Homöopthische Behandlung

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Homöopthische Behandlung

Beitragvon Mozart » 31.12.2007 16:10

    Allgemeines zur Homöopathie

    Das Wort „Homöopathie“ stammt aus dem Griechischen (hómoios = das gleiche, ähnliche und páthos = das Leiden, die Krankheit) und bedeutet: „ähnliches Leiden“.
    Die klassische Homöopathie geht auf Samuel Hahnemann (1755-1843) zurück. Einen interessanten interessanten Lebenslauf gibt es hier zu lesen.

    Der Therapieansatz der Homöopathie ist „Ähnliches mit Ähnlichem zu heilen“ (= ein Arzneimittel, das bei einem gesunden Menschen bestimmte Reaktionen hervorruft, heilt die Krankheit beim Menschen).
    Sinn und Ziel ist die Stärkung des Organismus und beim Vorliegen von gesundheitlichen Störungen die Wiederherstellung des körperlichen und seelischen Gleichgewichtes.
    Homöopathische Arzneien sollen gezielte Impulse geben und die Selbstheilungskräfte aktivieren..

    Homöopathische Mittel enthalten keinen "Beipackzettel" wie wir dies bei den Medikameten aus der Schulmedizin kennen. Man sucht nämlich kein Mittel „gegen“ eine Krankheit sondern ein Mittel was der Krankheit bzw. der Konstitution am ähnlichsten ist. Ein Mittel kann bei verschiedenen Krankheiten eingesetzt werden.

    ► Ein Beispiel:

    Allium cepa -– die Küchenzwiebel:

    Wirkung beim gesunden Menschen:

    auf die Schleimhäute der oberen Luftwege, die Bindehaut des Auges (die Augen tränen, sind gerötet, die Nase sondert wässriges Sekret ab.

    Allium cepa kann somit das homöopathisches Mittel bei Augenbindehautentzündung, Rachen-Kehlkopfentzündung, Schnupfen sein.Homöopathische Arzneimittel werden hergestellt aus

      - metallischen Substanzen wie Gold, Silber, Blei
      - mineralischen Substanzen wie Schwefel, Phosphor
      - pflanzlichen Bestandteilen Belladonna (Tollkirsche), Arnica, Kamille, Opium
      - tierischen Substanzen wie Apis (Bienengift), Aranea uxobola (Kreuzspinne),
      Lachesis (Gift der Buschmeister - eine Grubenotter), Sepia (Tintenbeutel des Tintenfisches)
      - organischen Verbindungen wie Petroleum, Acidum aceticum (Essigsäure)
      - Krankheitserregern oder Ausscheidungsprodukten infektiöser Krankheiten = sogenannte Nosoden wie Syphilinum (Syphilis), Tuberculinum (Tuberkulose).
Aus den Rohstoffen entstehen je nach Art der Verreibungen oder Urtinkturen. Aus diesen entsteht nach der Potenzierung das eigentliche homöopathische Arzneimittel:

Beispiel für eine Dezimalpotenz: Chamomilla D6 (Kamille)
(Auszug aus: http://www.dhu.de/seiten/wissenswertes/herstellung.htm )

"Zur Herstellung der Potenz D6 nimmt man 1 Teil Chamomilla D5 und gibt 9 Teile eines Ethanol-Wasser-Geschmisches hinzu. Anschließend wird die gesamte Flüssigkeitsmenge in einem Glasbehälter 10mal verschüttelt. Auf diese Weise erhalten wir das Arzneimittel: Chamomilla D6.

Diese Potenz dient wiederum als Ausgangsbasis für die D7. Man nimmt 1 Teil Chamomilla D6 und 9 Teile eines Ethanol-Wassergemisches und verschüttelt beides wiederum 10mal. Das Ergebnis ist Chamomilla D7.
Bei der Wiederholung dieses Vorganges erhalten wir Chamomilla D8, D9 und so weiter.
Es gibt:

· D-Potenzen im Verhältnis 1: 10,
· C-Potenzen im Verhältnis 1: 100 und
· LM (=Q)-Potenzen im Verhältnis 1:50.000 .“

Homöopathische Arzneimittel stehen in folgenden Formen zur Verfügung:

    ▪ Tropfen,
    ▪ Tabletten,
    ▪ Streukügelchen (Globulis)
    ▪ Pulver (Trituration)



► Links zum Thema:

