Henri an FIP gestorben, Wohnung verseucht, was nun?

FIP (Feline Infektiöse Peritonitis), FIV (Feline Immunschwäche-Virus), Leukose, Immun- und Autoimmunkrankheiten, Erkältungskrankheiten, Katzenschnupfen

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Henri an FIP gestorben, Wohnung verseucht, was nun?

Beitragvon Pippolina » 20.02.2012 16:23

Hallo liebe Katzenfreunde,

wir mussten unseren kleinen Henri ja gestern einschläfern lassen, er hatte die feuchte Variante von FIP. Unglaublich leer und öde kommt uns jetzt unsere Wohnung vor, das werden viele von euch sicher kennen (leider). Als Pippolina (Henris Vorgängerin) verstarb, haben wir ja über 4 1/2 Jahre gewartet, bis wir uns eine neue Fellnase ins Haus geholt haben, aber meine Frau und ich sind uns einig: Eine neue Katze muss ins Haus, so schnell wie möglich und am liebsten wieder eine Bombay! Jetzt stellt sich natürlich die Frage, was wir hier alles anstellen müssen, um die Bude wieder Virenfrei zu bekommen. Wie lange halten die sich? Müssen wir den frisch angeschafften Kratzbaum wegwerfen, oder kann man den desinfizieren? Wie sieht es nach drei Monaten aus, sind dann alle Viren abgetötet?


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Re: Henri an FIP gestorben, Wohnung verseucht, was nun?

Beitragvon Pippolina » 20.02.2012 16:57

Jetzt habe ich noch mal mit der TÄ von Donnerstag gesprochen (Sie wollte den Henri ja schon gleich Donnertag einschläfern lassen), die meinte, Corona Viren halten sich nicht ausserhalb der Katze?

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Re: Henri an FIP gestorben, Wohnung verseucht, was nun?

Beitragvon sukraM » 20.02.2012 17:23

Hm,

ich wäre da Vorsichtig. Es heißt zwar, daß das Corona-Virus sehr weit verbreitet ist und viele Katzen schon Träger sind, aber jedes Virus ist übertragbar. Und wenn dann irgendetwas im neuen Wirt mutiert, bricht FIP dann aus.

Auszug aus Wikipedia: "Die Übertragung des zunächst ungefährlichen Virus erfolgt unter anderem durch Kontakt mit infiziertem Kot oder über verunreinigte Gegenstände. Überdies können Menschen das Virus transportieren und auf die Katze übertragen."

Auszug aus FIP-FAQ: "FCoV werden über den Kot ausgeschieden. Da sie im getrockneten Kot mehrere Wochen lang überleben können, ist eine penible Katzenklo-Hygiene eine gute Schutzmöglichkeit."

Allerdings ist FIP auch unter gut ausgebildeten Fachleuten eine kontrovers diskutierte Krankheit. Ich persönlich würde da auf Nummer sicher gehen und wenigstens mit medizinischem Desinfektionsmittel (nicht die 08/15 Mittelchen aus dem Supermarkt) die KaKlos und alle damit abwaschbaren Flächen in der Wohnung reinigen.
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Re: Henri an FIP gestorben, Wohnung verseucht, was nun?

Beitragvon Mozart » 20.02.2012 20:26

Da hat Deine Ärztin leider nicht recht :wink:
hitzelabil ->inaktiv bei 56 Grad,
können je nach Umgebung länger aktiv sein;
bei Antrocknung in Räumen bis zu 7 Wochen
empfindlich gegenüber Äther
Haushaltsmittel und Desinfektionsmittel zerstören das Virus


hatte ich damals hier zusammengefasst.
Der kätzische Wissensspeicher auf www.schnurr-schnurr.de

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Re: Henri an FIP gestorben, Wohnung verseucht, was nun?

Beitragvon witosoto » 20.02.2012 20:41

Zu der TÄ sag ich mal nichts.
Ich frage mich nur, warum wir mehr als das vierfache des normalen an Katzenstreu in der Zeit brauchten, als wir noch davon ausgingen, dass wir FIP im Bestand hatten. Da sind wir hinter jedem Häufchen hinterher gerannt, um diesen zu beseitigen. Denn der Corona-Virus ist auch ausserhalb des Körpers der Katze wochenlang haltbar. Wir haben hier alles desinfiziert und mit dem Dampfreiniger jede noch so kleine Ecke im Haus gereinigt. Alle Wäsche und Schlafgelegenheiten gewaschen usw. Selbst im Gehege habe ich die Erde ringsum bis zu 20 cm ausgehoben, entsorgt und neu aufgefüllt.
Sei mir nicht böse. Aber ich halte diese Aussage Eurer TÄ bei dieser Diagnose, die ich im übrigen immer noch anzweifle, für mehr als fahrlässig.


