre (idiopatische) Epilepsie;
    diese Form ist meist vererbt. Die Ursache für die Anfälle kennt man nicht.

    2. die sekundäre (symptomatische) Epilepsie;
    diese Form wird durch Krankheiten des Gehirns (wie z.B. Tumore,
    Gehirnhautentzündungen, Schlaganfall, Missbildungen)
    oder durch Krankheiten außerhalb des Gehirns (z.B. metabolische
    - stoffwechselbedingte- Krankheiten) ausgelöst.

Es gibt zwei Arten von Anfällen:

    1. den geneneralisierten epileptischen Anfall, vergleichbar wie beim Menschen,
    der in drei Stadien eingeteilt wird:

    - Aura = die Katze ist verändert; sie wird unruhig oder sie sucht Kontakt
    zu ihrer Bezugsperson,
    - Grand mal (Iktus) = die Katze fällt auf die Seite, kann dabei schreien,
    verdreht die Augen, verliert das Bewusstsein und krampft.
    Sie verliert die Kontrolle über Darm und Blase.
    Es kann eine Kiefersperre bestehen (Zungenverletzungen!)
    - postiktale Phase (nach dem Anfall) = die Katze ist benommen, desorientiert, das
    Bewusstsein kehrt wieder zurück, sie kann aggressiv sein, aber auch ängstlich.
    Diese Phase kann von der Zeitdauer her unterschiedlich sein.
    Die Katze kann einen außergewöhnlichen Hunger haben; es können
    Bewegungsstörungen auftreten.
    Danach ist die Katze wieder „normal“

    2. die partiellen Anfälle, in denen die Symptome schwächer verlaufen und als solche
    schwer zu deuten sind
    - Zucken einzelner Muskelnpartien, Fliegenschnappen, Rennanfälle, glasiger Blick etc.

Die generalisierten Anfälle kommen bei der Katze seltener vor. Meist handelt es sich um partielle Anfälle.

Die zeitliche Dauer der Anfälle ist unterschiedlich; meist 2 bis 10 Minuten.
Es gibt aber auch Anfälle, die länger als 15 Minuten dauern.
Es kann auch sein, dass Anfälle nicht aufhören oder innerhalb weniger Stunden
erneut auftreten. Man spricht dann vom sogenannten „Status epilepticus“.
(Hier ist sofortige Hilfe des Tierarztes erforderlich.)


Therapie:
Wenn man vermutet, dass bei der Katze ein Anfallsleiden vorliegt, sollte man dies mit dem Tierarzt besprechen.
Am besten für den Arztbesuch das auffällige Verhalten stichpunktartig notieren.
Auch das Datum und die Häufigkeit sollte man sich merken.

Nach Diagnosestellung kann je nach Arzahl und Dauer der
Anfälle eine Behandlung mit antikonvulsiven Medikamenten (Anti-Epileptika) erforderlich werden,
um die unkontrollierte Nervenaktivität zu unterdrücken (Arzneimittelwirkstoff z.B. Phenobarbital).

Die Einstellung kann unter Umständen einige Zeit in Anspruch nehmen.
Es handelt sich meist um eine Dauertherapie, die nicht ohne ärztliche Rücksprache
geändert werden darf.

Es sollte ein Anfalls-Tagebuch geführt werden, in dem Datum, Dauer,
Schwere des Anfalles, und ggf. auch die äußeren Umstände notiert werden.
Diese Angaben sind gerade für die Einstellung und später bei Anfallsfreiheit für
eine mögliche spätere Reduzierung der Dosis für den Tierarzt sehr wichtig.

Was kann ich tun wenn ein Anfall auftritt?
Vor allem selbst ruhig bleiben. Die Katze nicht festhalten,
aber sie vor Verletzungen schützen. Mit ruhiger Stimme mit der
Katze sprechen.
Beim Status epilepeticus (siehe vorstehend) umgehend den Arzt
aufsuchen.

Nach Möglichkeit sollte auch Lärm, eine Änderung der Gewohnheiten
der Katze (= Stress) vermieden werden, da dies unter Umständen
einen Anfall auslösen kann.

Nachlesen Im ForumEpilepsie-Tagebuch von Nemo




Weitere Informationen zur Epilepsie findet man unter anderem hier:


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