Deutsche homöopathische Union (DHU) http://www.dhu.de/seiten/wissenswertes/grundlagen.htm
Fragen zur Homöopathie http://www.bkk-pfaff.de/beitraege/0/15625/1,1,0
Naturheilmagazin: http://www.naturheilmagazin.de/wissen/lexikon-naturheilkunde/therapie/homoeopathie/klassische-homoeopathie.html
HP Samuel-Hahnemann-Stiftung http://www.samuel-hahnemann-stiftung.de/
Fachgesellschaft für naturheilkundlich und regulationsmedizinisch
tätige Tierärztinnen und Tierärzte: http://ggtm.de/tierhalter/therapien/homoeopathie/
Homöopathie Ärzteforum: http://www.homoeopathie-aerzteforum.de/Einfuhrung/einfuhrung.html
Sehr gute Power-Point-Präsentation http://www-cgi.uni-regensburg.de/Studentisches/FS_Pharmazie/files/Seminare/AFL/afl_homoeopathie.pdf



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Homöopathie für Katzen

Beitragvon Mozart » 31.12.2007 16:52

    Homöopathie auch bei Katzen?

    Immer häufiger möchten Tierbesitzer, dass auch ihre vierbeinigen Freude homöopathisch
    behandelt werden, weil diese Arzneimittel im Allgemeinen weniger Nebenwirkungen als chemische Medikamente haben.
    Auch bei Tieren soll durch eine homöopathische Behandlung das Abwehrsystem aktiviert werden, so dass Krankheitserreger keine Chance haben wirksam zu werden.

    Allerdings: Wunder kann die Homöopathie auch bei Tieren nicht vollbringen.

    Homöopathische Behandlung setzt ein komplexes Wissen über Anatomie, Physiologie, Arzneimittelkunde, also eine medizinisch fundierte Ausbildung voraus.

    Kann ich trotzdem meine Katze homöopathisch behandeln?

    Nicht jede Auffälligkeit und jedes Unwohlsein einer Katze muss zwangsläufig den Gang zum Tierarzt zur Folge habe; man will dem Tier ja auch diesen Stress gern ersparen.
    Und so kann gerade bei akuten Erkrankung wie zum Beispiel Beschwerden an den Atemwegen (Schnupfen), der Augen (Bindehautentzündung), der Verdauungsorgane (Erbrechen, Durchfall) oder der Harnwege (Blasenentzündung) die Homöopathie erfolgreich eingesetzt werden.
    Aber auch bei chronischen Erkrankungen kann unterstützend die Homöopathie eingesetzt
    werden. Dies sollte immer in Absprache mit dem Tierarzt oder einem erfahrenen Tierheilpraktiker erfolgen.


    Wie finde ich das richtige Mittel?

    Auch beim vierbeinigen Patienten muss eine exakte Fallaufnahme erfolgen:


    ■ Welche Symptome liegen vor?
    ■ Wo tritt die Störung auf?
    ■ Um welche Erkrankung handelt es sich?
    ■ Seit wann bestehen die Beschwerden?
    ■ Wann treten sie auf?
    ■ Wann verstärken/verbessern sie sich (in Bewegung, in Ruhe, nach Kälte/ Wärme)?
    ■ Wie ist die psychische Verfassung (unruhig, traurig, Katze verkriecht sich)

    Nach der Anmneseerhebung sucht man in der Materia medica das passende Mittel.
    (In der Marteria medica werden alphabetisch die Arzneimittelbilder (Arzneimittelbild =die Beschreibung von Symptomen, die durch eine Arznei hervorgerufen und geheilt werden können) aufgeführt und nach dem „Kopf-zu-Fuß-Schema“ beschrieben; siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Materia_medica )
    Beispiel für eine Materia medica . Über 2.500 verschiedene Wirkstoffe stehen zur Verfügung, die sich durch hunderte von
    Symptomen charakterisieren lassen.

    Um ein Symptom einem Arzneimittel zuordnen zu können benötigt man ein „Repertorium“, das nach Symptomen gegliedert ist. So können die vielen Symptome den jeweiligen Arzneimittel zugeordnet werden.

    Nur ist die Wahl des richtigen Mittels nicht ganz einfach.

    ►Hier ein Beispiel:
    Die Katze hat Durchfall, erbricht nicht, frisst aber weniger.
    Häufig wird als das Mittel der Wahl „Nux vomica“ empfohlen. Diese Arznei kann, muss aber nicht immer das geeignete Mittel sein. Man muss erst die Katze "befragen":

    ■ Wie oft tritt der Durchfall auf?
    ■ Wie sieht er aus? Ist er hell oder dunkel, grün, gelb, wässrig,mit oder ohne Schleim, Blutauflagerungen, enthält er unverdaute Nahrung?
    ■ Wann tritt der Durchfall auf? Tagsüber oder nachts?
    ■ welche Begleitumstände bestehen (Stress, Angst, neues Futter)?