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Re: Henri an FIP gestorben, Wohnung verseucht, was nun?

Beitragvon Pippolina » 20.02.2012 20:51

witosoto hat geschrieben:Zu der TÄ sag ich mal nichts … Sei mir nicht böse. Aber ich halte diese Aussage Eurer TÄ bei dieser Diagnose, die ich im übrigen immer noch anzweifle, für mehr als fahrlässig.



Ich war gerade auch total platt am Telefon, Bodo. Wir sind ja so froh, das sich noch eine andere TÄ soviel Zeit für uns genommen hat, um das Verhalten von Henri und die Symptome, die man an ihm entdecken konnte, soweit zu analysieren, das zum Schluss klar war: Er hat FTP. Wir sind alle anderen Krankheiten durchgegangen, und konnten eine nach der anderen ausschließen. Die hat sich fast 4 Stunden mit Henri und uns beschäftigt. Sie meinte auch, dass unsere Wohnung mindestens 2 Monate «verseucht» ist. Aber ich fand vorhin das hier im Forum. Was haltet ihr davon?

viewtopic.php?f=10&t=27297

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Re: Henri an FIP gestorben, Wohnung verseucht, was nun?

Beitragvon witosoto » 20.02.2012 21:14

Der Link ist so leider nicht zu gebrauchen. :(
Das Verhalten des Tieres wird einem kaum Auskunft über die Art der Erkrankung geben können. Denn das kann bei verschiedenen Krankheiten identisch sein.
Aber seis drum.

Der Corona-Virus hält sich draussen im Freien gut 2 Monate. Da gibt es aber noch Witterungsschwankungen. Im Haus, wo meist die Temperatur relativ gleichmässig konstant liegt, kann sich der Virus erheblich länger als 2 Monate halten. Da kann man getrost von mehr als dem doppelten ausgehen. Und mehr. Zudem überlebt der Virus selbst das einfrieren. Das zeigt schon wie hartnäckig er sein kann. Eine neue Katze sollte also nach gründlicher Desinfizierung nicht früher als 6 Monate danach wieder ins Haus kommen.

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Re: Henri an FIP gestorben, Wohnung verseucht, was nun?

Beitragvon Pippolina » 20.02.2012 22:13

Das Thema befindet sich in diesem Forum ein paar Links weiter unten, unter dem Thema: FIP - ist NICHT ansteckend!!! Neue Erkenntnisse


Je länger ich mich mit dem Thema beschäftige, desto mehr stelle ich fest, dass bei dieser Krankheit nicht viele wirklich gesicherte Erkenntnisse vorhanden sind. Beispiel: Corona Viren haben viele Katzen (Wohnungskatzen je nachdem wo man nachliest zwischen 40-60%), für die meisten ist ist das kein Problem. Lediglich bei (wieder je nachdem, wo man nachliest) 5-18% mutiert der Virus zu FIP. In anderen Foren wird die Frage diskutiert, ob man für eine Katze, dessen Bruder/Schwester an FIP gestorben ist, und die den Corona Virus in sich trägt, eine andere Katze in den Haushalt holen kann und auch das sehr widersprüchlich. Hole ich mich eine Katze ohne Corona, gehe ich das Risiko ein, dass sie es von der anderen bekommt und eventuell an FIP sterben könnte. Gut, hole ich mir halt eine MIT Corona Virus, die kann sich nicht anstecken, die hat den Virus ja schon, aber da soll angeblich die Gefahr bestehen, dass sich verschiedene Corona Viren Stämme in die Katzen übertragen, sprich, dass sich die eine Katze von der anderen den einen Virus Stamm zusätzlich holt, was wiederum die Gefahr einer Mutation der Viren zu FIP erhöht. Bodo, ich glaub, ich werd' bekloppt.

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Re: Henri an FIP gestorben, Wohnung verseucht, was nun?