    Je nach Fall können beim Durchfall verschiedene homöopathische Arzneimittel in Frage kommen, beispielhaft sind aufgeführt:

    Acidum Phosphoricum http://homoeopathie-liste.de/mittel/acidum-phosphoricum.htm
    Aloe http://homoeopathie-liste.de/mittel/aloe.htm
    Chamomilla http://homoeopathie-liste.de/mittel/chamomilla.htm
    Sulfur http://homoeopathie-liste.de/mittel/sulfur.htm

    Auf dieser Seite werden mehr als 20 (!) Arzneimittel gegen den Durchfall genannt.
Also: Im Gegensatz zur Schulmedizin gibt es nicht „das“ Mittel!

Vorsicht: ein Durchfall, der plötzlich, massiv, mit mehreren Kotabsätzen am Tag und Kräfteverfall auftritt muss unverzüglich vom Tierarzt behandelt werden.

Welche Potenz wähle ich?


Hat man das Mittel ausgewählt, so stellt sich die Frage, in welcher Potenz es verabreicht
wird. Auch hier gibt es keine allgemein verbindliche Angabe. In der Literatur wird für die
Behandlung zuhause meist die D 6 Potenz aufgeführt. Diese reicht für unkomplizierte Fälle aus. Es werden auch die Niedrig-Potenzen bis D/C12 erwähnt.

Arzneimittel in einer höheren Potenzierung sollten nur von einem erfahrenen Arzt/Therapeuten verordnet werden.

Welche Form der Darreichung wähle ich?


Katzen verabreicht man am besten Globulis (Streukügelchen) die auf der Basis von Milchzucker hergestellt werden oder auch Tabletten, die zerrieben werden. Es kann auch ein Pulver gegeben werden (Trituration).
Tropfen sind aufgrund des Alkoholgehaltes nicht geeignet.

Wie gebe ich meiner Katze das Mittel?

Homöopathische Mittel sollen auch beim Tier durch die Mundschleimhaut aufgenommen werden.

Die Globulis sollten direkt ins Mäulchen in die Backentasche gegeben werden. Und
dann bitte aufpassen, dass die Katze die Kügelchen nicht wieder ausspuckt.
Wenn dies nicht möglich ist, kann man die Globulis auch unter das Futter mischen.
Zerstoßene Tabletten bzw. Pulver kann mit dem Finger direkt auf die Mundschleimhaut
aufgetragen werden; sofern dies nicht möglich ist, kann man es auch auf die Pfote streichen.

Globulis, Tabletten und Pulver können auch in Wasser aufgelöst werden. Wenn die Katze
selbst nicht trinken kann, kann die Lösung mit einer Einwegspritze ohne Nadel in die seitliche Backentasche gegeben werden.

Wie oft gebe ich das Arzneimittel?

Meist werden die Mittel 3 mal täglich gegeben. Es kann aber durchaus eine stündliche Gabe bis zur Besserung erforderlich werden.
Man nimmt jeweils eine Tablette oder 5 – 8 Globulis bzw. 1 Messerspitze des Pulvers

Wie merke ich, dass das Mittel wirkt?

Das homöopathische Mittel wurde richtig gewählt, wenn die Beschwerden sich bessern.
Aber es kann auch sein, dass eine sogenannte „Erstverschlimmerung“ eintritt, das heißt, die Beschwerden nehmen zunächst zu. Dies ist kein Grund zur Beunruhigung.
Diese Reaktion ist ein Zeichen dafür, dass die Behandlung anschlägt. Sie besteht nur für kurze Zeit. Danach sollte sich eine Besserung einstellen.

Wann muss ich trotzdem zum Tierarzt?

Eine Katze kann nicht sagen, wo es ihr weh tut oder was mit ihr los ist. Kann man
nicht eindeutig die Beschwerden zuordnen, sollte man immer zum Tierarzt gehen.
Denn auch an sich harmlos aussehende Beschwerden können eine ernsthafte Erkrankung
als Ursache haben.

Wird ein Mittel verabreicht und tritt nicht nach zwei Tagen eine Besserung ein.
sollte der Tierarzt aufgesucht werden.

Chronische Erkrankungen sollten ausnahmslos nur nach Rücksprache mit dem Tierarzt behandelt werden.

Dies ist nur als Information gedacht. Im Zweifelsfall sollte immer ein Tierarzt zu Rate gezogen werden.


► Nachfolgend eine Buchauswahl.
Zuletzt geändert von Mozart am 31.12.2007 17:07, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Homöopathie für Katzen

Beitragvon Mozart » 03.03.2010 21:22

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