Beitragvon witosoto » 20.02.2012 22:28

Das glaube ich Dir gerne. Das ganze Problem haben wir auch durchleben müssen. Und gerade weil es so unsagbar schwer ist FIP nachzuweisen, mit letzter Gewissheit nur am toten Tier, ist eine gründliche Diagnostik eines evtl. davon betroffenen Tieres unerlässlich. Wie ich schon geschrieben habe, müssen erst alle anderen Krankheiten, die gleiche oder ähnliche Symptome aufweisen ausgeschlossen werden. Dazu gehören u. U. sehr viele Untersuchungen, wie z. B. großes Blutbild, Untersuchung des Punktates, sowohl mit Rivalta-Probe als auch im Labor und noch viele andere Untersuchungen.
Das VERHALTEN des Tieres spielt dann dabei eine völlig untergeordnete Rolle. Das kann mit vielen anderen Krankheitsbildern übereinstimmen.
Das AUSSEHEN eines Fellies kann schon eher ein Indiz sein. FIP zehrt den Körper aus. Das Fell wird struppig und das ganze Tier macht einen erbärmlichen Eindruck. Das war es, was unseren TA stutzig machte. Sein erster Kommentar. Die sieht gar nicht nach FIP aus. Und dann ging das ganze Prozedere los, bis man schließlich herausfand, dass es weder FIP noch Katzenseuche, sondern Leukose war. Das ganze war eine Odyssee, die viel Kraft, Nerven, Geld und auch Elend für alle nah beteiligten bedeutete. Das nimmt man aber gerne auf sich, wenn nur ein Funken Hoffnung besteht, dass Fellchen vielleicht doch retten zu können. Wir tragen für sie die Verantwortung und haben diese dann auch mit allen Konsequenzen zu tragen. Sie selber können es ja nicht und sind uns somit auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Das sollten wir alle als Katzenhalter immer im Hinterkopf haben.

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Re: Henri an FIP gestorben, Wohnung verseucht, was nun?

Beitragvon Pippolina » 20.02.2012 22:38

witosoto hat geschrieben:Das glaube ich Dir gerne. Das ganze Problem haben wir auch durchleben müssen. Und gerade weil es so unsagbar schwer ist FIP nachzuweisen, mit letzter Gewissheit nur am toten Tier, ist eine gründliche Diagnostik eines evtl. davon betroffenen Tieres unerlässlich. Wie ich schon geschrieben habe, müssen erst alle anderen Krankheiten, die gleiche oder ähnliche Symptome aufweisen ausgeschlossen werden.


Genau das hat die TÄ am Samstag und am Sonntag gemacht, ausgiebig.


witosoto hat geschrieben: Dazu gehören u. U. sehr viele Untersuchungen, wie z. B. großes Blutbild, Untersuchung des Punktates, sowohl mit Rivalta-Probe als auch im Labor und noch viele andere Untersuchungen.


Eine Blutbild Untersuchung, war bei Henri nicht mehr möglich, es kam einfach kein Blut mehr. Das Punkuat wurde im Labor untersucht und zwar nach den von dir angeführten Methoden.


witosoto hat geschrieben:Sie selber können es ja nicht und sind uns somit auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Das sollten wir alle als Katzenhalter immer im Hinterkopf haben.


Bodo, du kannst mir glauben, genau DAS habe ich immer im Hinterkopf gehabt.

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Re: Henri an FIP gestorben, Wohnung verseucht, was nun?

Beitragvon witosoto » 20.02.2012 22:48

Pippolina hat geschrieben:Bodo, du kannst mir glauben, genau DAS habe ich immer im Hinterkopf gehabt.


Das glaube ich Dir gerne. Nur ist der Patientenbesitzer immer auf den TA/die TÄ angewiesen. Das sind die Personen, die das veranlassen müssen und dies dem Patientenbesitzen nahebringen sollten, was sie leider nicht immer tun. Und welche Untersuchungen, vor allem Laboruntersuchungen Eure TÄ am WE alles machen kann, kann ich nicht beurteilen.

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Re: Henri an FIP gestorben, Wohnung verseucht, was nun?

Beitragvon Pippolina » 21.02.2012 23:25

Dieses Labor hat das Punktuat von Henri untersucht. Nach zwei Wochen kann man gefahrlos eine neue Katze in seinen Haushalt nehmen, was haltet ihr davon?

http://www.laboklin.de/de/VetInfo/aktuell/lab_akt_0409.htm

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Re: Henri an FIP gestorben, Wohnung verseucht, was nun?

Beitragvon Mozart » 22.02.2012 10:46

Ich bin eh ein Angsthase und würde auf Nummer sicher gehen.
Habe gerade noch einmal gegoogelt. Die Zeiten wie lange man warten soll bis eine
neue Katze einziehen soll, werden mit zwei oder drei Monaten angegeben.
Die deutsche Fachfrau Karin Hartmann rät zu drei Monaten.

Es gibt in Europa eine Expertengruppe für Katzenkrankheiten. Die ABCD empfiehlt in ihren Richtlinien 2 Monate zu warten: .
In situations where a cat with FIP has been euthanased and there is no cat left in that household
it is recommended to wait 2 months before obtaining a new cat.

Nachzulesen hier: http://abcd-vets.org/guidelines/feline_infectious_peritonitis/chapter-6.asp

Von daher würde ich auf alle Fälle zwei Monate warten - sicher ist sicher. :wink:
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